ProMediaNews
Digitaler Wandel macht auch vor Messebau nicht Halt

IGM präsentiert Studie „Zukunft des Messewesens“

In keinem Land der Welt fanden vor Corona so viele Messen statt wie in Deutschland. Doch der inoffizielle Titel des „Messeweltmeisters“ ist in akuter Gefahr. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuell von der Interessengemeinschaft Messewesen e.V. i.G. (IGM) durchgeführten Studie zur „Zukunft des Messewesens“.

IG Messewesen Logo

Anzeige

So wollen in den Jahren 2022 und 2023 knapp die Hälfte der insgesamt 419 Unternehmen aus 17 Branchen (darunter 50 aus dem Ausland) weniger an Messen teilnehmen als vor der Pandemie. Interessant ist allerdings, dass knapp 65 Prozent der potenziell ausstellenden Unternehmen noch für dieses Jahr planen, an einer Messe teilzunehmen.

Unternehmen wollen weniger Geld ausgeben

Den scheinbaren Widerspruch erklärt Dr. Stefan Terkatz so: „Man will Messen in Anspruch nehmen, wohl auch, um einem gewissen Innovationsdrang nachzugeben. Man ahnt aber auch, dass es in den Folgejahren schlechter wird.“ Der Vorsitzende der IGM ist verantwortlich für die nach wissenschaftlichen Maßstäben aufgesetzte Studie, die erste ihrer Art für die Branche Messebau. Weitere Ergebnisse:

  • Nur 5 Prozent planen für die kommenden Jahre mit höherem Budget
  • 44 Prozent der befragten Unternehmen denken über digitale Messe-Formate nach

Kreditzinsen belasten ebenso wie steigende Preise

„Die Studie bietet Aufklärendes und Bedrohendes zugleich,“ resümiert Terkatz. So wollten Unternehmen zwar nach wie vor Messen besuchen, aber deutlich weniger als vor der Pandemie. „Außerdem wollen sie da, wo sie hingehen, gleich viel oder weniger zahlen.“ Keine rosigen Aussichten für die Messebauer. Denn zusätzlich belasten erhöhte Kosten aufgrund gestiegener Löhne und Rohstoffpreise. Außerdem seien die von fast jedem Unternehmen in Anspruch genommenen KfW-Kredite zurückzuzahlen.

Messebauer wünschen sich Neustarthilfe

„Dank der Studien-Ergebnisse arbeiten wir nun daran, unseren Mitgliedern das nötige Rüstzeug für die Zukunft zu liefern. So können sie den Anforderungen der Aussteller gerecht werden,“ sagt Terkatz. Für die Messebauer liegen die Erkenntnisse aus der Befragung auf der Hand: „Von der Politik fordern wir eine Verlängerung der Fördermaßnahmen bis ein halbes Jahr nach Ende der Pandemie. Denn von der ersten Anfrage bis zum Bau eines Messestandes vergehen im Schnitt sechs Monate. Außerdem brauchen wir eine Neustarthilfe, die dann auf die geänderten Rahmenbedingungen eingeht.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.