„Etwas anzuzünden ist einfacher als etwas Neues zu schaffen“

Silvestergala 2.0: Hightech vs. Feuerwerk

„Kann das weg?“ Wiesbaden hat es gewagt und das „echte“ Feuerwerk zum Jahreswechsel durch eine mediale Hightech Show ersetzt.

Silvestergala Wiesbaden schoko pro(Bild: Alex Doss)

Erstmalig verzichtete das Kurhaus Wiesbaden bei seiner Silvestergala auf das exklusive Feuerwerk zum Jahreswechsel und realisierte eine einzigartige Inszenierung aus künstlerischen und medialen Elementen. Als Partner der WICM (Wiesbaden Congress & Marketing GmbH) war die Wiesbadener schoko pro GmbH für die Umsetzung dieses Live-Events, gemeinsam mit seinen Partnern, in der Verantwortung.

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Die Herausforderung

In vielen Städten Deutschlands regt sich aufgrund zahlreicher Aspekte Widerstand gegen das Feuerwerk zum Jahreswechsel. Zu den negativen Umweltaspekten gehören beispielsweise der Feinstaub, der Plastikmüll und das Verschrecken von Haus- und Wildtieren. Mit Blick auf die Sicherheit bergen Feuerwerke, vor allem die privat gezündeten, ein weiteres großes Risiko in den Städten auf engem Raum. Gefährliches und teilweise unerlaubtes Feuerwerk oder auch der bewusst oder unbewusst unkontrollierte Umgang damit, birgt für Bürger:innen und Feiernden ein Risiko. Faktoren des Umwelt- und Naturschutzes, sowie Gesichtspunkte der Sicherheit, gewinnen im Zusammenhang mit traditionellem Feuerwerk zunehmend an Bedeutung. In Wiesbaden wurde zudem rund um das Bowling Green vor dem Kurhaus eine Feuerwerksverbotszone eingerichtet.

Silvestergala Wiesbaden schoko pro
Via WhatsApp reichten die Gäste Grußbotschaften ein – diese wurden auf Projektionsflächen angezeigt und per Livestream geteilt. (Bild: Witefield)

Die große Frage war, wie und ob man die doch sehr eigene Ästhetik, die optische Ausbreitung und die akustische Dynamik eines Feuerwerks mit Hightech und etwas Neuem, Anderem ersetzen kann.

Die Idee

Im Oktober 2024 wurde sie konkret: die Idee für ein Hightech-Feuerwerk anstatt des traditionellen Feuerwerks vor dem Wiesbadener Kurhaus, eingebunden in die Silvestergala mit rund 2.000 Gästen im Kurhaus und zahlreichen Zuschauer:innen.

Gemischte Reaktionen bei den Besucher:innen: Während viele die innovative Inszenierung lobten, vermissten andere die traditionelle Feuerwerk-Stimmung.
Gemischte Reaktionen bei den Besucher:innen: Während viele die innovative Inszenierung lobten, vermissten andere die traditionelle Feuerwerk-Stimmung. (Bild: Witefield)

Als Partner der WICM hat schoko pro die Gestaltung und Produktion des Feuerwerk-Ersatzes in nur kürzester Zeit verantwortlich realisiert. In Kooperation mit dem WICM und seinen Partnern wurde ein spektakuläres, mediales Feuerwerk geschaffen. Um das Team von Wulf Issinger, Head of Innovation bei schoko pro, und Jens Thullen, Head of Unit Original von schoko pro, wurde für die künstlerische Gestaltung und Inszenierung Alex Doss von oneoverchaos eingebunden. Als wichtige Partner und Sponsoren wurden die Laserfabrik für maßgeschneiderte Lasershows und Panasonic mit Dome-Kameras für die visuellen Elemente, Meyer Sound Panther Sound Systeme für ein außergewöhnliches Klangerlebnis und Jens Ritter Instruments mit seiner „Lady Gaga Gitarre“ ins Boot geholt – mit dem Ziel eine neuartige Inszenierung für diese Silvesternacht zu schaffen.

Die Inszenierung

Die 15-minütige Silvestershow zum Countdown direkt vor dem Kurhaus wurde zu einem facettenreichen Zusammenspiel aus zahlreichen Elementen der Kunst, Kultur, Musik und Medien – mit, aus und für Wiesbaden. Visuell integriert wurde die Fassade des Kurhauses mit seinem Portikus, zusätzlichen Projektionsflächen und LED-Türmen. Nach einem orchestralen Intro folgte eine Inszenierung aus Lasershow und Live-Performance mit Künstler:innen, Musiker:innen sowie Tänzer:innen des Wiesbadener Staatstheaters. Dies wurde eingebunden in eine Story mit Themen der Stadt und Ideen aus historischem und neu geschaffenem – in Verbindung mit modernsten, medientechnischen Lösungen. Eigens für diese Inszenierung komponierte Stücke lieferten den musikalischen Rahmen der Show. Für besondere Lichteffekte, zusammen mit einem Gitarristen auf einem Hubpodest, sorgte die „Lady Gaga Kristallgitarre“ von Jens Ritter Instruments. Digital integriert wurde das Publikum durch eigene Silvester-Grußbotschaften per WhatsApp, die bereits früh am Abend auf den Projektionsflächen zu sehen waren und via Live-Streaming auf mehreren Kanälen in die Welt gingen.


