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Messewirtschaft

Weltmesseplatz Deutschland: Breite wirtschaftliche Erholung erst ab 2025

Frühestens 2025 rechne die Messewirtschaft in Deutschland mit einer breiten wirtschaftlichen Erholung nach den Messeverboten der Corona-Pandemie. Zuletzt sei die Branche noch von einer deutlichen Besserung an den Messeplätzen ab dem kommenden Jahr ausgegangen. Neben geopolitischen Verunsicherungen sollen vor allem hausgemachte Probleme durch die Bundespolitik für die stockende Erholung sorgen.

Philip Harting, Vorsitzender des Dachverbands der deutschen Messewirtschaft AUMA
Philip Harting, Vorsitzender des Dachverbands der deutschen Messewirtschaft AUMA (Bild: AUMA/Michael Fahrig)

Am 25. Mai treffen sich Vertreter:innen der Branche in Berlin zu ihrer Jahrestagung. Zu Gast dabei sei auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner.

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Philip Harting, Vorsitzender des Dachverbands der deutschen Messewirtschaft AUMA, ist der Ansicht, dass die Auswirkungen und politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie die deutsche Messewirtschaft noch lange beschäftigen würden: „Der Erholungspfad ist zwar eingeschlagen. Nur werden uns unnötigerweise immer mehr Steine in den Weg gelegt.“

Seit dem Ende aller Reisebeschränkungen der Corona-Pandemie seien deutsche Botschaften und Konsulate nicht in der Lage, zeitnah Messe-Visa auszustellen. Betroffen seien wichtige Aussteller- und Besucherländer wie China, Indien und die Türkei. Teilweise dauere es Monate, überhaupt Termine zum Beantragen eines Visums zu bekommen. Die Messewirtschaft kritisiert außerdem die jüngsten Kürzungen von Förderprogrammen für die Messeteilnahme von Startups in Deutschland und deutschen Unternehmen im Ausland.

Harting dazu: „Weltweit stehen wir als Messeplatz Nummer 1 im größer werdenden Wettbewerb. China, Indien, die Länder am Golf haben erkannt, welch‘ Treibstoff Messen sind. Wenig hilfreich ist es, dass die Stärkung des Weltmesseplatzes Deutschland derzeit nicht auf der Agenda der Ampel-Koalition zu stehen scheint. Allein die Kürzung der Programme für junge innovative Unternehmen sowie des Auslandsmesseprogramms ist ein strategischer Fehler. Diese Fehlentscheidung muss schnellstens korrigiert werden!“

Zuletzt habe das Bundeswirtschaftsministerium die Unterstützung für Messebeteiligungen von kleinen und mittelgroßen Unternehmen sowie Start-ups in Deutschland und die Förderung für deutsche Unternehmen an Gemeinschaftsständen im Ausland zusammengestrichen wie nie zuvor. Beispiel Auslandsmesseprogramm des Bundes: Dies sei seit bald 75 Jahren eines der erfolgreichsten Förderinstrumente der Außenwirtschaftspolitik. Pro einer Millionen Euro Förderung würden rund 216 Millionen Euro zusätzlicher Exportumsatz und mehr als 370 Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten. In diesem Programm seien die Mittel für das laufende Jahre zuletzt ohne Angabe von Gründen um 20% gekürzt worden.

Trotz aller Belastungen würden die Messegesellschaften in Deutschland bis 2027 mehr als eine halbe Milliarde Euro in ihre Gelände investieren wollen, um auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 weiter voranzukommen. 550 Millionen Euro sollen vor allem in Modernisierung und Sanierung von Messehallen fließen. Energetische Maßnahmen wie der Auf- und Ausbau der Photovoltaik, die Umrüstung auf LED-Beleuchtung und energieeffiziente Kühlanlagen seien mit dieser Summe geplant. Darüber hinaus wollen Veranstalter:innen in E-Mobilität und digitale Infrastruktur investieren.

Bereits im vergangenen Sommer habe sich die deutsche Messewirtschaft als eine der ersten Branchen einheitliche Ziele gegeben, um fünf Jahre vor dem nationalen Ziel Deutschlands klimaneutral zu sein.

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