Statements zu den wirtschaftlichen Folgen von SARS-CoV-2

Krise wegen des Coronavirus – das sagt die Eventbranche

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat die Corona-Krise schon jetzt für Messebauer, Eventagenturen und Production Companies? Wir haben mit Dienstleistern der Eventbranche sowie den Branchenverbänden gesprochen und sie um eine Einschätzung der aktuellen Situation gebeten.

Bei unserer Umfrage standen folgende Fragen im Fokus: Wie stark kommt der Konjunkturknick bei den Unternehmen bereits an? Gibt es Ausweichoptionen hinsichtlich Einnahmequellen? Und wie gehen sie ganz allgemein mit der Corona-Krise um, beispielsweise hinsichtlich Vorsorgemaßnahmen?

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Simon Damböck, Geschäftsführer Atelier Damböck

Simon Damböck
Simon Damböck (Bild: Andreas Nestl)

Es handelt sich nicht um einen Konjunkturknick, sondern um ein Erdbeben. Die deutschen Messebauer sind nicht auf Talfahrt, sondern im freien Fall. Der Bereich Eventbau, der bei uns ein eigenes und wichtiges Geschäftsfeld mit strategischem Stellenwert einnimmt, ist gegenwärtig noch erstaunlich stabil. Der Bereich des klassischen Messebaus ist de facto aktuell nicht existent, mehr oder weniger alle Messen werden abgesagt.

Trotz sehr breiter Aufstellung mit stark diversifiziertem Portfolio sehen wir kaum Optionen, andere Einnahmequellen zu realisieren. Wir könnten mit unseren Werkstätten Fertigungsaufträge aus anderen Branchen übernehmen. Jedoch haben wir eine hohe Unsicherheit, ob die Ressourcen selbst benötigt werden, da die Messen extrem kurzfristig abgesagt werden, teilweise erst, wenn der Aufbau noch läuft. Das Problem ist die extrem hohe Geschwindigkeit der Entwicklung: normale Krisen würden sich irgendwie abzeichnen. Wir hatten und haben kaum Raum zur Reaktion.

Wir haben ein sehr ausgefeiltes Risikomanagement installiert, ein Szenario wie die Corona-Hysterie hat – Hand aufs Herz – wirklich niemand vorausgesehen. Tatsächlich hätte man so etwas versichern können, jedoch sind derartige Deckungskonzepte in Deutschland eher unüblich. Versicherungen gegen Fälle wie diese werden ohnehin seit Januar nicht mehr angeboten. So etwas haben eigentlich nur Institutionen wie Spitzenbundesligavereine abgeschlossen. Was irrelevant ist, da Fußballspiele nach wie vor regulär stattfinden. Natürlich haben wir die üblichen Vorkehrungen wie Schulungen für die Mitarbeiter zu Hygienemaßnahmen durchgeführt, Dienstanweisungen erstellt und Informationsplakate im Firmengebäude installiert. Des Weiteren reagieren wir mit einem intensiven Forderungs- und Finanzmanagement, umfassenden Budgetstopps. Die Belegschaft geht in Kurzarbeit, wir planen jegliche nunmehr denkbare Szenarien. Mit unseren Bankenpartnern sind wir im intensiven Austausch, wir betreiben sehr offene Information gegenüber der Belegschaft, den Kunden und unseren Lieferantenpartnern. Die Unterstützung und er Zusammenhalt unserer Mitarbeiter ist das wichtigste in solch einer Phase. Was unser Team gerade leistet, ist das Entscheidende. Hierfür sind wir unendlich dankbar.


Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer FAMAB

Jan Kalbfleisch
Jan Kalbfleisch (Bild: Astrid Haida - aha fotomanufaktur)

Das Coronavirus ist über unsere Branche hereingebrochen wie eine Naturkatastrophe. Bedingt durch unser stark termin- und saisongeprägtes Geschäftsmodell, sind die Auswirkungen dramatisch. Viele unserer mittelständischen Unternehmen sehen sich in Ihrer Existenz bedroht. Wir als FAMAB verstehen unsere Aufgabe derzeit einerseits darin, der breiten und politischen Öffentlichkeit unsere Lage in einer breiten medialen Kampagne aufzuzeigen. Auf der anderen Seite versuchen wir, der Branche alles an Hilfestellung zu geben, was wir können.

