Emotionalisierende Firmenshows mit Jörg Knör

Jörg Knör, der Entertainer für Ihr Event

Keine Gala ohne Entertainer – Jörg Knör ist so einer. Seine Spezialität: Die Mitarbeiter emotionalisieren.

Entertainer Jörg Knör
Entertainer Jörg Knör (Bild: Copyright:fs)

In rund 35 Jahren Showgeschäft bekommt man so manche Trends mit. Anfang der 90er mit eigener Show im ZDF vertreten, erlangte Jörg Knör um die Jahrtausendwende herum vor allem mit seinen Parodien u.a. von Inge Meysel, Alfred Biolek oder Helmut Kohl TV-weit Bekanntheit. Daneben war Jörg Knör schon mal bei bis zu 15 Galas im Monat Hauptact oder Moderator des Abends. Die Veranstalter schätzen dabei das sehr persönliche Auftreten von Jörg Knör und sind überrascht, was er aus ihrem Stoff macht. Das Credo von Jörg Knör: Sich mit den Menschen innerhalb einer Firma und ihren Geschichten intensiv auseinanderzusetzen. „Es ist mir zu simpel zu erzählen, dass meine Auftraggeber die Größten und Erfolgreichsten sind. Das Differenzierte und Menschelnde in meiner Show ist nicht aufgesetzt, sondern wirklich mein Interesse.“

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Ist es schwieriger, ein Eventpublikum oder ein „privates“ Publikum zu begeistern?

Das ist eine Frage der Routine. Bei Events habe ich irgendwann die Show mit dem Satz begonnen: „Heute bin ich mal Ihr Vorgesetzter.“ Und nach einer Pause habe ich gesagt: „Ich bin der Künstler, der Ihnen vorgesetzt wird.“ Dann kommt auch schon ein Lacher und den Menschen ist klar, dass ich – im Unterschied zum Theater – nicht vom Publikum, sondern vom Marketingleiter oder dem Firmenchef engagiert wurde. Mein Ehrgeiz auf der Bühne ist, dass das Publikum innerhalb von fünf bis zehn Minuten zustimmend sagt: „Den hätte ich auch engagiert.“ Es ist tatsächlich schwerer, Events zu machen. Der Auftraggeber erwartet etwas aus Unternehmersicht, beispielsweise, dass ich die Mitarbeiter motiviere. Andererseits war ich als Künstler schon immer jemand, der zuerst an den Zuschauer denkt.

Sitzen Sie nicht oft zwischen den Stühlen? Wie treten Sie den Leuten gegenüber, wenn deren Firma gerade viele Mitarbeiter entlässt oder ein Produkt nicht so gut läuft?

Tatsächlich sehe ich häufig Kritisches, wenn ich die Firmen google. Das wissen auch die Zuschauer. Ich bin stolz darauf, wenn ich dies nicht einfach außen vor lasse, sondern mir ein Gag einfällt, mit dem ich den Leuten klarmache, dass ich auch um deren Problematik weiß. Damit nehme ich ein bisschen Luft heraus.

Wie erarbeiten Sie bei einem Corporate Event mit der Firma das Thema der Show?

Zunächst lasse ich mich mit Informationen beliefern, und zwar menschlichen Geschichten, die für einen Firmenprospekt eher unwichtig sind. Je mehr Material ich habe, desto eher kann ich eine Show machen, in der man sich wiederfindet. Bei Jubiläen interessiert mich zum Beispiel, dass die Frau vom Firmengründer noch Bütterchen geschmiert oder dass sie selbst den LKW gefahren hat. Das Wichtigste ist, ans Gefühl der Menschen heranzukommen. Das ist dann immer wieder anders und im Übrigen auch spannend für mich. Es gibt für meine Show nur einen einzigen Versuch und – im Unterschied zum Theater – kein Morgen.

Wie wirken Ihre Firmengeschichten auf die Mitarbeiter?

Ich suche wie ein Spürhund nach Dingen, die die Menschen ihre Firma wieder neu erleben lassen. Das ist so, als wenn man seine Ehefrau, mit der man seit langer Zeit täglich zusammen ist, erst wieder attraktiv findet, weil sich ein anderer Typ um sie bemüht. Das ist meine Aufgabe, auch wenn es fast ein bisschen missionarisch klingt.

Fühlen sich Auftraggeber manchmal auch unsicher oder haben sie Ängste?

Wenn sie mich nicht kennen, haben sie unter Umständen Angst, dass ich sie glorifiziere, bis zur Peinlichkeit lobe, mich lustig mache, einzelne Leute herausgreife und bloßstelle, oder dass ich mich zu albern über einen Konzern mit Weltruf hermache. Diese Ängste kann ich gut verstehen. Woher sollen die Firmenchefs wissen, dass ich all dies nicht mache? Denn im Galageschäft gibt es, unbescheiden gesagt, niemanden, der so arbeitet wie ich. Ich bitte die Auftraggeber im Vorhinein um Vertrauen: Noch nie, bei vielen tausend Events, habe ich meine Show der Firma vorher schriftlich im Detail geschildert.

Das ist eine große Verantwortung, die Sie da tragen …

In der Tat. Bei großen Firmen bin ich manchmal der „Zeremonienmeister“, und dann haben sie noch einen großen Namen wie Rea Garvey oder Dieter Bohlen in petto. Bei mittelständischen Unternehmen bin ich das Highlight und bekomme bei einem Fest oder Jubiläum meist ein Zeitfenster von über einer Stunde. Mir ist immer bewusst, dass das ein großer Teil einer Veranstaltung ist. Ich kann die ganze Veranstaltung kaputtmachen oder aufwerten.

Ein echter "Jörg Knör" für EVENT PARTNER Redaktionsleitung Martina Gawenda
Ein echter “Jörg Knör” für EVENT PARTNER Redaktionsleitung Martina Gawenda

Inwiefern haben sich Events im Laufe der Zeit verändert?

Ich kann drei Jahrzehnte Events miteinander vergleichen. In jedem Jahrzehnt hat sich gravierend etwas Neues ergeben. Technisch gesehen sind die Events alle aufwändiger geworden. Ich will das gar nicht bewerten, aber es ist so, dass man kaum noch Live-Bands hat, sondern nur noch DJs, die da mit ihren tollen Pulten stehen. Vielleicht ist es nicht einmal eine Geldfrage. Man vergisst, dass bei dieser coolen Lounge-Atmosphäre der Generation Apple auch etwas verloren geht.

Merken Sie, dass mehr Geld für Technik als für Showinhalte – wie Sie – ausgegeben wird?

Von meiner Frau, die Managerin bei einem großen Tabakkonzern ist, weiß ich, dass die Firmen das Geld für Events haben – dass sie aber den Wert von Erlebnissen unterschätzen. Es wird viel nüchterner darüber nachgedacht, was man tun kann, damit man effizienter ist. Darüber vergisst man, den Menschen etwas Gutes zu tun und ihnen etwas zurückzugeben. Früher habe ich im Vergleich zu heute unzählige Events im Ausland gemacht. Andere Künstler bestätigen mir, dass das heute einfach nicht mehr so ist. Das ist kein Jörg-Knör-Problem.

Mit welchen Argumenten würden Sie sich selbst bewerben?

Nachhaltigkeit, Vielseitigkeit und die Mühe, eine Show zu einem einmaligen Erlebnis zu machen. Wenn man etwas Vergleichbares zu mir buchen möchte, dann wird es gleich immens teuer. Ich bin kein preiswerter Künstler, aber einer, der sein Geld wert ist.

Vielen Dank für das Gespräch. 

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