“Klimaneutral”, “Ressourcen-schonend” und “Nachhaltigkeit” sind beliebte Begriffe, wenn es um die Konzeption von Events geht. Welche Wege beschreiten die Eventtechnikdienstleister bereits und kostet es mehr, nachhaltig zu sein? Ein Kommentar von Alex Ostermaier, Geschäftsführer von N&M Veranstaltungstechnik.
Wir haben dem Thema bei N&M einen hohen Stellenwert eingeräumt. Nachhaltigkeit ist auch für uns der Dreiklang aus ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekten. Wir setzen bei unserem Equipment, ebenso in der IT und bei der Ausstattung unserer Büros auf Technologien, die den Verbrauch von Ressourcen schonen – das ist der umweltbezogene Teil. Wir sind bestrebt, Betriebskosten zu senken und die Effizienz zu erhöhen; das sind die wirtschaftlichen Gesichtspunkte. Und wir stellen die N&M-Mitarbeiter und unser direktes Umfeld in den Fokus unseres Tuns: Beim Erhalten bestehender und schaffen neuer Arbeitsplätze, bei der Förderung, Bindung, Motivation und der Arbeitssicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen sowie bei der Unterstützung gesellschaftlicher Einrichtungen und Institutionen – das ist die soziale Perspektive. Uns ist es wichtig, zwischen diesen drei Säulen ein Gleichgewicht herzustellen. Denn sie bedingen sich gegenseitig, weil nachhaltige Entwicklung nur bei gleichzeitiger und gleichberechtigter Umsetzung erreicht werden kann. Experten sind allerdings der Ansicht, dass der ökologische Aspekt vorrangig sein sollte, da der Schutz natürlicher Lebensbedingungen Grundvoraussetzung für ökonomische und soziale Stabilität ist.
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Hinsichtlich der Hürden, die es bei der Umsetzung solcher nachhaltigen Ziele gibt, ist zu erwähnen, dass ressourcenschonende Produkte in der Anschaffung derzeit teurer sind als jene mit konventioneller Technologie. Gerade in einer wettbewerbsintensiven Branche wie der unsrigen müssen wir Investitionen in neues Equipment unternehmerisch und betriebswirtschaftlich besonders gut analysieren. Zum einen, ob ein neues Produkt bereits die ausgereifte Technik besitzt, die Nachhaltigkeitsaspekten gerecht wird. Zum anderen, ob diese Investition dazu beiträgt, auf absehbare Zeit höhere Erträge zu erzielen, weil man sie entsprechend gut vermarkten kann. Im Sinne des erwähnten Drei-Säulen-Prinzips wäre hier also auch ein ökonomisches Ziel erreicht. Und wenn es der Profitabilität dient, steht jeder Entscheider im Unternehmen letztlich umweltschonenden Techniken positiv gegenüber. So haben wir z.B. intensiv einen echten Ökostromanbieter für alle N&M-Niederlassungen gesucht. Mit Lichtblick haben wir einen Anbieter gefunden, der die Anforderungen erfüllt – und mit dessen Ökostrom-Tarif wir am Ende sogar unsere Stromkosten insgesamt senken konnten.
Erfreulicherweise können wir im technischen Bereich feststellen, dass sich die Equipment-Hersteller das Thema Nachhaltigkeit zunehmend ebenfalls auf die Fahnen schreiben und die Entwicklung hin zu ressourcenschonenden Technologien vorantreiben. Ihre Produkte sind stromsparender, kleiner und leichter geworden. So ist es uns heute möglich, beispielsweise eine Aktionärsversammlung wie kürzlich die der Evonik Industries AG komplett unter Einsatz von LED-Technik zu beleuchten; so konnten wir in dem Bereich 70 % Strom einsparen und gleichzeitig noch die Wärmeentwicklung verringern. Ganz abgesehen davon, dass gleichzeitig auch Kosten und Volumina für Transport etc. sinken – und dadurch der CO2-Footprint noch einmal etwas kleiner wird.
Bei der eingesetzten Technik steht der Einsatz stromsparender und wärmevermeidender LED-Technologien voran. Neben Konferenzen sind das gleichfalls für Messestände ausschlaggebende Argumente: So haben wir die Präsentation von Viessmann auf der ISH Energy mit LED-Leuchten realisiert, ebenso die Gala-Show zur Verleihung der GreenTec Awards im Berliner Tempodrom (siehe auch S. XY). Im Audio-Bereich sorgen u.a. die Digitalisierung für geringere Gerätegrößen (und damit ebenso für sinkende Transportkosten) oder eine aktive Leistungsfaktorkorrektur für eine Erhöhung des Wirkungsgrades von Netzteilen – und damit für das Einsparen von Energie.
Oftmals noch sind wir es, die als technischer Dienstleister den Kunden ein Angebot unterbreiten, das – dort, wo es wirklich sinnvoll und machbar ist – den Einsatz ressourcenschonender Technologien vorsieht. Allenfalls die größeren Unternehmen und Konzerne haben sich das auf die Agenda geschrieben oder handeln aus Überzeugung so. Aber wir sehen es – wieder im Sinne des Drei-Säulen-Prinzips – auch als unsere Aufgabe an, dem Thema Nachhaltigkeit bei Kunden Gewicht zu geben.
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