Kommunikation im Raum: Besucherzentrum A1-Einhausung Schwamendingen
von Redaktion,
Die Kommunikation im Raum hat eigentlich nur ein Ziel: Die sinnvolle Begegnung von Menschen mit Themen. Es entstehen begehbare bespielbare Themenwelten, wo unsere Wahrnehmung ganzheitlich eingenommen wird. Gewissermaßen Events auf Dauer. Im Folgenden geht es um das Besucherzentrum der Einhausung Schwamendingen auf der A1.
Anzeige
(Bild: Mediaville)
Andreas Dietrich, Geschäftsführer Mediaville, im Kurz-Interview:
Jahrgang 1958. Beruflicher Quereinsteiger. Selbstständig seit 1990. Andreas Dietrich ist Mediendesigner, Kreativdirektor und Inhaber von Mediaville. Die Leidenschaft für das mehrdimensionale, räumliche und zugleich sinnliche Erzählen von interessanten Geschichten hat ihn zur Szenografie gebracht.
Eine „Einhausung“?
Ja, noch richtiger gesagt: die Lärmsanierung eines der meistbefahrenen Autobahnabschnitte in der Schweiz. Das Schweizer Bundesamt für Straßen (ASTRA), unser Kunde für dieses Informationszentrum, erfüllt hier vorrangig eine Umweltauflage. Hohe Wände hätten als Schutz gegen dem Lärm der Autobahn gereicht, aber der Bund entschied sich für eine deutlich aufwän-digere Vorgehensweise. Die komplette Einhausung des sechsspurigen Streckenabschnitts beschert den Anwohnern auf diese Weise zusätzlich einen Überlandpark und somit eine höhere Wohnqualität in ihrem Quartier.
(Bild: Mediaville)
Ein besonderes Format wurde für die Besichtigung gewählt: Warum und wie?
Unser Auftrag war, einem breiten und nicht homogenen Publikum die facettenreiche Information über ein komplexes Bauvor-haben zu vermitteln. Das Publikum sollte sich dabei auch involviert fühlen. Wir konzipierten ein „Mischformat“: Eine 20-minütige, mediale Show in mehreren Stationen, in Begleitung aber eines/r Besuchsleiters/in, der/die jeder Zeit auf einen Dialog mit den Besuchern eingehen kann. So ist jede Führung, trotz der klaren Linearität, sehr individuell. Es sind sowohl Schulklas-sen als auch Einwohner oder Fachleute zu Besuch: völlig unterschiedliche Erwartungen und Wissenshintergründe. Dieses Format löst diese zentrale Frage.
Bild: Mediaville
Grundriss des Holzpavillons: Der Rundgang ist in elf Szenen aufgeteilt. Ab Szene 8 ist Free Flow angesagt. Das Publikum gelangt dann über den Raum 3 in den ersten Raum zurück und kann das Gesehene nochmals selber individuell vertiefen.
Bild: Mediaville
Die ersten Stationen erläutern die Ursprünge des öffentlichen Grossprojektes sowie die verantwortlichen Institutionen. Der Besuchsleiter bittet einen Besucher, den Startknopf zu drücken und die Projektplanung geht los.
Bild: Mediaville
Ein Highlight der Informationstour: Hinter einer 12 Meter
breiten Leinwand, auf der sich Planungs- und Bauszenen
abspielen, ...
Bild: Mediaville
...eröffnet sich am Ende ein realer Ausblick auf die
zwei Kilometer lange Bausstelle der zukünftigen Einhausung.
Bild: Mediaville
Entlang der Fensterfront werden sämtliche Themen über interaktive Exponate greifbar, analog und medial.
Bild: Mediaville
Der letzte Raum – der Raum 3 – vermittelt die Details des zukünftigen Überlandparks. Eine dezente Tonkulisse unterstreicht die Gesamtdramaturgie durch die gesamte Ausstellung. Von der Planung, über die Baustelle bis zu dem neuen Lebensraum mitten in der Stadt.
Auf Baustellen sind immer Containerbauten zu sehen: Wie kam der Holzpavillon zustande?
Ursprünglich hatte der Bauherr tatsächlich einen Containerbau vorgesehen. Unsere Empfehlung für eine großzügige Raumauf-teilung, eine breite Glasfront zur Baustelle sowie mehr Raumhöhe veranlassten ihn dazu, sich für diese hochwertigere sowie für uns funktionalere Bauweise zu entscheiden.