Theorien, Methoden und Themen der Disziplin Veranstaltungsmanagement
Nachbericht zum 4. Event Education Symposium
von Redaktion,
Einmal pro Jahr rückt der Studiengang Veranstaltungsmanagement der Hochschule Hannover Fragen zur Gestaltung der Lehre im Studienfach in den Blickpunkt und lädt Wissenschaftler:innen, Branchenvertrer:innen und Studierende zum Event Education Symposium nach Hannover ein. Vorträge und Deep Dives boten die Gelegenheit, die Vortragende und ihre Themen genauer kennenzulernen.
(Bild: Katharina Brünesholz)
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Prof. Dr. Emma Wood von der Leeds Beckett University gehört zu den international renommierten Wissenschaftler:innen im Bereich Veranstaltungsmanagement. Während die Disziplin in Deutschland auch an der Hochschule Hannover noch als jung gilt, blickt Leeds bereits auf eine 25-jährige Tradition des Studiengangs Event Management zurück. In ihrer Keynote zur Eröffnung des Symposiums plädierte Wood dafür, den Blick vor allem darauf zu richten, was Events und Event Management für eine positive gesellschaftliche Entwicklung beitragen können und wie dafür die Ausbildung ausgestaltet sein müsste.
Eröffnet wurde das Symposium zuvor vom Präsidenten der Hochschule Hannover, Prof. Dr. Josef von Helden. Sein Dank galt vor allem den weitgereisten Referierenden, die das Symposium mit ihren Beiträgen gestalteten und so den nationalen wie internationalen Austausch ermöglichten.
Thematisch präsentierte sich das Symposium in den drei Teilen Theorien, Methoden und Themen der Disziplin Veranstaltungsmanagement. Neben den Vorträgen bestand in 30-minütigen Deep Dives die Gelegenheit, Vortragende genauer kennenzulernen und mit ihnen die Vortragsthemen zu vertiefen. Prof. Stefan Luppold von der Dualen Hochschule Ravensburg führte in das Thema Räume als Gegenstand der Ausbildung im Studiengang Eventmanagement ein und erläuterte den Entstehungszusammenhang des Moduls „Venue Management“ im Studiengangs „BWL – Messe-, Kongress- und Eventmanagement“ seiner Hochschule. Melanie Stehr, MBA, MA, Leipzig Graduate School, skizzierte die Rolle von Messen bei der Informationssuche im B2B-Beschaffungsprozess.
Unter der Überschrift Methoden berichteten Prof. Thomas Sakschewski und M. Eng. Andreas Gürich über Visuelle Feldforschung als Methode im Forschungsprojekt Architekturen der Sicherheit, Daniela Barrera M.A beschrieb Design-Thinking als Methode in Praxisprojekten, und Prof. Dr. Dirk Hagen referierte über „Forschendes Lernen“ als Konzept zur Methodenkompetenzentwicklung von Studierenden.
Im Teil des Symposiums, der sich mit Theorien beschäftigte, erläuterte Prof. Dr. Raphaela Stadler „Events, positive power and empowerment – Five stages of teaching power theory to final year Event Management students“, Prof. Dr. Gernot Gehrke sprach darüber, wie die Theorie der Ko-Kreation ins Studium Veranstaltungsmanagement kommt und Prof. Dr. Isabelle Thilo erklärte Erlebnisökonomie mit den verbundenen theoretischen Ansätzen und Anwendungsbezügen im Veranstaltungsmanagement.
Neben diesen bekannten Expert:innen bot das Symposium im Young Researchers‘ Forum auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Bühne. Elisa Lustig, Absolventin im Studiengang Veranstaltungsmanagement, berichtete über ihre Bachelorarbeit und den Einsatz von Critical Incident Technique und Kano-Befragung als methodische Elemente zur Analyse von Erlebnisqualität auf Tanzveranstaltungen während der Pandemie.
Unterstützt wurde das Symposium erneut durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab, die für wissenschaftliche Konferenzen zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und dem Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft (degefest e.V.) unterstützten zwei Interessenvertretungen der Veranstaltungswirtschaft den wissenschaftlichen Austausch. Außerdem trat die Event-Agentur event it AG als Partner des Symposiums auf. „Für uns ist das Anerkennung und Ansporn gleichermaßen,“ so Isabelle Thilo und Gernot Gehrke. „Dass Verbände und auch eine Event-Agentur uns trotz der pandemiebedingten Krise unterstützen, hat uns sehr berührt.“
Das Event Education Symposium ist eine Veranstaltung der Hochschule Hannover und wurde nach 2018, 2019 und 2021 bereits zum vierten Mal vom Bachelorstudiengang Veranstaltungsmanagement durchgeführt und in Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden geplant, organisiert und realisiert. Nachdem das Event Education Symposium pandemiebedingt im vergangenen Jahr online stattfand, kehrte das diesjährige Event Education Symposium an den Campus der Hochschule Hannover am Expo Plaza zurück. Die Idee für das Symposium entstammt dem Studiengang Veranstaltungsmanagement und geht auf Forschungsaktivitäten von Prof. Dr. Isabelle Thilo und Prof. Dr. Gernot Gehrke zurück, die beide im Studiengang lehren. Zum Konzept des Symposiums gehört es, dass die Planung, Organisation und Durchführung von Studierendengruppen aus dem zweiten und vierten Fachsemester des Studiengangs im Rahmen zweier Praxisprojekte unterstützt wird, in diesem Jahr begleitet durch die Lehrbeauftragte Antonia Kohlbecher.
Die Ergebnisse der Symposien werden publiziert. Das Buch „Trends in Event Education“ erschien als Dokumentation des Symposiums 2018. In Vorbereitung ist die Publikation zum Symposium 2021 unter dem Titel „Hochschullehre und -lernen in der Pandemie“.