Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen
BaSiGo: Forschungsprojekt definiert mehr Veranstaltungssicherheit
von Sabine Funk, Martina Gawenda,
Im Juni 2015 endete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt BaSiGo – Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen. Ein erklärtes Ziel des Projektes war es, bundesweit einheitliche und interorganisational anwendbare Handlungsempfehlungen für die sichere Planung und Umsetzung von Großveranstaltungen anzubieten.
Im Rahmen des BaSiGo-Projektes sollten neben neuen Erkenntnissen im Rahmen der Grundlagenforschung auch konkrete, unmittelbar in der Praxis anwendbare Ergebnisse erzielt werden.
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Das Projekt BaSiGo gliedert sich ein in eine Reihe von Forschungsprojekten zum Thema Großveranstaltungen, hat hier aufgrund des erklärten interorganisationalen Ansatzes und des im Vordergrund stehenden anwendungsorientierten Praxisbezuges jedoch eine Sonderstellung. Unter Leitung von Prof. Frank Fiedrich, Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität Wuppertal, haben sich zehn Projektpartner sowie zahlreiche Unterauftragnehmer verschiedenen Aspekten der Veranstaltungssicherheit gewidmet – unter der Maßgabe, anwendbare Hilfestellungen für die Planung und Durchführung von Großveranstaltungen zu geben.
Hintergrund war die Erkenntnis, dass Sicherheitsmaßnahmen und die Abwehr von Gefahren auf Veranstaltungen jeder Größe ein hohes Potenzial zur Optimierung und Standardisierung aufweisen.cDie Ausgangssituation manifestierte sich dabei in der Feststellung, dass differierende Sicherheitsanforderungen auf unterschiedliche Konzepte, unklare Anforderungen, eine uneinheitliche Ausbildung sowie unklare Zuständigkeiten trafen.
Dieser gesellschaftspolitischen Herausforderung hat sich der inter- und transdisziplinäre Forschungsverbund gewidmet.
Die Fragestellungen reichten dabei von der Definition der beteiligten Akteure über Fragen der Versicherbarkeit von Veranstaltungen bis hin zu Anforderungen an die Verkehrsplanung, an Kommunikationskonzepte oder den Einsatz von Simulationslösungen. Auch die Darstellung und Aufarbeitung von Konzepten des „Crowd Management“, die Bearbeitung rechtlicher Fragestellungen sowie die Betrachtung von Best-Practice-Lösungen waren Teil des Auftrags.
Der BaSiGo-Ansatz sieht folgende Punkte vor:
Einbindung sämtlicher relevanter Akteure und Berücksichtigung des gesamten Veranstaltungszyklus
Fundierte wissenschaftliche Erhebung relevanter Wissens- und Datengrundlagen
Clusterung praxisbezogener Anforderungsanalysen in den relevanten Bereichen
Zusammenführung und Verallgemeinerung der gewonnen Erkenntnisse
Unterstützung weniger erfahrener Veranstalter/Akteure
Die BaSiGo-Lösung
Praxistaugliches, modular aufgebautes Baukastensystem für sichere Großveranstaltungen
Simulation für die sicherheitsrelevanten Systemparameter zu Personen- und Verkehrsflüssen
Individuelles Trainingsprogramm für die beteiligten Akteure sämtlicher Veranstaltungsphasen
Interaktives und anwenderbezogenes IT-System zur Unterstützung bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten
Der BaSiGo-Projektfilm gibt einen Überblick über die Projektaktivitäten und spiegelt die Ziele des BaSiGo–Projektes wieder:
Alle Ergebnisse aus den einzelnen Forschungsgruppen wurden in einem Wiki für Veranstaltungssicherheit, dem BaSiGo-Guide, zusammengetragen und werden stetig fortgeschrieben: www.basigo.de/handbuch
Informationen über den geplanten Verein zur Fortführung des Wikis gibt es beim Koordinator des Projektes, Prof. Frank Fiedrich: fiedrich@uni-wuppertal.de.
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