Drei hilfreiche Tipps, wie man einen Award richtig einreicht
von Andreas Schäfer,
Man mag zu Awards generell oder im Einzelnen kritisch stehen, sie bleiben jedoch, v. a. wenn sie von den Branchenverbänden vergeben werden, wichtige Verkaufsargumente für die Preisträger, aber auch ein guter Branchenüberblick. Die ADC-Nägel oder die FAMAB-Äpfel sind nach wie vor begehrt.
Aber wie reckt man sich nach denen nicht vergeblich? Eine Einreichung ist mit Arbeit und einigen Kosten verbunden. Die Einreichung selbst kostet schon einen Batzen, die begleitenden Materialien oft ein Vielfaches davon. Erfolgversprechende Einreichungen heißen einen gewissen Aufwand. Letztlich gelingt es nur mit einer besonderen Einreichung zu beweisen, dass das Eingereichte auch besonders war.
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Welche Fotos und Videos helfen? Gilt der allgemeine Grundsatz, nicht zu langweilen, auch hier? EVENT PARTNER hat mit Julia Heidemann und Claudius Colsman zwei Unternehmensvertreter und mit Kerstin Meisner eine Medienvertreterin aus Jurys gefragt, wie man das angestrebte Award-Ziel erreicht. Dabei wurde klar: An der guten Idee kommt niemand vorbei!
“Eine Einreichung für einen Award sollte drei wesentliche Punkte erfüllen: (1) ein klares Ziel im Projekt verfolgen, welches das Unternehmen/Produkt und den Anlass herausstellt, (2) dieses Ziel schlüssig mit einem roten Faden in verschiedenen Projektphasen und -maßnahmen verfolgen und (3) einen Neuheitswert besitzen, der in einer Innovation besteht oder aber bestehende Ideen neu kombiniert und überrascht. Wenn dieser Dreiklang erkennbar ist, stehen die Chancen gut, dass eine Jury zu dem Entschluss kommt, das Projekt mit einem Preis zu würdigen.”
Julia Heidemann, Events Veolia Deutschland, Jurymitglied, Berlin
“Heute müssen gute Events v. a. überraschen und die Erwartungen der Besucher durchbrechen, damit das Erlebnis möglichst lange im Kopf bleibt. Eine gute Einreichung zeichnet sich daher aus meiner Sicht insbesondere durch einen überraschenden und unerwarteten Umgang mit einer Aufgabenstellung aus.”
Claudius Colsman, Konzern Kommunikation Volkswagen AG, Jurymitglied, Wolfsburg
“Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Einreicher sich nicht an die Einreichungsbestimmungen halten. Darf die Länge des Videos max. drei Minuten betragen, wird es für die Jury in der Regel bei drei Minuten abgeschnitten. Alles, was danach kommt, erfährt niemand und es kann nicht zur Beurteilung des Events beitragen. Blöd, wenn dann die Zusammenfassung kam. Besonderes Augenmerk wird seit zwei, drei Jahren verstärkt auf die Präsenz in den sozialen Netzwerken und dort insbesondere auf Facebook und Twitter gelegt. Diese Zahlen werden oft im engen Zusammenhang mit den anderen medialen Präsenzen wie TV und Tageszeitungen gesehen – unterschätzen Sie also diese Angaben nicht.
Sollten Sie Events durchführen, über die nicht öffentlich berichtet werden soll, betonen Sie dies bei der Einreichung, damit der Fakt wirklich allen klar ist und nicht negativ in die Bewertung mit einfließt. Viele Jurys müssen an einem Tag über 30 bis 40 Einreichungen entscheiden. Machen Sie es ihnen deshalb so einfach wie möglich. Denken Sie an den Elevator Pitch: Bringen Sie die Beschreibungen auf den Punkt, erfüllen Sie wirklich alle Anforderungen, lassen Sie keine Fragen offen, setzen Sie kein Vorwissen voraus und seien Sie ehrlich – auch beim Budget.
Oft wird nach gar zu fantastischen Beschreibungen nachgefragt, wer aus der Jury tatsächlich beim Event dabei war, und dessen persönliche Einschätzung bestimmt später das Bild des Events in den Köpfen der Jury. Betonen Sie alle Punkte, die ihr Event besonders nachhaltig gemacht haben – das Bewusstsein dafür wächst stetig an und die Information ist selbst dann wichtig, wenn sie nicht konkret nachgefragt wird.”