Info- und Networking Event: Der adday in Stuttgart
von Martina Gawenda, Sylvia Koch ,
Werbung war mal eine Boom-Branche – gefühlt jeder dritte Abiturient wollte etwas mit Medien und PR machen. In Zeiten schrumpfender Jahrgänge muss sich auch die Werbebranche um geeignete Bewerber Gedanken machen. In Stuttgart haben mehrere Agenturen daher, unter der Regie der Eventagentur Ansel & Möllers, den adday ins Leben gerufen.
Die Zeiten, in denen sich die Werbebranche vor qualifizierten Interessenten kaum retten konnte, sind vorbei. Die Branche muss sich der Realität stellen und proaktiv nach geeignetem Nachwuchs Ausschau halten. Dabei macht es nur Sinn, dass kreative Köpfe dafür ein Format gewählt haben, das direkt aus der Branche selbst kommt – ein Event. Der adday ist ein Info- und Networking Event, das Bewerbern die Möglichkeit geben soll, mit potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen.
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Das Konzept ist denkbar einfach: Die teilnehmenden Agenturen haben verschiedene Möglichkeiten, sich den Bewerbern informativ, authentisch und persönlich zu präsentieren. Die Berufsbilder der Werbebranche sowie die Agenturportfolios werden in kurz(weilig)en Vorträgen dargestellt. Die Veranstaltung vermittelt im Idealfall ein Gefühl dafür, wie die Werbebranche tickt und wie die Arbeit in einer Agentur funktioniert. Als Besonderheit gegenüber anderen Formaten macht der adday Recruiting zur Chefsache und bietet jedem Studenten die Möglichkeit, alle Geschäftsführer und deren Agenturen beim Speeddating persönlich näher kennenzulernen. „Es gibt kein vergleichbares Format, bei dem dies in dieser Bandbreite an einem Nachmittag/Abend möglich ist“, bekräftigt Christoph Adels, der Leiter des sechsköpfigen Eventteams der Stuttgarter PR- und Eventagentur Ansel & Möllers, die für die Konzeption und Organisation des Recruiting-Events zuständig waren – sowie selbst ausstellten.
Die Konkurrenz kooperiert
13 Agenturen – ansonsten Konkurrenten um Etats – führen gemeinsam ein Event durch? „Ein Schulterschluss von Wettbewerbern macht immer dann Sinn, wenn es darum geht, für eine Sache eine größere Sichtbarkeit zu bekommen“, erklärt Christoph Adels. „Die Geschäftsführer der teilnehmenden Agenturen agieren auf dem adday als Team, dessen Ziel es ist, Neulingen ein realistisches und authentisches Bild der Branche zu vermitteln.“
Um die neu gewonnene Eintracht zu veranschaulichen, waren so beispielsweise die Infostände der jeweiligen Agenturen in einem einheitlichen adday-CI gestaltet. Vorträge, persönliche Gespräche und dergleichen gaben Gelegenheit, die jeweilige Positionierung der Agentur, den Kundenkreis und die möglichen Berufsbilder in den Fokus zu stellen. „Mit dem adday beweist Stuttgart die Vorreiterrolle der Landeshauptstadt, die als starker Wirtschaftsstandort bekannt ist und sich mit innovativen Konzepten für die Kreativregion stark macht“, bewirbt Adels die „Wiege des addays“.
Alternative zum Assessment Center
Den geeigneten Nachwuchs zu finden, ist immer eine Herausforderung: Es müssen die richtigen fachlichen und sozialen Fähigkeiten vorhanden sein und gleichzeitig sollte der Neuzugang ins Team passen. Denn nur ein funktionierendes Team kann auf Dauer erfolgreich sein und mit Spaß im Job qualitativ gute Arbeit abliefern. Das klassische Bewerbungsgespräch bietet jedoch nur begrenzt Möglichkeiten, um einen Kandidaten treffend einzuschätzen – ein Grund, warum große Assessment Center in Unternehmen mittlerweile zum Standard gehören.
Für mittelständische Unternehmen wie Ansel & Möllers ist eine solche Einrichtung jedoch nicht umsetzbar. Gerade deswegen ist die Plattform des addays eine hervorragende Gelegenheit, in kürzester Zeit viele Gespräche zu führen und die Bewerber im direkten Vergleich zu sehen. „Auf dem adday haben wir erste, sehr gute und konstruktive Gespräche geführt, die wir in den nächsten Tagen in Form von Bewerbungsterminen weiterverfolgen werden“, bekräftigt Christoph Adels, auch wenn Ansel & Möllers als PR- und Eventagentur sicherlich der „Exot“ unter den teilnehmenden Werbeagenturen waren. 420 interessierte junge Menschen nahmen insgesamt am diesjährigen adday teil. „Alle Agenturen haben uns ein tolles Feedback gegeben“, so der Leiter des Eventteams. „Die nächsten Wochen werden zeigen, ob letztlich – wie im Vorjahr – auch wieder so viele Bewerber eingestellt werden. Wir haben alle ein sehr gutes Gefühl.“
Attraktive Arbeitgeberpakete
Doch nicht nur die Bewerber müssen einen guten Eindruck hinterlassen, auch die Agenturen selbst müssen den potenziellen Teammitgliedern ein attraktives Gesamtpaket bieten. Bei Ansel & Möllers gilt die Devise, den Bewerbern persönliche und langfristige Perspektiven zu ermöglichen. Auch attraktive Kunden und Projekte sowie soziale Aspekte machen Ansel & Möllers zu einem interessanten Arbeitgeber. Mit niedrigen Hierarchien und gemeinsamen Agenturaktivitäten jenseits der täglichen Projekte soll ein freundschaftliches Arbeitsklima geschaffen werden.
Außerdem sind eine ausgewogene Work-Life Balance und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereits heute ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl, betont Christoph Adels: „Auch da können wir punkten: Von der W&V wurden wir als familienfreundliche Agentur ausgezeichnet.“ Der Bewerbermarkt wird in der Zukunft weiter schrumpfen. Gerade für Unternehmen, bei denen bisher der bekannte Name gereicht hat, um viele geeignete Nachwuchskräfte zu rekrutieren, ergibt sich eine veränderte Situation. Der adday könnte als Paradebeispiel dienen und auch andere Branchen und Unternehmen überzeugen, solch eine neuartige Recruiting-Plattform ins Leben zu rufen. Wenn es soweit ist, ist Ansel & Möllers gut gerüstet und steht für eine erfolgreiche Organisation und Durchführung derartiger Events zur Verfügung. Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA findet das Konzept bereits so gut, dass der adday in diesem Jahr noch in Köln, Mainz, Berlin und Hamburg durchgeführt wird.