Der ZORA AWARD 2020 geht an … Jürgen May von 2bdifferent
von Redaktion,
Der ZORA AWARD ehrt in diesem Jahr einen Zukunftsmacher und Überzeuger für Nachhaltigkeit: Jürgen May von 2bdifferent. Musste sich May in den ersten Jahren noch mit viel Ignoranz auseinandersetzen, nimmt das Thema Nachhaltigkeit spätestens seit der Fridays-for-Future-Bewegung auch bei Veranstaltungen richtig Fahrt auf. Wir möchten Mays wichtiges und richtiges Engagement mit dieser Auszeichnung unterstützen.
(Bild: Dieter Stork)
Lesen Sie hier die Laudation der Event-Zora:
Das „Zeichen setzen“ überlasse ich gerne denen, die das besser können. Deshalb fühle ich mich mit meiner Kolumne wohler als an einem Rednerpult. Ich bin mehr für den Hintergrund geschaffen. Manchmal schaue ich mit Neid auf die männlichen, weiblichen und * Rampensäue in der Welt und unserer Branche. Manchmal schaue ich mit Respekt auf Aktivisten wie Greta Thunberg oder Jürgen May, auf Menschen mit einer Mission. Ich nenne die jetzt mal in einem Satz, denn Jürgen May von 2bdifferent ist für mich ein glaubwürdiger Zukunftsmacher und Überzeuger für echte Nachhaltigkeit in der Live-Kommunikation. Viele unserer akuten Probleme, die zu bisher unvorstellbaren Absagen oder Beeinträchtigungen unserer Events führen, sind leider menschgemacht. Es liegt auch in unser aller Hand, das zu ändern. Die eine fängt einfach mit einem Pappschild vor dem schwedischen Parlament an, der andere arbeitet schon seit Jahren daran, Nachhaltigkeit und Live-Kommunikation zu vereinen.
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Eigentlich ist unsere Branche so nachhaltig wie ein altes Braunkohlekraftwerk in der Lausitz. Wir bewegen Menschen oft 5.000 Meilen per Flugzeug von A nach B oder chartern Kreuzfahrtschiffe, die an Land verbotene Mineralölabfälle verbrennen. Wir füttern unsere Teilnehmer immer noch oft genug ohne Rücksicht auf die Herkunft der Speisezutaten oder die Arbeitsbedingungen derer, die sie zubereiten. Wir feiern uns schon, wenn wir Glühlampen durch LEDs ersetzen. Auch die Messen sind vor diesem Hintergrund diskussionswürdig: Was da alles an Material in den Schredder kommt, dafür kann Oma wahrscheinlich noch lange Umweltsau spielen – um den skandalisierten WDR-Kinderchor zu zitieren.
Im Augenblick kommt die Kritik an unserem Tun und vor allem Lassen eher durch das Virus Sars-CoV-2. Schon arg, wenn die Bildzeitung öffentlich zu einer Absage der ITB aufruft. Aber was, wenn Rebellion Extinction oder Greenpeace systematisch unsere Projekte stören? Ein wenig war davon ja bei der letzten IAA in Frankfurt zu spüren. Greenwashing wird dann nicht ausreichen.
Und das liebe Klima wird uns immer öfter einen Strich durch die Rechnung machen. Der Gegenwind des Sturmtiefs Sabine machte der Ambiente, zusätzlich zum Virus, zu schaffen. Die menschgemachten Wetterextreme werden uns beuteln, wenn wir längst wieder Toilettenpapier und Nudeln in den Supermarktregalen liegen haben.
Deshalb ist es jetzt entscheidend nicht zu lassen, sondern zu tun. So und vielleicht nur so können wir unsere Live-Kommunikationsbranche zukunftsfähig machen. Dafür braucht es mehr First Movers wie Jürgen May, für den Nachhaltigkeit nicht nur ein PR-Label ist. Und genau deshalb erhält er dieses Jahr den ZORA AWARD! Möge es Motivation für viele Branchen-Stakeholder sein, Nachhaltigkeit zu leben.
Und zur Nachhaltigkeit gehören auch Humanismus an unseren Außengrenzen und klare Kante gegen Rechts. Deshalb mag ich, dass Jürgen May ein klarer Antifaschist ist. Klar, wir brauchen mehr Gretas, aber auch Jürgens!