2022 feiert der Eventcaterer lemonpie 20-jähriges Jubiläum. Ein schöner Anlass, einmal zu den Anfängen des Unternehmens zu schauen und den Blick nach vorne zu wagen. Welche Visionen die kommenden Jahre prägen werden, hat lemonpie-Geschäftsführer Johannes Molderings im Interview verraten.
(Bild: Guido Leifhelm)
lemonpie ist ein Name, der augenscheinlich keinen Bezug zu Ihnen oder dem Firmenstandort hat. Wie kamen Sie zum „Zitronenkuchen“ als Namensvetter?
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Johannes Molderings: Ich bin gelernter Konditormeister und habe ein kleines Café in Bad Münstereifel betrieben. Darüber kamen dann auch die ersten Anfragen nach Caterings. Als es dann ernst wurde und das Kind einen Namen brauchte, wollte ich die Verbindung von meinem Gelernten und dem neuen Schritt ins Eventcatering zeigen. Und auch ein bisschen in meiner Welt bleiben. Zudem ist der Lemonpie mein absoluter Lieblingskuchen – in allen Variationen. Er ist erfrischend und echt. Wie wir auch!
Zwei Jahrzehnte Begegnungen, Marktveränderungen und auch Herausforderungen liegen hinter lemonpie. Was sind Ihre persönlichen Event-Highlights der letzten Jahre?
Molderings: Jedes Event ist ein Highlight. Und das sage ich nicht nur einfach so! Natürlich sind einige besonders in Erinnerung geblieben: Zum Beispiel 2015 der Festabend von Günther Uecker anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung im K20 in Düsseldorf. Uecker ist ein ganz besonderer Mensch und ich bewundere seine Arbeiten sehr. Die Begegnung mit Angela Merkel in der Staatskanzlei war auch beeindruckend. Wann hat man schon einmal die Möglichkeit, diese Persönlichkeit so nah zu erleben?
Zudem habe ich eine ganz enge Verbindung zur Burg Kirspenich. Hier durfte ich erste Hochzeiten und private Feiern ausrichten – die Burg hat mir den Startschuss für das Locationgeschäft ermöglicht! Und wir sind heute noch fester Partner. Das macht mich sehr stolz.
Was die Marktveränderungen der vergangenen 20 Jahre betrifft, habe ich stets mit Kontinuität reagiert: immer mit bester Qualität und leidenschaftlichem Service antreten, mit einem motivierten Kernteam arbeiten und unterschiedlichste feste Locations becatern. Um den dynamischen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, muss man sich außerdem kontinuierlich neu erfinden. Beweglichkeit ist ein wichtiger Faktor. Wir haben diesbezüglich zum Beispiel stark Richtung Schul- und Kitacatering gesteuert und auch auf das Museumscatering gesetzt – und haben hier eine Nische für uns entdeckt, die uns sehr viel Freude macht.
Insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen wie Nachhaltigkeit und Personalmangel – wie hat sich das Speiseangebot und die Firmenkultur verändert?
Molderings: Nachhaltigkeit ist ja nichts Neues – viele Unternehmen sehen allerdings erst jetzt die Notwendigkeit zum nachhaltigen Arbeiten und Handeln. lemonpie hat schon seit fast zehn Jahren eine Nachhaltigkeitsbeauftragte und darf bereits seit Juli 2014 für vorbildliches Handeln in Bezug auf „Umweltschutz, Mitarbeiterverantwortung und Wirtschaftlichkeit“ die Auszeichnung „Sustainable Company powered by FAMAB“ der heutigen Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft fwd: tragen und ist damit eins von wenigen Cateringunternehmen in ganz Deutschland, das diesen Titel besitzt. Wir legen zudem großen Wert auf Personalentwicklung, arbeiten mit regionalen Lieferanten und bieten immer saisonale Speisen an – diese Verantwortung tragen wir gerne und sie macht unseren Anspruch deutlich. Unser Speisenangebot ist also schon lange nachhaltig.
Die größte Veränderung ist eher das ganzheitliche Foodkonzept. Wir stimmen unser Catering komplett auf das Thema und die Ansprüche der Kunden ab, die zunehmend nach durchdachten Konzepten fragen, also neben der Kulinarik auch Erlebnis-Themen und Aspekte wie Gesundheit und Nachhaltigkeit fordern.
Trends, Fokussierung und die nächste Generation: Was ist Ihre Visionen für die nächsten Jahre?
Molderings: Der Fokus liegt heute auf dem Arbeiten mit Spezialisten statt mit Generalisten. Für jeden Bereich gibt es ausgewiesene Experten. Auch bei uns in der Cateringbranche. Vom Datenschutzbeauftragten bis zur Hygienemanagerin. Natürlich bedarf es einer gewissen Betriebsgröße, um mit Spezialisten zu arbeiten, die ja auch entsprechend koordiniert werden müssen.
Unsere Zukunft sehen wir ganz klar weiter in der Region NRW – hier sind wir stark aufgestellt, haben Top-Locations und können durch unsere bewährten Partnerschaften hervorragend agieren. Und auch die Frage der Nachfolge und der nächsten 20 Jahre ist beantwortet – zu meiner großen Freude! Meine beiden Töchter zeigen viel Spaß am Eventcatering, bringen sich mit jungen, frischen Ideen ein und können lemonpie sicherlich irgendwann erfolgreich weiterführen. Aber bis dahin genieße ich unsere konstruktive, schöne Zusammenarbeit und bin dankbar, meine Mädels auch beruflich um mich zu haben.
Gratuliere für 20 J. Event-Catering mit Nachhaltigkeit 🙂