Neben dem allgegenwärtig spürbaren Personalmangel ist der Event-Sommer von einer weiteren Wackelgröße bedroht: dem Materialmangel. Eventagenturen gehen schon dazu über, Promotion-Material für ihre Aufträge selbst herzustellen, da Messebauer keine Aufträge mehr annehmen. Festinstallationsprojekte verschieben sich auf unbestimmte Zeit, da Displays nicht mehr lieferbar sind. Zelte sind „das neue Gold“.
Martina Courth
Was früher undenkbar war: Es werden immer mehr Absagen auf Kundenanfragen erteilt. Das Pensum ist mit dem (übrigen) vorhandenen Material und Personal einfach nicht mehr stemmbar. Erleichterung ist erstmal nicht in Sicht, nicht nur die Veranstaltungsbranche sucht händeringend nach qualifizierten Fachkräften: Das Stellenangebot in allen Berufszweigen war gefühlt noch nie so groß. Und eine noch nicht überwundene Corona-Pandemie – mit nicht funktionierender Null- COVID-Strategie in Fernost – sowie der Krieg in der Ukraine stellen unsere globalisierte Welt zusätzlich vor Lieferkettenprobleme.
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Vielleicht hat das alles aber auch ein Gutes: Die Wertschätzung für unsere Arbeit steigt. Auftraggeber bekommen zu spüren, was wir an Events früher scheinbar so mühelos aus dem Ärmel geschüttelt haben – nichts war unmöglich, und das zu enorm sportlichen Preisen. Diese Zeiten sind (vorerst) vorbei. Wir sollten diese neu gewonnene Anerkennung für unsere Arbeit nutzen, an unserer Work-Life-Balance zu arbeiten. Mit zunehmender Digitalisierung und den unendlichen Möglichkeiten und zu erlernenden Fertigkeiten dreht sich das Job-Rad stetig schneller – da braucht es auch Phasen der Erholung. Dann wird die Eventbranche auch automatisch wieder für Neulinge attraktiv. Und wir können zeigen, wie bereichernd es doch ist, andere Menschen mit einem erfolgreichen Event glücklich zu machen.
