One Day in Life von Daniel Libeskind und der Alten Oper Frankfurt
Satis&fy unterstützt „One Day in Life“: Konzerte an außergewöhnlichen Orten
von Redaktion,
75 Konzerte, 18 ungewöhnliche Locations, 18 Dimensionen des Lebens, 200 Musiker – das sind noch lange nicht alle Stichworte, die auf das Konzertprojekt „One Day in Life“ zutreffen. Auf Einladung der Alten Oper Frankfurt von Stararchitekt Daniel Libeskind entwickelt, fand das außergewöhnliche Projekt am 21. und 22. Mai an Schauplätzen in Frankfurt statt, die für gewöhnlich wenig mit Musik gemeinsam haben. Unterstützt wurde das Ereignis von Satis&fy.
Für das Publikum bedeutete das: besondere Hörerlebnisse in neuen räumlichen Kontexten, beispielsweise in der Großküche im Keller des Römers, im Ring des Boxcamps Gallus, im VGF Betriebsbahnhof, im Operationssaal des Hospitals zum heiligen Geist, im Magazin und im Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek und in einem Feuerwehr-Trainingszentrum. Gemeinsam mit der Alten Oper verantwortete Satis&fy die logistische und technische Abwicklung sowie die Eventgestaltung des Konzert-Marathons. Insgesamt 18 Transporte – vom Caddy bis zum Trailer – starteten von Karben aus nach Frankfurt, um die Spielorte mit Technik, Bühnenelementen und Grafiken auszustatten.
Partner auf Augenhöhe Bevor es so weit war, war viel Planungsarbeit gefordert. „Wir haben erstmalig im Januar 2015 von diesem Projekt gehört“, berichtet Rainer Wendt, verantwortlicher satis&fy Project Manager. „Von Anfang an standen wir der Projektabteilung der Alten Oper beratend zur Seite, sind alle Spielstätten zusammen abgegangen, um die technische Machbarkeit zu überprüfen.“ Dabei sei immer klar gewesen, dass nur, wo unumgänglich, mit Technik unterstützt werden sollte, da „die Musikstätten vor allem für sich wirken sollten“. So gab es Spielstätten, für die man lediglich ein Mikrofon, ein kleines Bühnenelement oder auch nur den QR-Code für ein virtuelles Klangerlebnis beisteuerte. Besonders interessiert habe den erfahrenen Projektleiter, worin sich die 18 Locations akustisch, klimatisch und baulich unterschieden und dass die Instrumenten-Rangfolge, die im Orchester normalerweise gilt, „nämlich laute Instrumente nach hinten und leise nach vorne“, an vielen Spielorten keine Gültigkeit hatte. Auch das Live-Streaming eines Konzertes aus der Alten Oper, das am 22. Mai von 1.00 Uhr bis 7.00 Uhr morgens gesendet wurde, wurde von satis&fy umgesetzt.
Drehkreuz Karben Am 13. November 2015 wurde das Konzert-Projekt auf einer Pressekonferenz der Alten Oper Frankfurt vorgestellt. Danach ging es für die Karbener satis&fyler in die Feinplanung. Es wurden CAD-Pläne erstellt, Grafiken, Plakatdrucke und Kundenstopper im von der Alten Oper entwickelten One-Day-in-Life-Branding gedruckt sowie die Wegeleitung für die Konzertbesucher und der Einsatz der Technik geplant. In Karben als Umschlagplatz für den Transport wurde im Vorfeld das gesamte Material gesammelt, um es auf die verschiedenen Spielstätten verteilen zu können. Am Aufbautag wurden Beschallungs- und Lichtanlagen, aber auch Orchesterstühle, Notenpulte, Garderobenständer, Kleiderbügel, Prospektständer, Mietmöbel und Teppiche zu den Locations gefahren und in Position gebracht. Sogar Prospekte lieferte man aus. „Zeitweise waren an die 100 Mann mit dem Projekt beschäftigt, vor Ort dann noch mal circa 50 ─ vom Fachplaner für Licht und Ton bis hin zu professionellen Aufbauhelfern“, berichtet Wendt.
Mozart-Klänge im Straßenbahndepot Viel Planungsarbeit erforderte der Aufbau im VGF Betriebshof. Dort errichtete Satis&fy die größte Orchesterbühne. Auf dem 16 x 12 Meter großen, mit Abstürzkanten gesicherten Bühnenpodest, auf dem das hr-Sinfonieorchester später Mozarts Requiem spielte, wurden außerdem 1500 Orchesterstühle in Reihenbestuhlung platziert ─ „natürlich erst, nachdem alle Straßenbahnen raus waren“, erläutert der für die Umsetzung im Betriebshof zuständige Project Manager Niklas Hommel. Da in dem Straßenbahndepot auf dem Boden Gleise verlaufen und der Rangierbetrieb während der Veranstaltung zum Teil weitergeführt wurde, musste im Vorfeld ein Sicherheitskonzept vorgelegt werden.
Auch mussten Zufahrtswege und Stellplätze für die Sattelschlepper geklärt werden. „Wir haben beispielsweise geprüft, ob unsere 40-Tonner bis zur Aufbaufläche fahren dürfen und ob es eine Höhenbeschränkung beziehungsweise Distanzvorgabe für die Fahrt unter der Oberleitung gibt“, so Hommel über die Herausforderungen. Auch andere Spielstätten hatten ihre Eigenheiten. Im Rebstockbad konnte erst nach dem Ende des Bäderbetriebes aufgebaut werden. Im Boxcamp musste der Boden des Boxrings mit Holz präpariert werden, um die Standfläche für den schweren Konzertflügel vorzubereiten. In der Commerzbank-Arena hatte man mit der Fluglärmproblematik akustisch ungünstige Voraussetzungen.
Auch wenn das Projekt für Satis&fy mit viel Organisationsaufwand verbunden war, bleibt es allen Beteiligten in guter Erinnerung. „Die Planung und Umsetzung der Veranstaltung war etwas Besonderes, das wir in dieser Form noch nicht hatten“, so Rainer Wendt, der es sich nicht nehmen ließ, während der Veranstaltung alle 18 Locations mit dem Motorrad abzufahren. Die Zusammenarbeit mit der Alten Oper, von der es für die logistische und technische Abwicklung großes Lob gab, habe übrigens sehr viel Spaß gemacht.