Kommunikation im Raum: EinheitsEXPO – Corona-konforme Open-Air-Ausstellung
von Martina Courth,
Der Tag der Deutschen Einheit ganz anders: Auf Flächen von je 30 m2 gewährten Installationen im Freiraum von Potsdam oder in gläsernen Cubes Blicke auf Deutschland und seine 30-jährige Einheitsgeschichte. Wohlthat Entertainment inszenierten mit Screen Visions diese Open-Air-Ausstellung unter sicheren Bedingungen.
Interview mit Christine Meinecke-Wohlthat, Prokuristin der Wohlthat Entertainment GmbH und Roger Rinke, Geschäftsführer der Screen Visions GmbH
Bei der Ausgestaltung der Ausstellung hatten viele Parteien mitzureden – von den Bundesländern, den Bundesverfassungsorganen bis hin zu den Gastgebern (Land Brandenburg und Landeshauptstadt Potsdam). Wie hat man alle Vorstellungen unter einen Hut bringen können?
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Christine Meinecke-Wohlthat: Nachdem die Entscheidung zugunsten der räumlichen und zeitlichen Entzerrung gefallen war und auch Grundparameter wie etwa die Größe der Präsentationsflächen auf 30 m² festgelegt wurden, war es ein gutes Miteinander aller Beteiligten. Das gemeinsame Ziel, diesen feierlichen Jahrestag zu einem außergewöhnlichen Erlebnis zu machen, das den Menschen in schwierigen Zeiten zeigt, dass Kontinuität trotz aller Besorgnis möglich ist, war dabei entscheidend. Wichtig war zunächst die Flächenfestlegung in Abstimmung mit der Stadt Potsdam und dem Land Brandenburg. Die Bundesländer und die Verfassungsorgane wurden dann mit einheitlichen Grundvoraussetzungen von uns bedient, hatten innerhalb dieser Parameter aber die Möglichkeit, ihren Präsentationscube inhaltlich ganz individuell auszugestalten. Dabei wurde in der Planung immer mit bedacht, dass die Präsentationen Corona-gerecht und selbsterklärend ohne betreuendes Personal funktionieren müssen.
Wie bereichern die 22 Infotainment-LED-Stelen und der große LED-Teich die weiteren Ausstellungsobjekte?
Roger Rinke: Die 22 Viditower ergänzen die einzelnen Ausstellungsbereiche der Bundesländer mit weiteren digitalen Inhalten zu der öffentlichen Ausstellung. Durch ihre Verteilung über den Laufweg der EinheitsEXPO erhalten die Besucher wichtige Hygiene- und Sicherheitshinweise sowie relevante Informationen, die zu jeder Zeit aktiv und situationsbedingt angepasst werden können. Gleichzeitig werden aber auch Stadtbesucher und Passanten über die Ausstellung informiert und neugierig gemacht.
Meinecke-Wohlthat: Die inhaltliche Bespielung über 24 Stunden an 30 Tagen der LED-Stelen, die wir offiziell EXPOtower nennen, war dabei eine besondere Herausforderung. Wir haben mit dem rbb in den Filmarchiven aus 30 Jahren Zeitgeschichte gestöbert und Ereignisse zusammengetragen, die Deutschland und das Gastgeberland Brandenburg in den letzten Jahrzehnten geprägt haben. Dadurch entstanden 31 Jahresrückblicke in je 90 Sekunden. Außerdem haben wir ein Testimonial für die EinheitsEXPO gefunden, der die Besucher informiert, leitet und interaktiv auf ihrer Reise durch die Veranstaltung begleitet.
Die Besucher erleben einen abwechslungsreichen Mix aus Beiträgen der Bundesländer, die ihr jeweiliges Land meist aus touristischer Perspektive vorstellen, Bundesverfassungsorganen, der Stadt Potsdam, dem Gastgeberland Brandenburg und Zipfelgemeinden sowie den 31 Jahresrückblicken. Auch die Partner und Sponsoren werden auf den Screens der EXPOtower gewürdigt und nutzen die Möglichkeit, ihre Unternehmen zu präsentieren.
Was waren darüber hinaus die besonderen Herausforderungen des Projektes?
Meinecke-Wohlthat: Die größte Aufgabe war die Transformation vom großen zweitägigen Bürgerfest zur Freiluftausstellung über 30 Tage. Unsere tatsächliche Planungs- und Produktionszeit für die Ausstellung hat sich durch die Corona-Pandemie auf nur drei Monate reduziert, da wir im Planungsprozess ebenfalls die Entscheidung getroffen hatten, den Beginn der EXPO auf den 5. September vorzuverlegen. Hier mussten dann in kürzester Zeit alle Komponenten einer solch groß angelegten Veranstaltungsproduktion – von der Konzeption und der Digitalisierung der Inhalte, über alle Gewerke, die Produktion und Logistik bis hin zu Sicherheits- und Hygienemaßnahmen – perfekt ineinandergreifen.
Rinke: Auch die logistische Umsetzung war für uns eine große Herausforderung. Da die LED-Stelen und die gesamte EinheitsEXPO in der Potsdamer Innenstadt geplant wurden, musste die Installation an zum Teil schwer zugänglichen Plätzen perfekt organisiert werden, ohne Anwohnerbeeinträchtigungen hervorzurufen. Zudem musste das LED-Material über einen langen Zeitraum allen Witterungsbedingungen standhalten. Das Projekt war auch zeitlich herausfordernd, was wir dank guter Planung und einem reibungslosen Aufbau aber gut meistern konnten.
Was ist Ihr persönliches Ausstellungshighlight?
Meinecke-Wohlthat: Das ist schwer zu sagen, da sich alle Partner unwahrscheinlich kreativ mit ihren Präsentationen auseinandergesetzt haben. Von künstlicher Intelligenz bis hin zu täglichen musikalischen Beiträgen ist alles dabei. Wir wurden oft darauf angesprochen, dass der Bundespräsidialamt-Cube sehr gelungen ist. Das macht uns natürlich doppelt stolz, da Idee, Konzeption und Umsetzung ebenfalls von uns federführend erbracht wurden. Ebenso ist die Ausstellung im Stadtkanal ein absolutes Highlight der EXPO und zieht viele Besucher an. Das übergroße Herz der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ (über vier Meter) dient oft als Fotomotiv für Presse und Besucher.
Rinke: Wir sind ebenfalls stolz, bei solch einer außergewöhnlichen und Corona-konformen Alternative zum Bürgerfest zum Erfolg beitragen zu können. Wir freuen uns deshalb sehr, dass Wohlthat Entertainment unsere Viditower in ihr Veranstaltungskonzept aufgenommen und damit ein besonderes LED-Erlebnis ermöglicht haben.
Projekt-Details im Überblick
Projekt: Tag der deutschen Einheit 2020, EinheitsEXPO „30 Jahre – 30 Tage – 30x Deutschland“