Alex Doss – künstlerischer Gesamtleiter, oneoverchaos(Bild: oneoverchaos)

 

„Etwas anzuzünden ist einfacher als etwas Neues zu schaffen.“

Alex Doss – künstlerischer Gesamtleiter, oneoverchaos

 

 


Mit diesem außergewöhnlichen Spektakel für alle Sinne wurde das neue Jahr in Wiesbaden erstmalig wirklich neu und anders begrüßt. 

Die medialen Highlights 

Die technische Umsetzung der Inszenierung gelang mit professionellen Licht-, Audio-, LED- und Projektionsinstallationen sowie Social Media, die das Publikum inspirieren und mit einbinden sollte. Das Licht- und Laserkonzept umfasste insbesondere das Showlicht mit Moving- und Wash-Lights sowie Lasern für 3D-Raumeffekte, Mapping, Projektionen und den Einsatz von Nebelmaschinen für die besonderen visuellen Effekte. Als Projektionsfläche diente die Fassade des Kurhauses und zwischen die Säulen des zentralen Portikus wurden zusätzlich fünf Projektionsleinwände integriert. Flankiert wurde der Portikus rechts und links von jeweils drei LED- Türmen im Hochformat, als optische Fortsetzung der Säulen. Gebaut wurden sowohl die Türme als auch die Bühnenelemente aus Layher Gerüstsystemen und dienten als Halterungen für die Medientechnik. Die umfangreiche Beschallungsanlage von Meyer Sound sorgte für eine große Reichweite und akustische Abdeckung des gesamten Platzes. Sie fand an den Türmen, aber auch rund um die Eisbahn, ihren Platz. 

Zum Jahreswechsel wurde die Fassade des Kurhauses mit einer Lasershow, Projektionen und Live-Performances spektakulär in Szene gesetzt.
Zum Jahreswechsel wurde die Fassade des Kurhauses mit einer Lasershow, Projektionen und Live-Performances spektakulär in Szene gesetzt. (Bild: Witefield)

Besonders war auch die WhatsApp-Aktion „Silvestergrüße in die ganze Welt verschicken“. Programmiert wurde hierfür von der schoko pro IT-Abteilung eigens eine Software mit Anbindung an WhatsApp. Die Vorab-Auswahl aus hunderten von Grußbotschaften erfolgte durch ein KI-System, gefolgt von einer finalen Auswahl durch eine menschliche Redaktion. Die QR-Codes mit den Grußbotschaften erschienen auf den Projektionsflächen am Kurhaus und im Live-Streaming auf zahlreichen Channels. Von Wiesbaden, für Wiesbaden, wurde diese WhatsApp Aktion sehr zahlreich angenommen, auch weil die Teilnehmenden Rückmeldung erhielten, wann ihre persönliche Silvester-Botschaft online ist – ein echter Kommunikator. 

Spezielles Augenmerk bei der Integration der Medientechnik wurde auf den besonderen Rahmen der eleganten Galaveranstaltung und die Location gelegt. Grenzen, die bei der Umsetzung zu berücksichtigen waren, betrafen beispielsweise Auflagen seitens des Kurhauses, der Stadt, des Umwelt- und Naturschutzes, aber auch begrenzte Budgets und den zeitlich knappen Rahmen. Erste Gedanken waren, das Feuerwerk mit einer Drohnenshow abzubilden, mit der sich vergleichbare bzw. sehr komplexe Bilder und Strukturen im Himmel abbilden lassen. Trotz technischer Machbarkeit scheiterte diese jedoch insbesondere an der kurzen Vorlaufzeit für etwaige Genehmigungen durch die Nähe zum Flughafen und militärischem Gebiet und den winterlichen, unbeständigen Wetterbedingungen.


 

Wulf Issinger, schoko pro GmbH
Wulf Issinger, schoko pro GmbH (Bild: schoko pro)

 

„Etwas anzuzünden ist einfacher als etwas Neues zu schaffen.“

Alex Doss – künstlerischer Gesamtleiter, oneoverchaos

 

 

 


Durch die gute Kooperation mit der WICM wurde jedoch viel Raum für Kreativität für das schoko pro Produktionsteam bei der Umsetzung dieser besonderen Inszenierung ermöglicht. 

Der Weg 

Mit dieser modernen, visuellen Inszenierung der Silvestershow hat sich Wiesbaden den Entwicklungen gestellt und ist einen neuen Weg gegangen. Geschaffen wurde ein Live-Event mit Hightech im Sinne der Nachhaltigkeit zum Schutz von Umwelt, Mensch und Natur. Und natürlich gibt es sie: die Kritiker, die nach dem „echtem“ Feuerwerk rufen. Aber nach dem Auftakt dieser Silvestershow und auch positiver Resonanz gehen die Gedanken bereits in Richtung Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Ab April sollen Gespräche über eine mögliche, nächste Silvestershow mit einem neuen Feuerwerk an neuen Ideen und Innovationen starten. 

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