Am 11. Juli 1972 wurde Jan Kalbfleisch in Aschaffenburg geboren. Ethnisch macht ihn das zu einem Bayern, sprachlich zu einem Hessen. Gelernt hat er einst das schöne Handwerk des Druckers. „Mangels jeglicher Begabung für diesen Beruf“ hat er den „vierten Bildungsweg“ beschritten, der als Diplom Wirtschaftsingenieur endete.
(Bild: FAMAB)
Nach Stationen als Managementberater und Führungskraft in der Druck- und Verpackungsindustrie wechselte er in die Geschäftsführung einer Eventagentur. Seit Januar 2013 ist Kalbfleisch beim FAMAB e.V. und seit Januar 2014 als Geschäftsführer.
1. Was wollten Sie als Kind werden?
Ich wollte stets werden wie Jacques Cousteau. Mit der Calypso zu den entlegensten Tauchgebieten reisen, immer bei Sonnenschein und azurblauem Wasser. Und er hatte diesen unglaublichen silbernen Tauchanzug! Profesioneller Taucher zu werden, hat zwar nicht ganz funktioniert, aber immerhin betreibe ich dieses schöne Hobby seit 23 Jahren.
2. Hier dürfen Sie einen Kollegen / Marktpartner loben:
Wir haben zu zahlreichen Verbänden ein gutes, freundschaftliches Verhältnis und unterstützen uns gegenseitig im jeweiligen Fachgebiet um gemeinsam für unsere Mitglieder mehr zu erreichen.
3. Was ist Ihr Lebensmotto/Ihr Wahlspruch?
Wir werden nie die Dinge bereuen, die wir getan haben. Sondern immer die, die wir nicht taten.
4. Verraten Sie uns Ihre größte Schwäche?
Strategisch müsste hier „Ungeduld“ stehen. Ehrlicherweise muss ich mir einen gewissen Hang zur Träumerei attestieren. Glücklicherweise werden diese Träume teilweise wahr.
5. Was bezeichnen andere als Ihre größte Stärke?
Ich höre immer mal wieder meinen Namen und den Begriff „Gradlinigkeit“ in einem Satz.
6. Ihre Getränkevorlieben, Ihr Leibgericht?
Mein Leibgericht ist neben nahezu allem Asiatischen definitiv selbst gemachte Spaghetti Bolognese. Bei Getränken halte ich mich sehr gerne an Antialkoholisches, kann aber manchmal wahre Begeisterung für ein schönes, kaltes Pils empfinden.
7. Welche historische Persönlichkeit hat Sie besonders beeindruckt und warum?
Seit meinem Besuch in Südafrika anlässlich der IFES AGM 2013 Nelson Mandela. Erst als ich in seiner alten Zelle auf Robben Island stand begriff ich, welch unfassbare Leistung er mit seinem Beharren auf Versöhnung vollbracht hat. Leider gibt es ihn nun nicht mehr und viel zu wenige wie ihn auf unserer Welt.
8. Sie gewinnen eine Million – was kaufen Sie davon?
Die Calypso und den silbernen Tauchanzug!
9. Mit wem würden Sie gerne mal einen ganzen Tag lang tauschen und warum?
Ich würde gerne mal einen Tag mit Angela Merkel tauschen. Nur um zu sehen, ob dieser Job wirklich so hart ist, wie ich glaube. Danach wäre ich vielleicht etwas milder in meinem Urteil über so manche politische Leistung.
10. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen ganz besonders?
Ehrlichkeit. Nichts beeindruckt mich mehr als Menschen, die ohne Scheu und Strategie für das stehen, was Sie für richtig halten. Übrigens auch, wenn es meiner Meinung nach völlig falsch ist.
11. Und welche mögen Sie gar nicht?
Da halten sich Unehrlichkeit und Geltungssucht die Waage.
12. Die berühmte Fee erfüllt Ihnen drei Wünsche:
Sofern ich die Calypso und den silbernen Tauchanzug mit der einen Million von vorhin bereits habe, fehlten mir noch mehr Gesundheit, Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt. Das mag naiv klingen. Doch mir gefällt die Vorstellung, in einer friedlichen und gerechten Welt zu leben.
13. Ihr Lieblingsbuch / Ihr Lieblingsfilm?
Ich bin Viel-Leser. Daher ist es schwer, ein Buch zu nennen. Wenn doch, dann „Flieger überm Busch“ – ein Buch aus meiner Kindheit, das ich bestimmt schon 20 mal gelesen habe. Meine Lieblingsfilm ist „Blade Runner“. Die vielen hintergründigen Botschaften und Anspielungen geben so herrlich viel Anlass zur Spekulation. Aus meiner Sicht stammt auch einer der stärksten Monologe aus diesem Film.
14. Wo würden Sie am liebsten wohnen, wenn Sie die freie Wahl hätten?
Thailand. Unter der Woche in Bangkok, am Wochende auf Kho Tao.
15. Was ist ihr persönliches Lieblingshotel?
Das Hotel Lind in Rietberg. Das sieht von außen sehr beeindruckend aus. Leider liegt es nur zehn Kilometer von meinem Haus entfernt, weshalb eine Übernachtung dort nicht sehr viel Sinn macht – aber vielleicht mache ich es ja trotzdem mal.
16. Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf meine Frau und meinen Sohn und darauf, dass wir gemeinsam durch dick und dünn gehen (und die beiden mich dabei in stoischer Ruhe ertragen).
17. Sie dürfen eine Zeitreise unternehmen – in welche Epoche, wohin und warum würden Sie reisen?
In die Zeit der Ritter und Burgen. Drachen erschlagen, Prinzessinnen retten und abends mit meinen Kollegen zünftig feiern kommt meiner Vorstellung eines aufregenden Lebens sehr nahe. Und deckt sich im übertragenen Sinne auch mit dem, was ich heute bereits tun darf.
18. Welche „typische Unart“ ärgert Sie bei Geschäftspartnern in unserer Branche am meisten?
Teilweise trifft man auf Menschen, die sich in depressiven Abgesängen und Endzeitpredigten ergehen. Nach deren Postulat ist die Branche am Ende, der Kunde die Wurzel allen Übels und die allgemeine Revolution unabdingbar. Diese Unart treibt selbst mich in Rage, da hier oftmals die eigene Erfolglosigkeit oder eigene wirtschaftliche Interessen der eigentliche Hintergrund sind. Dass es in unserer Branche manches gibt, was verbessert werden kann und muss, ist unbestritten. Doch ein konstruktiver Dialog, bei dem nicht nur die eigenen Interessen im Vordergrund stehen, ist dabei stets das beste Mittel. Ich bin sehr froh, diese Haltung ebenso bei den Mitglieder des FAMAB zu finden.
19. Sie dürfen sich bei der Bundeskanzlerin über eine politische Torheit beschweren:
Ich halte die Entscheidung zur Energiewende für absolut richtig – deren Umsetzung jedoch für durch und durch stümperhaft. Wie leider noch zahlreiche andere Themen. Ich sehe es leider als Trend in der Politik an, dass vielleicht noch ambitioniert gedacht, nicht aber so gehandelt wird.
20. Mit wem würden Sie gerne mal im Aufzug stecken bleiben und warum?
Mit Sammy Davis Jr. Er müsste dann immer abwechselnd Mr. Bojangles und Candyman singen. Wenn der Aufzug groß genug ist natürlich mit Tanz.