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Anlässlich des MesseTreff am 25. Mai

AUMA-Vorsitzender Philip Harting fordert stärkere Förderprogramme für Messen

Mehr als 300 Gäste kamen zum MesseTreff am 25. Mai in der Strandbar BeachMitte in Berlin zusammen. Darunter Messe-Macher:innen sowie Vertreter:innen aus Politik, Medien, Ministerien und Verbänden. Einerseits feierten sie das dichte Messeprogramm 2023 und das Engagement der Branche, andererseits forderte AUMA-Vorsitzender Philip Harting die Politik dazu auf, sich wieder stärker für Förderprogramme einzusetzen.

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AUMA-Vorsitzender Philip Harting beim diesjährigen Messetreff (Bild: AUMA / Michael Fahrig)

„Die Auswirkungen und politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie werden die deutsche Messewirtschaft noch lange beschäftigen. Wir können momentan nicht von einer Erholung unserer Branche vor dem Jahr 2025 ausgehen.“ Mit dieser Kernaussage konfrontierte der AUMA-Vorsitzende Philip Harting, so heißt es in der Meldung des AUMA, beim diesjährigen Messetreff den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner. Kellner, der auch Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung ist, sei Ehrengast des frühsommerlichen Hauptstadttreffs der deutschen Messewirtschaft gewesen.

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230.000 Arbeitsplätze hängen an der Messewirtschaft, erläuterte Harting die Bedeutung der Branche, die jährlich mit bis zu 28 Milliarden Euro zum Wirtschaftsplus beitrage. Die Steuereinnahmen lägen bei bis zu viereinhalb Milliarden Euro. Auf Messen fänden die vielen neuen Themen Ideengeber:innen, Problemlöser:innen und Partner. Umso weniger verstehe die Branche, dass die Bundesregierung jüngst Fördermittel für Messestände von Startups und die Förderung für deutsche Unternehmen an Gemeinschaftsständen im Ausland zusammengestrichen habe wie nie zuvor. Die Visaerteilung für Messeteilnehmer:innen aus China, der Türkei und Indien dauere zu lange, teilweise Monate. Dem Weltmesseplatz und der Exportnation Deutschland gingen viele Interessenten dadurch verloren, erläuterte der AUMA-Vorsitzende.

Drei Forderungen an die Bundesregierung formulierte Harting in seiner Rede: „Wir brauchen keinen hausgemachten Gegenwind. Geben Sie uns Rückenwind! Unterstützen Sie uns beim Engagement für den Weltmesseplatz Nummer 1. Setzen Sie sich ein für starke Förderprogramme – gerade für die erste Messebeteiligung – im Inland für Startups und KMU, im Ausland unter dem Dach der Gemeinschaftsstände. Die Kürzung der Programme für junge innovative Unternehmen sowie des Auslandsmesseprogramms ist ein strategischer Fehler! Und Drittens, bitte wirken Sie auf das Auswärtige Amt ein, damit ausreichen Personal in den Konsulaten bereitsteht.“

Michael Kellner betonte in seiner Ansprache, wie gut der Messewirtschaft und der verbundenen Dienstleistungsbranchen die Rückkehr ins dicht getaktete Messegeschäft gelungen sei – trotz der Einschläge durch die Coronamaßnahmen. Messen hätten ihre Wandelbarkeit bewiesen. Er sei daher sicher, dass sie sich weiter an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen würden. Er bedaure außerordentlich, dass die Messeprogramme im letzten Haushaltsplan gekürzt worden seien. Betroffen waren davon unter anderem das Auslandsmesseprogramm sowie die Förderung für Startups in Deutschland.

Das Bundeswirtschaftsministerium werde die Förderung im neuen Bundeshaushalt wieder anheben, dessen sei sich der Parlamentarier Michael Kellner sicher: „Ich will dafür kämpfen und daran können Sie mich auch messen.“

„Grüner Strom ist frei von Abgaben“, ergänzte der Politiker. Ein Trumpf, den Harting zuvor schon spielte, denn die deutsche Messewirtschaft stehe an der Seite der Bundesregierung bei den Bemühungen um ein klimaneutrales Morgen, so Harting. Bis 2025 wollen die deutschen Messen 100 Prozent Ökostrom beziehen. Heute schon habe fast die Hälfte der 25 beim AUMA gelisteten Messegelände dieses Ziel erreicht. Vieles liege noch vor der Branche, aber kaum ein Neubau entstehe, kaum eine Modernisierung geschehe, bei denen nicht um Nachhaltigkeit gerungen werde. So wollen die Messegesellschaften in den kommenden drei Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Messegelände investieren, in energetische Maßnahmen, in die Umrüstung auf LED, in E-Mobilität und digitale Infrastruktur.

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