Multikriterielle Vernetzung für Offenheit und Sicherheit
Forschungsprojekt MultikOSi zu Sicherheitskonzepten für urbane Events
von Martina Gawenda,
Seitdem sich das Bevölkerungswachstum verstärkt auf die Städte konzentriert, haben auch Veranstaltungen wie Public Viewings, Stadtfeste oder Konzerte verstärkten Zulauf. Die Unglücksgefahr steigt mit der Anzahl der Personen. Veranstaltern und Sicherheitskräften fehlt es jedoch bisher an wissenschaftlich fundierten und praxisgerechten Planungshilfen. Das Verbundprojekt MultiKOSi soll daher Anleitung zu Sicherheitskonzepten für städtische Großveranstaltungen schaffen.
Das Forschungsprojekt MultikOSi wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit II“ mit 3,3 Millionen Euro gefördert. Zwischen September 2013 und August 2016 arbeiten mehrere Projektpartner zusammen an Unterstützungssystemen für die Planung und Durchführung von städtischen Großveranstaltungen. Das Team bündelt sein Fachwissen aus den Bereichen Veranstaltungssicherheit, Mathematik, Informatik, Soziologie und Bauingenieurwesen. So soll ein besseres Verständnis der Abläufe bei städtischen Großveranstaltungen erarbeitet, neue Modelle von Besucherströmen erforscht und diese miteinander verknüpft werden.
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Ziel ist die Ableitung eines Instruments zur Planungsunterstützung und Optimierung von Sicherheitskonzepten für Events aller Art. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, wie sich Punkte wie Sicherheit, Offenheit und Wirtschaftlichkeit gegenseitig beeinflussen und wie diese optimiert werden können. Auf diese Weise will man neue Methoden zur Planung von Veranstaltungen kreieren, die einen reibungslosen Ablauf mit einer hohen Besucherzufriedenheit ermöglichen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen als Grundlage für die spätere Entwicklung neuer Softwareinstrumente zur Veranstaltungsplanung dienen.
Projektbeteiligte und ihre Aufgaben
Die Technische Universität München ist mit dem CMS-Teilprojekt für die Entwicklung neuer Verfahren für die Computersimulation von Personenströmen verantwortlich.
Kern des Teilprojekts der Hochschule München ist die Computer-Modellierung von Personenbewegungen auf Basis der hochschuleigenen Simulationsplattform VADERE.
Die TU Kaiserslautern ermittelt zum einen per mathematischer Optimierung den besten Standort zur Durchführung eines urbanen Events sowie die Platzierung von Sicherheits- und funktionalen Anlagen innerhalb des Veranstaltungsortes; zum anderen werden Wahrnehmungen, soziales Handeln und Einstellungen während verschiedener Phasen eines Events empirisch untersucht.
Kernaufgabe der Universität Koblenz ist die Modellierung des Anreiseverkehrs zu einem urbanen Event.
Die IMS Gesellschaft für Informations- und Managementsysteme mbH vernetzt die Partner untereinander, stellt ihre Expertise bezüglich der Sammlung, Aggregation und Konsolidierung großer divergenter Datenmengen zur Verfügung, und erforscht ein Webportal für Veranstaltungsplaner.
Die VDS GmbH hat als Verbundkoordinator des Forschungsprojekts MultikOSi die Leitungsposition inne. Darüber hinaus definiert sie aufgrund ihres Erfahrungsschatzes grundlegende Bedingungen und Anforderungen an die Szenarien, führt Praxistests durch und wertet diese aus. Ab Mitte 2016 sollen der Eventbranche perspektivisch durch die VDS GmbH entsprechende Lösungen zur weiteren Steigerung der Veranstaltungssicherheit zur Verfügung gestellt werden, sowohl in Form von Soft- und Hardwarelösungen sowie in der Umsetzung von ganzheitlich sicheren Großveranstaltungen, als auch durch die Ableitung vielseitiger und neuartiger Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramme.
Auch innerhalb des vom BMBF geförderten Projektes BaSiGo – Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen wird das Thema Veranstaltungssicherheit ausgiebig diskutiert. Erfahren Sie hier mehr über erste Ergebnisse!