Über unsere Arbeit definieren wir uns, sie ist ein gewichtiger Teil unseres Lebens. Schließlich verbringen wir dort oft sogar mehr Zeit am Tag als mit dem Partner zuhause. Da ist es selbstverständlich wichtig, dass wir uns mit unserer Arbeit identifizieren, Spaß daran, ein gutes Arbeitsumfeld und nette Kollegen haben.
Die Arbeitswelt ändert sich jedoch auch rasant. Vor einigen Jahren noch war es meine Aufgabe, schlicht und ergreifend alle zwei Monate ein lesenswertes Magazin zu produzieren. Mehr nicht. Heute bin ich gleichzeitig Online-, Social-Media- und PR-Redakteur, Projektmanager für Events und Influencer. Kein Berufsbild steht still. Mit der fortschreitenden Digitalisierung fast aller Branchen ist lebenslanges Lernen Pflicht geworden. Hat der Vater noch von der Lehre bis zur Rente in ein und demselben Unternehmen gearbeitet, so ist solch ein beruflicher Werdegang heute quasi undenkbar.
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Das hat viel Positives: Man lernt immer wieder neue Dinge und Menschen kennen, das Leben und der Beruf werden nie eintönig. Es hat aber auch viel Negatives: Die geforderte Flexibilität zerreißt Familien, eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist schwerer denn je – insbesondere da es den klassischen Familien-Alleinversorger wie früher aufgrund sinkender Reallöhne sozusagen nicht mehr gibt –, die ständige Erreichbarkeit auf allen Kanälen nagt an der psychischen Gesundheit.
Hier kommen einige neue Probleme auf uns zu – bzw. sie klopfen schon an die Bürotür! Sofern es diese denn überhaupt noch gibt … Das erfordert nicht nur ein Umdenken in den Geschäftsführersesseln, was Arbeitszeit- und -platzgestaltung sowie die Verteilung von Aufgaben angeht, sondern auch bei uns selbst. Wie wollen wir arbeiten? Wie lange kann man die Hektik des Eventgeschäfts durchhalten, ohne am Burn-out zugrunde zu gehen? Wie setzt man (sich selbst) Grenzen? Und wie kann man den Spaß an diesem tollen Beruf ein Leben lang aufrechterhalten?
In diesem Sinne hoffen wir, mit der Ausgabe 2.17 von EVENT PARTNER einige gedankliche Anregungen geben zu können, wohin sich die Arbeitswelt in der Eventwelt bewegt. Und ein Statement wollen wir auch gleichzeitig setzen, indem wir den diesjährigen Zora Award passend zum Magazinschwerpunkt verleihen. Wer ihn bekommt? Soviel sei verraten: Es ist eine Frau. Die Auflösung folgt hier.