Checkliste: Die Wahrnehmung für Barrierefreiheit auf Events schärfen
von Sylvia Koch ,
Während zahlreiche Besucher die Treppen zum Veranstaltungsgelände hinauf eilen, sieht man vor dem einzigen Aufzug des Gebäudes einen Rollstuhlfahrer, der mit Müh und Not versucht, sein Gefährt in den viel zu kleinen, gläsernen Kasten zu bugsieren. Was ist schief gelaufen?
Die Location hat ihr Bestes gegeben und leider dennoch versagt. Denn obgleich es neben den gewohnten Treppenstufen einen Aufzug gibt, ist dieser viel zu klein, um mehr als einer Person Platz bieten zu können, geschweige denn einem Rollstuhl. Nur eine Kleinigkeit für manche und dennoch sind es genau diese Details, die fast sieben Millionen Menschen in Deutschland davon abhalten, aktiv an Veranstaltungen teilzunehmen. Um eine Veranstaltung tatsächlich barrierefrei zu gestalten – und zwar in vollem Umfang – braucht es ein ausgeprägtes Grundlagenwissen und eine gute Planung.
In unserer Checkliste bieten wir wichtige Anhaltspunkte zur Sensibilisierung und Planung einer barrierefreien Veranstaltung. Den Anspruch der Vollständigkeit hat diese Liste jedoch nicht.
Dabei muss die barrierefreie Umsetzung eines Events noch nicht einmal viel teurer sein als ein „normales“ Event. Wer die entsprechenden Optionen bereits frühzeitig mit einplant, kann die Zielgruppe seiner Veranstaltung kostengünstig erweitern. Abgesehen davon kommt eine barrierefreie Veranstaltung allen Beteiligten zu Gute, nicht nur beeinträchtigten Personen.
Mehr als nur eine Behindertentoilette
Der Begriff Barrierefreiheit findet im Zusammenhang mit Inklusion immer wieder Anwendung, wird allerdings oft nicht in seinem vollen Umfang aufgefasst. In der Regel denken die meisten Menschen dabei an Rollstuhlfahrer und entsprechende Rampen, um den Zugang zu einem Gebäude oder einem Veranstaltungsgelände zu erleichtern. Ein paar weitere fassen auch das Vorhandensein einer Behindertentoilette unter den Begriff der Barrierefreiheit. Ohne Zweifel elementare Bestandteile von Barrierefreiheit, aber eben nur Teile.
Gehörlose, Blinde oder in ihrer Sehkraft geschwächte Personen sind beispielsweise ebenfalls auf barrierefreie Gegebenheiten angewiesen. Als Form der Kategorisierung kann die Art der Behinderung bereits erste Impulse für die Umsetzung einer frei zugänglichen Veranstaltung geben. Wie bei allem gilt jedoch auch beim Thema Inklusion: Die Nachfrage bestimmt das Angebot und das kann auch bei Barrierefreiheit unterschiedlich aussehen. So bevorzugen beispielsweise einige gehörlose Menschen die Gebärdensprache, während andere eher Schriftmittlung gewohnt sind. Zudem ist es wichtig, die Barrierefreiheit auf die gesamte Veranstaltung auszuweiten: Das bedeutet, dass nicht nur die Gegebenheiten auf dem Event angepasst werden müssen, sondern auch beispielsweise die Kommunikation nach außen, was u.a. die Aufbereitung von Informationen im Internet mit einschließt….
Natürlich ist es schwierig, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, dennoch ist allein schon die Wahrnehmung und Sensibilisierung des Themas ein wichtiger Schritt. Denn was man sich immer wieder klar machen muss: Je weniger Menschen von einer Veranstaltung ausgeschlossen werden, desto mehr potentielle Besucher können daran teilnehmen.
Mit unserer vier-seitigen Checkliste unterstützen wir Sie beim Ausbau der Barrierefreiheit auf Ihrem Event – einen Anspruch auf Vollständigkeit hat diese Liste jedoch nicht.
Ein sehr wichtiges Thema, barrierefreie Veranstaltungen. Ich habe neulich den blinden Trainer Domingos de Oliveira auf einer Schulung kennen gelernt, der auch genau über dieses Thema spricht. Seie Website findet ihr unter [externer Link gelöscht – Anmerkung der Redaktion]
Ein sehr wichtiges Thema, barrierefreie Veranstaltungen. Ich habe neulich den blinden Trainer Domingos de Oliveira auf einer Schulung kennen gelernt, der auch genau über dieses Thema spricht. Seie Website findet ihr unter [externer Link gelöscht – Anmerkung der Redaktion]