Am 10. Juni eröffnete die Documenta 14 in Kassel und präsentiert bis zum 17.9. an mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos du Universitätsstandorten mehr als 160 internationale Künstler, die ihre für die Documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen – darunter das politisch angehauchte Parthenon of Books, das als Ausstellungsbestandteil im Grunde nichts Anderes ist, als ein temporäres Event.
Bei dem Parthenon of Books, dessen Grundsteinlegung für die Documenta 14 bereits am 22. Oktober 2016 erfolgte, handelt es sich um eine Installation, die in Kassel nach dem Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis errichtet wurde, der sowohl politisch als auch ästhetisch das Ideal der ersten Demokratie repräsentiert. Hintergrund des Parthenon of Books ist die Zensur – die Verfolgung von Schriftstellern und das Verbot ihrer Texte, motiviert durch politische Interessen und mit dem Ziel, unsere Gedanken, Vorstellungen und Körper zu beeinflussen, die nach wie vor sehr verbreitet ist.
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The Parthenon of Books ist ein Zeichen gegen das Verbot von Texten und die Verfolgung ihrer Verfasser. Für die Realisierung des Werks sammeln die argentinische Künstlerin Marta Minujín und die Documenta 14 gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse Bücher, die nach Jahren des Verbots wieder verlegt werden oder in einigen Ländern legal verbreitet, in anderen aber untersagt sind. Jeder kann Bücher spenden und so ein Teil dieser künstlerischen Arbeit werden.
Bis zu 100.000 verbotene Bücher aus der ganzen Welt gestalten das Werk, das auf dem Kasseler Friedrichsplatz erbaut wird, dort, wo am 19. Mai 1933 im Zuge der sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“ rund 2.000 Bücher verbrannt wurden. 1941 fing das Fridericianum – das damals noch als Bibliothek genutzt wurde – während eines Bombenangriffs der Alliierten Feuer und ein Buchbestand von rund 350.000 Bänden ging verloren.
Minujíns The Parthenon of Books geht zurück auf eine Installation aus dem Jahr 1983 mit dem Titel El Partenón de libros, die kurz nach dem Zusammenbruch der argentinischen zivil-militärischen Diktatur genau jene Bücher zeigte, die während der Diktatur verboten waren. Nach fünf Ausstellungstagen kippten zwei Kräne die Installation leicht zur Seite, sodass die Anwesenden die Bücher mitnehmen konnten. Auch für den Parthenon in Kassel ist zum Ende der documenta 14 eine gemeinsame Aktion mit der Öffentlichkeit geplant, um die Bücher wieder kursieren zu lassen.