Bei der Luminale 2016 thematisierte Voss+Fischer die Not von Kindern in Krisengebieten mit dem Konzept vom “Mann im Mond”, der seit jeher der Beschützer in den traditionellen Gute-Nacht-Geschichten ist.
Der Mann im Mond ist der Beschützer der Kinder. Sein Licht ist Hoffnung und Sicherheit in der Dunkelheit. Doch nun muss er berichten, wie dieses Licht in den Krisengebieten dieser Welt immer weiter schwindet. Der Mann im Mond hat eine Stimme, der man an elf Telefonhörern lauschen kann. Er spricht Deutsch, Englisch und Arabisch. Die Stimme des Sprechers ist mit Wiegenliedern aus Syrien und dem Iran untermalt. Dabei werden die sanften Lieder jedoch immer wieder vom Lärm der Kriege gewaltsam unterbrochen. Die Telefonhörer sind vor dem Rathaus an insgesamt elf Säulen angebracht. In weißes Mondlicht getaucht, stehen sie auf einem etwa sechs Meter langen Podest, welches die Säulen von unten mit leuchtenden quadratischen Bodenflächen illuminiert.
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Es gibt auch leuchtende Bodenflächen ohne Säule. Sie stehen für die Kinder, die der Mann im Mond nicht mehr erreicht. Die kühle und zurückhaltende Beleuchtung und der Verzicht auf jegliche Form von Projektion betonen die Schwere der Situation: Die Sehnsucht der Kinder nach Frieden rückt in bedrückende Nähe.
Installation über den Verlust der heilen Kinderwelt in Krisenregionen
Die Frankfurter Agentur Voss+Fischer steuerte diese ruhige nachdenkliche Installation zur diesjährigen Luminale bei. „Wir haben uns bewusst eines kindlichen Blicks für dieses ernste Thema bedient: Der Mann im Mond verjagt die Monster unter den Betten und aus dunklen Ecken der Kinderzimmer weltweit. Und obwohl er ganz zuverlässig jeden Abend da ist, greift die Symbolik in den Krisenherden nicht. Von diesem Verlust erzählt die Installation“, erklärt Claus Fischer, Geschäftsführer von Voss+Fischer, den Ansatz. „Die Menschen lauschen dem Mann im Mond, richten ihren Blick zum hellsten Objekt der Nacht und gleichzeitig in die eigene Kindheit.“
Die Agentur beteiligt sich traditionell mit einem künstlerischen Non-Profit-Projekt für Kinder und Jugendliche an der Luminale. „Wir freuen uns sehr, dass wir Voss+Fischer auch dieses Jahr wieder für die Luminale begeistern konnten. Sie haben sich auf unseren Wunsch hin einem unserer Herzensthemen angenommen: Den Folgen von Krieg und Not für Kinder“, sagt Helmut M. Bien, Initiator und Kurator der Luminale.