Forschung für Sicherheit: Veranstaltungen in Großstädten sicherer gestalten
von Falco Zanini ,
Bereits seit einigen Jahren fördert der Bund Forschungsprojekte zur Sicherheit von Veranstaltungen im Rahmen des Programms „Zivile Sicherheit II“. Hierunter befindet sich das Projekt „MultikOSi“ (Unterstützungssyteme für urbane Events – Multikriterielle Vernetzung für Offenheit und Sicherheit), das nun abgeschlossen werden konnte. Projektpartner waren neben verschiedenen Universitäten auch Praktiker der VDS GmbH aus München, die sich mit Sicherheitsdienstleistungen bei Veranstaltungen beschäftigt.
Im Rahmen der Fachtagung Veranstaltungssicherheit in Köln wurde das Projekt MultikOSi vorgestellt: Hierbei wurden mögliche Unterstützungssysteme für die Planung und Durchführung von innerstädtischen Großveranstaltungen erforscht. Wichtig war für die Verbundpartner, Forschung und Praxis zu verbinden und ein ganzheitliches Verständnis für die Erstellung von Sicherheitskonzepten zu schaffen, aus denen Planungshilfen entwickelt werden können – wie etwa ein computergestützter Demonstrator. Mit diesem lassen sich für die Sicherheitsplanung z. B. simulierte Personenströme darstellen, optimale Anreiserouten und Veranstaltungslayouts planen sowie Gefährdungspotenziale von Großveranstaltungen aufzeigen, bevor diese beginnen.
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Hierbei wurde auch besonderer Wert auf die Wirtschaftlichkeit der Systeme gelegt. So betrachtete man im Rahmen der Forschung die Phasen An-/Abreise, Kontrollbereich und Event und konnte fundierte Zahlen gewinnen, die bei der Gefährdungsanalyse unterstützen.
Vermittlung von Kenntnissen zur Erstellung eines Sicherheitskonzeptes
Für den Fachmann besteht bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten die Herausforderung, dass es vom Gesetzgeber keine genauen Vorgaben für die Gliederung und die Inhalte eines Sicherheitskonzeptes gibt. An dieser Stelle soll MultikOSi ebenfalls unterstützen und Grundlagenkenntnisse zur Systematik eines Sicherheitskonzeptes vermitteln.
Eine weitere praktische Erkenntnis aus dem Projekt ist, dass das für Krisenlagen bisher in vielen Sicherheitskonzepten standardmäßig vorgesehene Treffen eines Krisenteams in einem Besprechungsraum ad acta gelegt werden kann. Die heutzutage wahrscheinlichen Bedrohungsszenarien lassen nicht die dafür notwendige Zeit, sondern erfordern unverzügliches Handeln. Dazu ist es von äußerster Wichtigkeit, dass die Kommunikation vor Ort hundertprozentig steht und alle Entscheidungsträger wissen, was zu tun ist.
Sie wollen mehr über Sicherheit auf Veranstaltungen erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen das Buch “Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen”! Der Praxisleitfaden hilft bei der richtigen Beurteilung der Gefährdungssituation einer Veranstaltung im Vorfeld und zeigt, wie ein angemessenes Sicherheitskonzept zu entwickeln ist. Neben der umfassenden Darstellung der Grundlagen enthält das Buch nützliche Werkzeuge zur Erarbeitung eines Sicherheitskonzepts. Weiterführende Exkurse geben wertvolle Einblicke in die aktuelle Praxis und Rechtsprechung.