Diskussion über Rolle der Medien im Event-Krisenfall
von Richard Meusers,
Kein Schmoren im eigenen Saft, sondern Fachvorträge und Diskussionsrunden mit unterschiedlichsten Experten aus Wissenschaft und Praxis bot die Konferenz zu Sicherheitsaspekten bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen, die IBIT Fachtagung 2016.
Schon seit dem Unglück während der Duisburger Loveparade im Juli 2010 und endgültig durch regelmäßige Warnungen vor Terrorbedrohungen für Feste und Großveranstaltungen ist das Thema Sicherheit untrennbar mit der Planung und Durchführung von Events verbunden. Noch vor zehn Jahren fristeten Sicherheitsaspekte bei Ereignissen mit hohem Publikumsaufkommen ein Nebendasein, doch inzwischen nehmen diesbezügliche Erwägungen eine zentrale Rolle ein.
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Vor diesem Hintergrund ist die Veranstaltungssicherheit dabei, sich zu einer eigenständigen Branche zu entwickeln. Mit dem Internationalen Bildungs- und Trainingszentrum für Veranstaltungssicherheit (IBIT) in Bonn existiert seit 2011 ein Kompetenzzentrum, das mit Seminaren, Workshops und Trainingseinheiten Behörden, Veranstalter oder Agenturen das notwendige Rüstzeug an die Hand geben soll.
Am 22. und 23. November 2016 richtete das IBIT in Köln seine dritte Fachtagung aus. Hier informierten Experten aus ganz unterschiedlichen Richtungen die anwesenden Veranstaltungsfachleute über technische und konzeptionelle Entwicklungen.
Was bei der Konferenz schnell ins Auge sprang, war der Wert, den die IBIT-Crew auf interdisziplinäres, auch wissenschaftliches Arbeiten legte. Das ist schon deshalb nötig, weil bei aller technischen Raffinesse der auf dem Markt befindlichen Überwachungs-, Analyse- und Kommunikationssysteme der Faktor Mensch bestimmend bleibt.
Bei Sicherheitserwägungen spielt die Kommunikation nach außen, das heißt mit der Presse, eine immer stärkere Rolle. Ist es schon im Alltag schwierig, technische Informationen und Botschaften an die Journalisten zu bringen, so gilt das erst recht im Krisenfall. Hier leidet die Branche noch sehr unter dem teils ziemlich reißerischen Stil, mit dem manche Redaktionen Auflagen und Klickzahlen nach oben treiben wollen.
So wie das IBIT die Professionalisierung und Standardisierung in der Veranstaltungssicherheit vorantreiben will, gilt das auch in dem immens wichtigen Bereich der Vermittlung etwa von kurzfristigen Absagen. Hier wünschen sich alle Beteiligte auf Veranstalter- wie journalistischer Seite möglichst kompetente und gut informierte Ansprechpartner.
Unser Autor Richard Meusers nahm für EVENT PARTNER an der die IBIT Fachtagung abschließenden Podiumsdiskussion über “Die Rolle der Medien” teil.