Lightevent auf der Photokina 2016

4D-Bilder im 360°-Zylinder: Spektakuläres Bildaufnahmesystem am Messestand

Anlässlich der Photokina 2016 setzte die Durst Phototechnik AG ein neues Bildaufnahmesystem mit einer spektakulären 360°- Projektion in Szene. Für die technische Ausstattung des Messestandes war Lightevent aus Köln verantwortlich.

 Lightevent für Durst Phototechnik auf der Photokina 2016
Der zylindrische Messestand war bereits von weitem gut sichtbar und erregte die Aufmerksamkeit der Besucher. (Bild: Lightevent )

Die Durst Sebring Revolution – oder auch kurz DSR – ist ein Joint Venture zwischen Durst, einem weltweit führenden Anbieter von digitalen Inkjet-Drucksystemen für industrielle Anwendungen, und dem amerikanischen Fotografen Steven Sebring. Die Kooperation soll zukünftige Highend-Kamerasysteme entwickeln, die vierdimensionale Aufnahmen ermöglichen. Das zu fotografierende Objekt wird dabei von mehreren exakt aufeinander abgestimmten Imaging-Sensoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen. Das Verfahren ähnelt dem aus der Matrix-Kinofilmreihe bekannten „Bullet Time“-Effekt und wurde anlässlich der Photokina 2016 vorgestellt. Auf dem Messestand in Halle 9.1 konnten begeisterte Besucher Bildimpressionen in einer 360°-Präsentation erleben.

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Form follows Function
Bei dem neuen DSR-Bildaufnahmeverfahren sind die Image-Sensoren rund um die aufzunehmenden Personen und Objekte angeordnet. Beim Messeauftritt lag es also nahe, mit einem dem System ähnelnden Aufbau zu arbeiten. Weithin sichtbarer Eyecatcher am Photokina-Stand von Durst Phototechnik war deshalb ein großzügig dimensionierter Zylinder, der durch seine imposante Erscheinung und ein bemerkenswertes Innenleben Aufmerksamkeit erregte.

Der Zylinder besaß eine Höhe von sechs und einen Durchmesser von neun Metern. Die vorproduzierten Bauteile wurden nach Köln transportiert und in Halle 9.1 final zusammengesetzt. Die Holzkonstruktion wurde mit einer Außenhaut aus Stoff versehen, welche mit unter schiedlichen Markenmotiven bedruckt war. Die Innenhaut wurde mit in einem passenden Radius gebogenen Kederschienen in Form und auf Spannung gebracht. Unterhalb der Opera-Projektionsfolie befand sich ein dunkler Synthetikstoff, der auf 28 Meter Länge umlaufend mit stilisierten Kameraobjektiven bedruckt und bezüglich seiner Gestaltung dem neuen DSR-Bildaufnahmeverfahren nachempfunden war. Ein Blick nach oben zeigte, dass der Zylinder zudem mit einer feinmaschigen Gaze überspannt war. Eine vollständige Abdeckung hätte zu einem noch kontrastreicheren Bildeindruck geführt, allerdings aus Brandschutzgründen die kostenintensive Installation einer standspezifischen Sprinkleranlage erfordert.

Lightevent für Durst Phototechnik auf der Photokina 2016
Der passende Inhalt für die 360 -Projektion wurde eigens von einem US-Team geliefert. (Bild: Lightevent )

Professionelles Content-Handling
Verschiedene, in New York produzierte Bildinhalte wurden durchgängig in einer Schleife abgespielt. Dem für den Content verantwortlichen US-Team waren vorab alle für den Photokina-Auftritt erforderlichen Parameter übermittelt worden. Auf dem Messestand wurden die Daten mithilfe eines Dataton Watchout-Systems ausgespielt, nachdem die Bildsequenzen mit Adobe After Effects zu Videofiles zusammengefasst worden waren. Auf einem Master-Rechner wurden im Anschluss alle Filme entlang einer Timeline angeordnet. Die Gesamtlaufzeit betrug so im Endeffekt rund 45 Minuten.

Standaufbau in drei Tagen
Für die technische Umsetzung des multimedialen Messeauftritts zeichnete die Light – event Veranstaltungstechnik GmbH unter Federführung von Projektleiter Vinzent Booch verantwortlich. Mit dem Aufbau wurde am 16. September und somit vier Tage vor Eröffnung der Messe begonnen, wobei für die eigentliche Arbeit nur ein vergleichsweise kurzes Zeitfenster von lediglich drei Tagen zur Verfügung stand. Aus naheliegenden Gründen war eine enge Abstimmung zwischen Medientechnik und Messebau erforderlich. Verantwortung für die Konstruktion des Zylinders trug das Team der Standhaft Messebau GmbH aus Neuss.

Besondere Aufmerksamkeit erforderte der Traversenkreis, an dem die Projektoren befestigt waren – eine penible Ausrichtung mit gleicher Höhe an allen Positionen war für eine passgenaue Bildwiedergabe erforderlich. Die Unterkante der Projektoren befand sich auf Höhe der Oberkante der Projektionsfolie. Der Traversenkreis wurde an neu im Vermietpark von Lightevent befindlichen Elektrokettenzügen von Chain Master geflogen. Für die Klangwiedergabe innerhalb des Zylinders waren vier verteilt angebrachte Kling & Freitag Aktivlautsprecher zuständig. Akzente auf einzelne Exponate setzten zielgenau eingerichtete Profilscheinwerfer, deren Licht die Projektion nicht tangierte. Jenseits der 360°-Projektion wurden von Lightevent auf dem Messestand vier Bildschirme verbaut: Zwei Samsung Screens mit Full HD-Auflösung waren an der Außenwand des Zylinders befestigt, während zwei weitere 55″-Displays an anderen Standwänden zu entdecken waren.

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