Cisco-Studie: Körperliche Beschwerden durch regelmäßige Videokonferenzen
von Redaktion,
Eine weltweite Umfrage von Dimensional Research im Auftrag von Cisco ergibt, dass 93% der Hybrid Worker:innen und Führungskräfte täglich zwei oder mehr Stunden in Videokonferenzen verbringen, ein Drittel mindestens den halben Arbeitstag – dabei steigt das Risiko für körperliche Beschwerden. Matthias Auth, Bereichsleiter Gesundheitsmanagement der AOK Nordost, und Cisco HR-Chefin Katrin Hartmann empfehlen Bewegungsslots, Kurzpausen und meetingfreie Tage.
(Bild: Cisco)
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Nach einem Tag mit vielen Videokonferenzen klagen der Studie nach 37% der Befragten über Nacken- und Schulterschmerzen. Jeweils 31% haben Kopfschmerzen oder Augenprobleme. Weitere Symptome sind u.a. Muskelverspannungen (22%). 19% fühlen sich nach Meetingmarathons körperlich gut.
Die Studie zeigt auch, dass für Führungskräfte die Beeinträchtigung der Teamleistung durch „Video-Fatigue“ und Cyber-Security-Gefahren einen großen Stellenwert besitzen.
Tipps beim Videomarathon
97% der Befragten wünschen sich Maßnahmen, um die Ermüdung durch virtuelle Meetings zu verringern. Hier gibt es sowohl technische als auch organisatorische Ansätze.
Matthias Auth: „Die Möglichkeit, theoretisch von jedem Ort und zu jeder Zeit ‚auf Sendung‘ gehen zu können, kann schnell zur Gesundheitsfalle werden. Deshalb gilt es, eine Reihe wichtiger Regeln zu beachten. Wir haben diese Regeln in unseren Guides zum digitalen und hybriden Arbeiten zusammengefasst. Und natürlich setzen wir diese Regeln auch bei uns im Unternehmen um. Dort geht es um simple Tipps wie Kurzpausen und Bewegungsslots genauso wie um Anleitungen zur stressfreien Arbeitsorganisation. So sollte bei hybriden Formaten ein besonderes Augenmerk auf die digital zugeschalteten Kollegen gelegt werden, zum Beispiel durch die Übertragung bestimmter Agendapunkte. Und es sollte von vornherein für das jeweilige Meeting auch Zeit für persönliche Kurzgespräche und Small Talk mit eingeplant werden. Im Rahmen unserer betrieblichen Gesundheitsförderung haben wir zudem gute Erfahrungen mit dem Etablieren einer Besprechungskultur und dem Erstellen von Leitlinien zur digitalen Zusammenarbeit gemacht.“
Katrin Hartmann, HR-Chefin bei Cisco Deutschland, ergänzt: „Technologische Verbesserungen sind wichtig, um Ermüdung und körperliche Beschwerden durch Videokonferenzen zu vermeiden, aber man muss auch mal Pause vom Rechner machen.“ Hartmann weiter: „Bei Cisco fördern wir zum Beispiel einen Meeting-freien Tag in der Woche. Zudem bieten wir unseren Mitarbeitenden Sportstunden, Fachvorträge oder psychologische Beratung an, um gut durch die vielen Videocalls zu kommen. Oder wir führen eine Charity-Aktion ‚Cisco Bewegt‘ über mehrere Wochen durch. Das wird sehr gut angenommen.“
Technische Lösungen
Auch technologisch ließen sich Probleme beseitigen. Collaboration-Lösungen bieten bereits Funktionen, um der Ermüdung durch Videokonferenzen zu begegnen. Sie filtern Hintergrundgeräusche aus und sollen somit das Zuhören für beide Seiten erleichtern. Nonverbale Kommunikation wie Chats, Zustimmung per Icon oder eine gehobene Hand als Wortmeldung können den Meeting-Ablauf zudem vereinfachen. Live-Untertitel zeigen das gesprochene Wort an oder übersetzen es in eine andere Sprache. Darüber hinaus gibt es Kameras mit einem dynamischen Bildausschnitt, so dass die Teilnehmenden aufstehen und sich die Beine vertreten können, während ihnen die Kamera automatisch folgt. Solche organisatorischen und technischen Hilfen wünschen sich der Studie nach auch die Befragten.
(Bild: Cisco)(Bild: Cisco)(Bild: Cisco)
Auf die Frage, was gegen „Meeting-Fatigue“ helfen würde, entschieden sich 42% für eine Reduzierung der Anzahl von nahtlosen Meetings, gefolgt von Technologien, die es ermöglichen, aufzustehen und sich zu bewegen (37%). Ebenfalls genannt: Fünf-Minuten-Puffer zwischen Meetings (33%) und Meeting-freie Tage (27%) sowie Technologien, um Hintergrundgeräusche zu beseitigen (24%).