Die immense mediale Aufmerksamkeit, die wir in den letzten Wochen hatten, zeigt erste Früchte. Die Politik auf unterschiedlichen ebenen hat unsere Lage erkannt. Bleibt zu hoffen – und natürlich weiter daran zu arbeiten – dass nun schnell die richtigen Maßnahmen getroffen werden.

Unsere Branche wird lange und hart arbeiten müssen, um die Folgen des Coronavirus zu be- und verarbeiten.


Christian Zimmermann, CEO Uniplan

Christian Zimmerman
Christian Zimmerman (Bild: Uniplan / Marie Schmidt)

Aktuell verzeichnen wir trotz der Verschiebungen einiger Großprojekte erfreulicherweise noch keinen Umsatzrückgang, was nicht zuletzt an einem überaus partnerschaftlichem Austausch und der konstruktiven Zusammenarbeit mit unseren Kunden liegt. Zudem freuen wir uns über ein äußerst erfolgreiches erstes Halbjahr, sodass wir relativ gelassen auf die kommenden Monate blicken. Auch die Stimmung in den Teams ist äußerst positiv und zuversichtlich.

Für unser Kundengeschäft heißt es jetzt: Flexibel bleiben und das entstandene Vakuum bis zum Nachholtermin einer Veranstaltung kreativ und effektiv nutzen. Mit einigen Kunden arbeiten wir bereits an Alternativkonzepten, die auch abseits von Vor Ort-Brand Experiences in Zeiten von Corona funktionieren. Hier hilft uns unsere breite Aufstellung und Expertise in den Bereichen Digital Campaigning & Brand- und Marketing Communications. Gute Nachrichten erreichen uns indes auch aus China: Erste Pitches laufen wieder an und die Offices kehren langsam zur Normalität zurück. Diese Entwicklung erwarten wir zeitverzögert auch für den europäischen Markt.

Im Vordergrund stand in vergangenen Wochen aber ganz klar die Sicherheit unserer Mitarbeiter. In Asien wurde in den vergangenen rund drei Wochen aus dem Home Office gearbeitet; glücklicherweise sind wir virtuell hervorragend vernetzt und arbeiten auch über Kontinente hinweg eng zusammen. Wir haben im vergangenen Jahr mit der schrittweisen Einführung von Microsoft Teams begonnen, was sich gerade in Zeiten wie diesen als überaus hilfreich erweist.


Alexander Ostermaier, Geschäftsführer Neumann&Müller Veranstaltungstechnik

Alex Ostermaier
Alex Ostermaier (Bild: Michael Ebert für N&M)

Die täglich massiv zunehmenden Absagen von Events und ganzer Messen im Zusammenhang treffen uns bereits jetzt sehr hart. Und ein Ende der Absagen ist nicht abzusehen. Während der Krisenstab von Gesundheits- und Innenministerien mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Bevölkerung mit Besonnenheit und Umsicht agiert, scheint die Verunsicherung in der Bevölkerung groß, die durch die Medien meines Erachtens nach zusätzlich befeuert wird.

Die wirtschaftlichen Folgen sind jetzt schon gravierend. Unsere Verbände haben errechnet: Eine Messefläche in der Größenordnung von 3 Mio. m2 für März und April – die stärksten Messemonate – wurde in Europa abgesagt. Man kann rechnen, dass für die Vorleistungen bereits zwei Drittel der Ausstellerbudgets investiert wurden. Der wirtschaftliche Schaden wird allein im Messebau auf 750 Mio. Euro taxiert – für zwei Monate! Aus meiner Sicht sage ich: Die Situation ist extrem ernst, Arbeitsplätze und ganze Unternehmen sind in großer Gefahr!

Mehr denn je muss unsere Branche nun zusammenhalten! Wir versuchen, unseren Kunden mit individuellen Streaming-Lösungen zu helfen, um ihnen ein schnelles Agieren zu ermöglichen und Live-Events nicht (komplett) absagen zu müssen.


Georg W. Broich, Sprecher der LECA und Geschäftsführender Gesellschafter Broich Catering & Locations

Georg Broich
Georg Broich (Bild: LECA)

Die Corona-Krise trifft die Eventcaterer besonders hart. Viele Betriebe sind mit Stornierungsraten von über 90% konfrontiert. Aufgrund sehr kurzfristiger Stornierungsoptionen und dem Druck von Großkunden bleiben die Eventcaterer meist auf den Ausfallkosten sitzen. Dabei sind wir in einem besonders personalintensiven Dienstleistungsbereich tätig, in dem zu normalen Zeiten Fachkräfte schwer zu bekommen sind.

Die vielerorts eingesetzte Kurzarbeit kann kurzfristig Entlassungen vermeiden, aber die jetzigen Verluste lassen sich kaum kompensieren, selbst wenn in ein paar Wochen die Betriebe wieder normal laufen sollten. Da die Kapazitäten im Service und der Produktion begrenzt sind, können wir im normalen Betrieb nicht einfach das entgangene Geschäft von mehreren Wochen nachholen.

Wenn die Politik nicht rasch handelt und unbürokratische Hilfestellung anbietet, dann wird das vor allem kleineren und Event-Spezialisten die Existenz kosten.


lona Jarabek, Präsidentin EVVC und Geschäftsführerin MuK Musik- und Kongresshalle Lübeck

Ilona Jarabek
Ilona Jarabek (Bild: MuK Musik- und Kongresshalle Lübeck)

Die Unsicherheit bei den Veranstaltern auf der einen, bei den Locations und Dienstleistern auf der anderen Seite ist deutlich zu spüren und nimmt täglich zu, doch ist Panik sicherlich der schlechteste Ratgeber. Trotz zahlreicher Absagen internationaler Messen und Kongresse finden derzeit auch unzählige kleine und große Veranstaltungen weiterhin statt.

Zu befürchten sind in der Tat große wirtschaftliche Folgen und Einbußen für einen Großteil der Branche, da andere Einnahmequellen zumeist fehlen. Veranstaltern und Häusern bleibt manchmal die Möglichkeit, Events zu verschieben und im Kongressbereich gibt es vielleicht für den einen oder anderen Fall noch die Alternative hybrider Veranstaltungen – doch dies wird im Live Entertainment schier unmöglich.

Umso wichtiger ist es, dass der EVVC im Schulterschluss mit anderen Branchenverbänden seinen Mitgliedern in allen Belangen bestmöglich mit Handlungshilfen und rechtlicher Unterstützung zur Seite steht.


Stephan Haida, Geschäftsführer Artlife

Stephan Haida
Stephan Haida (Bild: Artlife GmbH )

Die mit der irrationalen Corona-Panik einhergehenden Folgen für die Messebaubranche sind schwerwiegend. Nach aktuellen Schätzungen des Branchenverbandes FAMAB ist durch Absagen von Messen alleine in der KW 9 und 10 ein Schaden von über 400 Mio. Euro für die Branche entstanden.

Etwa 80% (!) der Messebauunternehmen könnten bis Ende des Monats von drohender Insolvenz betroffen sein. Branchenweit stehen bis zu 150.000 Arbeitsplätze auf der Kippe.

Die Branche hat keinerlei Chance kurzfristig auf die Ausfälle zu reagieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Verlorenes Geschäft kann durch die Besonderheiten des Messegeschäfts (Frühjahr/Herbst) auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder kompensiert werden.

Durch die teilweise unklare Rechtslage (viele Kunden schieben nicht existente „höhere Gewalt“ als Absagegrund vor) kommt es sogar dazu, dass die Messebauunternehmen nicht nur nicht für die erbrachten Leistungen bezahlt werden, sondern sogar noch eigenes Geld mitbringen.

Wenn nicht innerhalb kürzester Zeit Vernunft und Augenmaß die Oberhand über Populismus und Panikmache gewinnen, steht eine ganze Branche vor dem Aus!


Christoph Kirst, CCO insglück

Christoph Kirst
Christoph Kirst (Bild: Manfred H. Vogel)

Man kann davon ausgehen, dass unsere Branche nach den bisherigen Absagen auch in den nächsten Monaten mit weiteren kurzfristigen Absagen und/oder Verschiebungen von Messen, Messebeteiligungen und Events durch die Veranstalter, Aussteller oder Kunden zu rechnen hat. Je nach Strategie, Geschäftsmodell, Leistungen und letztlich auch Verfassung des Unternehmens, werden sich die Folgen unterschiedlich auswirken. Die erwartete Konjunkturdelle betrifft aber nicht allein die Eventindustrie, sondern die gesamte Wirtschaft. Die Auswirkungen zeichnen sich auch an der Entwicklung der Finanzmärkte ab. Staatliche Konjunkturförderprogramme werden zu Recht bereits als Maßnahmen diskutiert, um die negativen Auswirkungen abzudämpfen.

Unsere Kunden reagieren bislang sehr besonnen; aktuell ist eine Veranstaltung verschoben worden. Seit dem Corona-Ausbruch befinden wir uns in einem noch intensiveren Austausch mit unseren Kunden, sondieren regelmäßig die Lage und stellen uns auf mögliche Szenarien ein. Dennoch versuchen wir uns proaktiv auf die veränderte Situation einzustellen und vorhandene Ressourcen und Finanzmittel aktiv zu managen. Unseren Kunden stehen wir jetzt vor allem beratend zur Seite und diskutieren auch alternative virtuelle und andere digitale Formate, um Kommunikationsinhalte zu vermitteln.

Wir haben eine Art Taskforce eingerichtet, bei der es unter anderem um den Schutz unserer Mitarbeiter geht. Neben Hygienemaßnahmen und allgemeinen Aufklärungen zum Schutz vor dem Virus, informieren wir regelmäßig und anlassbezogen über die aktuelle Situation und zu erwartende Folgen. Dienstreisen werden temporär auf das Nötigste beschränkt. und der standortübergreifende Austausch findet vorwiegend über digitale Tools wie Video- und Telefonkonferenzen statt.


Ingo Kaiser, Geschäftsführer Late Night Concepts

Ingo Kaiser(Bild: Late Night Concepts)

Auch beim Corporate Event Dienstleister Late Night Concepts hat der Coronavirus Auswirkungen auf die Durchführung geplanter Events. Als Konjunkturkrise sehen wir das jedoch nicht an. Auch wir gehen davon aus, dass noch weitere Events im Corporate- und Live-Event-Bereich abgesagt werden könnten jedoch gibt es bei Late Night Concepts nicht nur ein Standbein.

Durch den Neubau in Lünen besteht die Möglichkeit, in mehreren Studios und Locations die Events als Webcast oder Livestream durchzuführen, sodass auch im Falle von zukünftigen Krisen die Veranstaltungen im anderen Umfang durchgeführt werden können und alle Teilnehmer erreicht werden können. Auch das Produkt Cargo Cart entwickelt sich durch Neuerungen immer weiter und findet immer mehr Absatz nicht nur im Eventbereich.

Trotz des Coronavirus sehen wir als Late Night Concepts dem Jahr weiterhin positiv entgegen und freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen.


Linda Residovic, Geschäftsführerin VPLT – Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.

Linda Residovic(Bild: VPLT)

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus stellt die gesamte Veranstaltungsbranche vor erheblichen Herausforderungen. Wenn es auch viel zu früh ist, sämtliche Auswirkungen auf unsere Branche einschätzen zu können, lässt sich folgendes schon feststellen: In der Veranstaltungswirtschaft gibt es schon unmittelbare Umsatzverluste durch Absagen von zur Zeit primär Messeveranstaltungen. Hier werden geplante Umsätze zum Teil gar nicht verwirklicht und es gibt nicht „mal eben“ andere Aufträge.

Da alle Formen von Veranstaltungen betroffen sind, gibt es keine Ausweichmöglichkeiten in andere Teilmärkte. Ein positives Zeichen ist daher die Verschiebung der Prolight + Sound 2020 auf den 26. bis 29. Mai. Der VPLT stand im ständigen Dialog mit der Messe Frankfurt Exhibition GmbH, um eine zügige und für alle Beteiligten akzeptable Entscheidung bezüglich der diesjährigen Leitmesse, herbeizuführen.

Der VPLT bereitet sich auf eine intensive Lobbyarbeit vor, um die finanziellen Konsequenzen der Krise für unsere Mitglieder abzufedern.


Roger Rinke, Geschäftsführer Screen Visions

Roger Rinke(Bild: Screen Visions)

Die Auswirkungen von Corona sind auch in der Dienstleistungs- und Eventbranche angekommen. Innerhalb kürzester Zeit wurden bereits zwei große Messeprojekte abgesagt und wir gehen davon aus, dass weitere Absagen folgen. Auch wenn die Events und Messen stattfinden, stellt sich für uns als Dienstleister die Frage, ob wir unsere Mitarbeiter bedenkenlos zu den Projekten schicken können.

Was vor ein paar Wochen noch so aussah, als würde es nur China betreffen, ist nun auch bei uns zur Realität geworden. Inwieweit die Veranstaltungsabsagen sich auf die Unternehmensergebnisse auswirken, ist aktuell noch nicht abzusehen. Sollte sich die Situation aber in dem Maße weiterentwickeln, wird das für die gesamte Branche erhebliche Auswirkungen haben.


Herbert Focking, Geschäftsführer und Gründer Freiheitblau

Herbert Focking
Herbert Focking (Bild: Stefan Zahm)

Unsere Branche, die mit den größten Marken und somit auch der Investitionsgüterindustrie aufs engste verbunden ist, bekommt eine solche Krise als erste zu spüren. Für die Industrie, die ohnehin schon mit abflauender Nachfrage und einer gigantischen Transformation im Rahmen der 4. Industriellen Revolution zu kämpfen hat, kommt „Corona“ zur Unzeit. Die Reflexe sind bekannt. Das Cost-Cutting trifft die Marketing-Aktivitäten zuerst und besonders hart und der Eindruck drängt sich auf, dass sich hinter mancher Auftragsstornierung neben berechtigten epidemiologischen Gründen kurzfristig angelegte monetäre Aspekte eine Rolle spielen.

Eine Zeit, in der weltweit unisono sämtliche Anlässe, zu denen sich Menschen persönlich begegnen abgesagt oder verschoben werden, trifft die Livemarketing Branche an ihrem zentralen Nerv wie ein Tsunami. Ausweichmanöver in andere Märkte oder Destinationen sind nicht möglich. Live-Streaming und andere Formen der Virtualisierung sind ein müder Abklatsch eines vieldimensional konzipierten Live-Erlebnisses. Aber vielleicht entwickeln sich genau an dieser Stelle neue Kommunikationsformen, die wir mit gestalten können. Netzwerk-Agenturen können in begrenztem Maße Verluste durch Aktivitäten in anderen Disziplinen abfedern, spezialisierte Live-Marketing Unternehmen haben da auf die Schnelle ein Problem. Dafür schlägt die Stunde der Berater, wenn sie proaktiv mit neuen, angepassten Ideen Kunden begeistern können.

Gerade jetzt beraten wir unsere Kunden umso intensiver, denn bei einer Vielzahl von Projekten gibt es technologische und organisatorische Möglichkeiten, das eine oder andere Format medial differenzierter zu realisieren. Kontinuität mit Transformationsprozessen und Markenpositionierung gerade in dieser Krisenzeit wird in der „Nach-Krisenzeit“ entscheidend die Glaubwürdigkeit der dafür verantwortlichen Organisationen beeinflussen.

Sollte die Zeit, in der persönliche Begegnungen zwischen Menschen als toxische Manöver erscheinen, länger anhalten, kann dies zu langfristigen Veränderungen in Kommunikationsformen führen. Es wird interessant zu beobachten sein, ob durch die Corona-Krise eine grundsätzliche Neueinschätzung von Chancen und Risiken des Live-Marketing in einer „echten“ und daher weniger gut steuerbaren Welt vorgenommen werden muss. Hier wird es entscheidend darauf ankommen, dass nach dem Ende des medialen Hypes die berechtigten Sorgen der Auftraggeber auf versierte und kreative Beratung der Agenturszene trifft.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Nun Ja die Zukunft ist dann Lifestream ud Webcast. Siehe Late Night Concepts

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  2. Zu beachten sind auch die vielen kleinen Messebauer. In unserer Branche ist es so, dass der Aufbau meist mit freiberuflichen Messebauer und Veranstaltungstechnickern passiert. