Standen bis vor einiger Zeit noch der Informationsgewinn, das Netzwerken und der persönliche Eindruck von Unternehmen und Produkten im Fokus eines Messebesuchs, geht es Besuchern heutzutage mehr und mehr um das Erlebnis. So wird, vor allem bei Publikumsmessen aber auch vermehrt im B2B-Bereich, die Messe zu einem Event mit Unterhaltung, Shows und Edutainment. Das wirkt sich auch auf das Standdesign aus. Wie Digitalisierung, neue Trends und der Wunsch nach Erlebnissen Messestände beeinflussen, zeigen die folgenden Messeprojekte der Eventagenturen aus dem Jahr 2018.
(Bild: Uniplan GmbH & Co. KG)
Zuhause bei Haier auf der IFA 2018
Der chinesische Konzern Haier ist ein weltweiter Hersteller von Haushaltsgeräten. Haier bedeutet im Chinesischen: Mensch + Technologie. Auf der IFA sollte die Marke von Uniplan für Europa neu erschaffen und inszeniert werden, unter Berücksichtigung des Markenversprechens Zero Distance – größtmögliche Nähe zum Kunden.
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(Bild: Uniplan GmbH & Co. KG)
Inspiriert von einem großzügigen Industrieloft erschien der Stand als zeitgemäße einladende Wohnwelt, in die sich Haier-Produkte zwanglos integrierten. Eine Welt, die zum Entdecken und Verweilen einlud und dabei innovative Technik ansprechend präsentierte. Im Zentrum: das Smart Home – eine zweistöckige Loftwohnung einer fiktiven Familie mit integrierter Smart Technologie. Themen-Cubes gaben Orientierung, strukturierten die große Fläche und luden zu Zero-Distance-Produkterlebnissen ein. Von Smoothies an der Eisbar, personalisierten Wäschedüften an der Duftbar, einer Kochshow mit Häppchen zum Probieren, Shuffleboard-Spiel bis hin zum Wine Tasting im Weinkeller wurden alle Sinne angesprochen: Schmecken, Hören, Riechen, Fühlen – und der Spieltrieb noch dazu.
(Bild: eventuality)
Holz auf Metall – Vom Maschinenbauer zum Innovator
Auf der AMB, der Leitmesse der metallverarbeitenden Industrie, betreute eventuality einen Kunden, der im Standdesign seine neue Positionierung als zukunftsfähiger Partner für Digitalisierung und intelligente Vernetzung von Produktionsprozessen ausdrücken wollte. Dafür gestaltete die Agentur für Erlebniskommunikation ein begehbares reduziertes Designelement aus unbehandeltem Holz, den Cubus 4.0. Dieser diente als Bühne für ein umfassendes Digitaltechnik-Konzept. Im Inneren eine gemütliche Kommunikationsatmosphäre – im Äußeren eine mediale Kommunikationsfläche. Flankiert wurde der Cubus von „Design Thinking“-inspirierten Arbeits- und Präsentationstischen sowie Meeting Separees. Statt überdimensionalen Maschinen informierten großformatige Medienflächen über neueste Innovationen. Durch einen modularen Einsatz ermöglicht die Standarchitektur zudem eine Weiterentwicklung des Grundaufbaus in den Folgejahren.
(Bild: Vok Dams)
Where real meets virtuell – Lexus auf der IAA
Es galt ein mutiges und besonders innovatives Konzept für die Pressekonferenz von Lexus auf der IAA zu entwickeln. Ziel war es, den Journalisten ein Event zu bieten, das außerhalb der Normalität liegt und das Potenzial zum „Talk of the Fair“ hat. Unter dem Motto „Experience amazing“ haben die Kommunikationsspezialisten von Vok Dams ein Konzept erdacht, das Mixed Reality zum ersten Mal als individuell erfahrbares Erlebnis in Form einer geführten Pressekonferenz durch die innovative Welt von Lexus umsetzt.
Die ca. 15-minütige interaktive Präsentation erfolgte mithilfe der Mixed-Reality-Brille „Microsoft HoloLens“. Experten von Lexus begleiteten und führten die Journalisten als Projektion in der Brille über den Lexus-Stand. Die Betrachtung der Fahrzeuge und Exponate wurde so mit Redebeiträgen, Grafiken, 3D-Animationen, kurzen Video-Einspielungen und Mapping auf den Fahrzeugen erweitert.
(Bild: Thomas Burblies)
Mobile Zukunft erleben – Mercedes-Benz EQ @ Formula E
Die ersten öffentlichen Auftritte von EQ, der neuen Elektromobilitätsmarke von Mercedes-Benz, inszenierte follow red bewusst als Marke im Raum. Beim digitalsten Rennen der Welt, der Formula E in Rom, Paris, Berlin und Zürich bildeten Exhibition Cubes das Herzstück der Ausstellung im eVillage – der Messe für E-Mobilität neben den Rennstrecken. Mit viel Platz für das Mercedes-Benz Concept EQA und weiteren Highlights.
(Bild: Thomas Burblies)
Der Stand klärte spielerisch über das Laden auf und kommunizierte durch eine Mischung aus AR und realem Erleben emotional und sympathisch alles rund um das Thema E-Mobilität bei Mercedes-Benz. On top waren visionäre Köpfe, Top-Influencer und Journalisten zur EQ-Night in Rom geladen; eine Plattform für Menschen mit Ideen und Meinungen zur Zukunft der Mobilität sowie vielen Möglichkeiten, in die Welt von Mercedes-Benz EQ einzutauchen. Extravagante Brandings, spezielle Beleuchtungen, ein eigener EQ-Drink und eine Kinect-Fotoaktion luden die Marke EQ zusätzlich auf.