300.000 Menschen feiern „green and clean“: Geht das?
von Sylvia Koch ,
Nachhaltigkeit gilt oft als schwierig umzusetzen, als unwirtschaftlich und unnötig. Immer mehr Menschen achten jedoch auf den Trend, um späteren Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Besonders große Events sind nach allgemeiner Meinung eine besondere Herausforderung, um sie nachhaltig umzusetzen. Dass es dennoch funkitionert, bewies Projektleiter Markus Wiersch von KEG Karlsruhe Event auf dem FAMAB SuSu 2017. Er stellte “Das Fest” vor, bei dem 300.000 Menschen “green and clean” feierten.
„Das Fest“ findet jährlich inmitten der Karlsruher GüntherKlotz-Anlage statt, die ein repräsentatives Naherholungsgebiet darstellt. Mit viel Engagement wird dabei darauf geachtet, dem Umstand der Nutzung einer öffentlichen Parkanlage als Festivalareal gerecht zu werden. Genau aus diesem Grund wird schon weit im Vorfeld – in Abstimmung mit dem städtischen Gartenbauamt – dafür Sorge getragen, dass die Grünanlage während der Festivaltage so wenig wie möglich belastet wird. Besonders ausgearbeitete Konzepte gibt es für die Bereiche Müll, Pfand, Anreise, verwendete Materialien im Aufbau (wie beispielsweise Beschilderung), Printmedien, Einsatz lokaler Firmen, Umweltschutz der Anlage, Absprachen mit Sponsoren/Werbedarstellung der Sponsoren und im Bereich der Essensanbieter. Die Konzepte und Leitlinien werden ausnahmslos von der Geschäftsführung und den Projektleitern kommuniziert und unterstützt.
Anzeige
Diese Maßnahmen wurden in jüngster Vergangenheit belohnt: 2014 wurde „Das Fest“ gewissermaßen aus dem Stand mit dem „A Greener Festival Award“ ausgezeichnet, und zwar in die zweithöchste Kategorie „Highly Commended“. In Deutschland wurden nur drei Festivals mit diesem wichtigen internationalen Award für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit eines Festivals ausgezeichnet; „Das Fest“ ist dabei das einzige seiner Grö- ßenordnung. Auch der Green’n’Clean Award 2014 wurde wie in den Vorjahren an „Das Fest“ vergeben. „Das Fest“ hat darüber hinaus als eines der führenden Festivals bei der Neuausrichtung und Aktualisierung des Awards durch Informationen und Know-how geholfen. Ein Umweltbeauftragter wacht zudem darüber, dass die Kriterien für den Behalt der Auszeichnung alljährlich erfüllt und optimiert werden. Doch nicht nur bei „Das Fest“ finden diese Maßnahmen ihre Anwendung. Auch bei den Schlosslichtspielen Karlsruhe, bei denen im Jahr 2016 wieder rund 330.000 Besucher in sieben Wochen auf den Karlsruher Schlossvorplatz kamen, dem Indoor Meeting sowie den Heimattagen Baden-Württemberg 2017, welche erstmals in einer Großstadt stattfinden, liegt der Fokus auf dem Thema „Nachhaltigkeit“.
[In einer früheren Version dieses Artikel nannten wir Martin Wacker von KEG Karlsruhe Event als Referent auf dem FAMAB SuSu. Tatsächlich hielt jedoch Projektleiter Markus Wiersch den Vortrag. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen – Anmerkung der Redaktion]