Einfluss von urbanen Großvents auf die Umwelt

Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Plant a Seeed“

Das Forschungsprojekt „Plant a Seeed“ will systematisch wissenschaftliche Daten über den Einfluss von urbanen Großevents auf die Umwelt ermitteln. Erste Ergebnisse stehen nun fest.

Plant a Seeed Logo(Bild: Lüngen & Wipper GbR)

Urbane Konzerte oder Festivals verlangen ein anderes Handeln und Denken als Großevents im ländlichen Raum. Zu nachhaltigen Großveranstaltungen in Städten gibt es bislang noch sehr wenig Praxiserfahrung und noch weniger Zahlen im Sinne messbarer Indikatoren. Das will Prof. Thomas Sakschewski von der Berliner Hochschule für Technik nun ändern.

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Gemeinsam mit Studierenden hat er fünf aufeinander folgende Konzerte der Band Seeed in der Parkbühne Wuhlheide untersucht. Ziel war es, Erkenntnisse zu gewinnen, in welchen Handlungsfeldern Maßnahmen vorgenommen werden können, um Großveranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. Dazu haben die Studierenden die Umsetzung der in der Hochschule erarbeiteten theoretischen Konzepte vor Ort begleitet. Mit Unterstützung des Projektpartners The Changency – Agentur für nachhaltigen Wandel wurden Konzepte zur Messung des Energieverbrauchs bei Konzerten oder Modelle zur Reduzierung und Trennung von Abfall live auf die Probe gestellt.

Nun konnten erste Ergebnisse aus den Untersuchungen in der Wuhlheide veröffentlicht werden. 150 Beobachtungsbogen mit etwa 1.000 Einzelwerten sind im Rahmen der Feldforschung entstanden. Die Besucher:innen wurden zu den Schwerpunktthemen Ressourcen, Beschaffung, Catering, Mobilität und Soziales befragt. Fast 500 Fotografien zum Müllaufkommen sind entstanden.

Erste Ergebnisse

Für 77% der Seeed-Konzertbesucher:innen spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, jedoch kam jeder Dritte mit dem PKW (63% davon aus Berlin oder dem Umland ). Die Mehrheit (58%) saß immerhin nicht allein im Auto, sondern hatte drei oder mehr Mitfahrende dabei.

94% sind bereit, 1 Euro mehr zu zahlen, um Menschen, die unter schwierigen finanziellen Bedingungen leben, ein Konzertticket mitzufinanzieren.

Das Müllaufkommen war geringer als vermutet. Es wurde auf eine ordentliche Müllentsorgung geachtet, Kippen landeten jedoch weiter auf dem Boden. Die an einen Teil der Besucher:innen kostenlos verteilten Taschenaschenbecher wurden angenommen und genutzt.

94% der Besucher:innen sind der Meinung, dass Merchandising-Produkte fair gehandelt und nachhaltig produziert werden sollen. Ca. 40% sind bereit, dafür über 5 oder bis zu 10 Euro mehr zu zahlen, jede:r zehnte Besucher:in würde sogar mehr als 10 Euro zusätzlich zahlen.

Die Beobachtungen belegen eine hohe Nachfrage nach veganen und vegetarischen Angeboten. Mehr als zwei Drittel (76%) sind bereit, für ein nachhaltiges Essen auf Konzerten mehr zu zahlen.

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