Das Kreativduo Annegret Köhler und Björn Hanefeld der Sanostra GmbH hat sich etwas Neues einfallen lassen: Eine Online-Plattform für Künstler*innen aus den Bereichen Artistik, Tanz und Kreativsport. Die Ziele: große Reichweite und Stärkung der Community.
(Bild: Sanostra)
Was tun, wenn man nicht mehr auftreten darf? In die Offensive gehen, und zwar online, lautet die Antwort von Annegret Köhler und Björn Hanefeld aus Köln. Sie, Artistic Director, er, Show Director, beide Gründer und geschäftsführende Gesellschafter der Sanostra GmbH für Showinszenierungen. Mit dem ersten Lockdown brachen auch für sie sämtliche Aufträge für das laufende Jahr weg.
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Digitaler Weg, die eigene Performance zu präsentieren
Was also machen, wenn offensichtlich keine Perspektiven in Sicht sind, fragten sie sich. „Den Kopf in den Sand zu stecken, war für uns jedenfalls keine Option“, so die Antwort. „Die Kunst, Menschen zu bewegen“ lautet das Motto ihres Unternehmens, das normalerweise jährlich Dutzende großer Shows im In- und Ausland produziert. Über 15 Jahre Konzeption und Inszenierung von „Premium Entertainment für Kultur, TV und Event“, und dann mit einem Schlag: Schluss. Lichter aus.
Damit wollten sich die beiden kreativen Köpfe nicht zufriedengeben und entwickelten die Idee von „Share Your Show“, einer Online-Plattform, die darstellenden Künstlern aus den Bereichen Artistik, Tanz und Kreativsport die Möglichkeit bieten will, sich und ihre Kunst trotz Corona-Maßnahmen weiterhin zu präsentieren und damit Zuschauer auf neuen Wegen – im digitalen Raum – zu gewinnen und zu begeistern. Übergreifendes Ziel, so Björn Hanefeld, sei die Etablierung einer virtuellen Begegnungsstätte für Akteur*innen und ihr Publikum: „Deshalb gestalten wir mit der Domain www.ShareYourShow.online eine neue Internetseite, mithilfe derer wir die Breite und Vielfalt von Bewegungskultur aufzeigen wollen.“
Anreiz: Community Award
Künstler*innen sollen dort die Chance bekommen, in den Kategorien Share Your Act, Share Your Dance und Share Your Sports sowie solo, als Duo oder Gruppe neue oder bestehende Performances per Video hochzuladen und somit trotz Auftrittsverbot und Lockdown wieder ein größeres Publikum zu erreichen. Mehr als das: „Watcher“ dieser Videos können für die Darbietungen, die ihnen am besten gefallen, im Rahmen eines Community Awards „voten“. Und am Ende sollen die Künstler*innen mit den meisten Stimmen sogar eine Prämierung mit Preisgeldern erhalten. Ohne genau zu wissen, was kommt, aber mit einer großen Portion Euphorie und Hoffnung plant das Team von Sanostra noch einen Schritt weiter, so Annegret Köhler: „Zu den Award-Verleihungen soll es jeweils ein Live-Stream-Event mit Auftritten der Gewinner und anschließender Preisvergabe geben.“
Teilen, der Wert, der die Zukunft positiv beeinflusst
Sowohl die Gelder für die Veranstaltungen als auch die Preisgelder wollen die beiden Sanostra-Geschäftsführer bei „Supportern“ mittels Spenden einsammeln. Auch Kooperationen mit Firmen sind in Planung. Am Ende soll die Plattform eine Win-win-Situation für alle sein: für Annegret Köhler und Björn Hanefeld und ihr Team ebenso wie für Kunstinteressierte, die sich auf der Website umschauen, und vor allem für all die Künstler*innen, die zum großen Teil derzeit arbeitslos zu Hause sitzen. Sie sollen dank „Share Your Show“ die Gelegenheit bekommen, als Community sichtbarer zu sein. Genauso wichtig sei die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls sowie der Solidarität untereinander. „Eine neue Perspektive für eine neue Form der Kunstvermittlung in der digitalen Zukunft“, fasst Björn Hanefeld seine Intention zusammen. Schließlich sei das Teilen „der Wert, der unsere Zukunft positiv beeinflussen wird.“
Die Site wird auf Basis moderner Webtechnologie („Mobile First“) gestaltet und programmiert. Durch die intuitive Nutzung via Handy und Tablet sollen explizit auch junge User angesprochen werden. „Solange reale Auftrittsmöglichkeiten nicht bestehen, können wir mit dieser Plattform zumindest eine größtmögliche Reichweite im digitalen Raum bieten“, resümiert Björn Hanefeld. Nichts Geringeres als eine „Community for Culture“ zu etablieren, sei das Ziel.