Kolumne

Die Event-Zora: Zores von der Zora

Von der Zora gibt es heute mal Zores. Wir haben ja alle immer alle viel zu tun, und es ist ja viel einfacher (Zutreffendes bitte ankreuzen), in seiner Filterblase, Komfortzone oder Gated Community der Live-Kommunikation zu leben, als mal rauszugehen. Da ist der menschliche Dung nämlich ganz schön am Dampfen.

Die Event Zora

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In Indonesien wird jetzt der 30-Millionen-Moloch Jakarta von Java nach Borneo verlegt, weil das Meer wegen des Klimawandels steigt und der Boden wegen der Grundwasserprobleme absinkt. Dass dafür der Regenwald samt Orang-Utans abgeholzt wird, ist eigentlich auch schon egal. Es wird passieren. Am Amazonas brennt es weiter, auch wenn auf Twitter nicht mehr so heftig darüber gezwitschert wird. Das Polareis schmilzt und schmilzt und immer mehr und immer größere Kreuzfahrtschiffe blasen trotzdem ihre Klimagifte in die Atmosphäre. Dagegen ist die Frage, ob die IAA jetzt in Frankfurt oder Köln stattfinden wird, ja sogar ob sie überhaupt noch stattfindet, ein Nanopartikel unterm Fingernagel der Weltprobleme.

#KeksefürStrassenkinder & Öko-Schwindelei

Ja, jetzt ist Weihnachten und wir werden besinnlich und denken auch mal an andere und anderes. Wir backen dann gemeinsam Kekse in der Agentur für die Armen, fühlen uns gut und setzen schnell noch einen Hashtag mit der Nachricht ab #KeksefürStrassenkinder oder so ähnlich.

Und wir tun so, als ginge uns das alles nichts an und werden uns spätestens wieder auf dem BrandEx feiern. Wir fühlen uns schon gut, weil wir Tesla fahren und weil – T I E K G I T L A H H C A N – wir das Wort Nachhaltigkeit längst rückwärts buchstabieren können. Muss das nicht reichen? Tun wir nicht schon genug mit klimazertifizierten Agenturen, die Kreuzfahrt-Incentives durchführen, und Unternehmen, die grüne Nachhaltigkeitsberichte schreiben und ihre Vertriebler aufs Schweröl-Schiff schicken?

Gerade war doch noch die Bambi-Verleihung der Ökologie, der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf. Da ist doch alles schon vorbildlich im „grünen“ Bereich. Alles zertifiziert und kompensiert. Wo wir dann mit bestem Wissen und Gewissen regionales Rindviech verspeisen mit Öko-Limo vom Dickmacher Coca-Cola. Ein weiterer Partner ist der verurteilte Dieselschummler Volkswagen. Und zu den Förderern gehört natürlich auch der Aluverschwender Nespresso, who else?

Die berufliche Sinnfrage

Bevor ich mich jetzt weiter wie Greta T. in Rage rede, lass ich es an der Stelle. Natürlich müsste ich mir selbst auch die berufliche Sinnfrage stellen, und es dann Carola Rakete oder Greta Thunberg nachtun, oder den Helferinnen und Helfern auf den griechischen Inseln oder dem Balkan, in Libyen. Oder aber ich bewerbe mich beim „Zentrum für Politische Schönheit“. Immerhin kommt deren Planungschefin Cesy Leonard zum BrandEx, vielleicht traue ich mich und spreche sie an. Aber ich fürchte, bis dahin muss ich noch 148 Mails checken.

 

In diesem Sinne schöne Festtage

Eure Event-Zora

[11373]

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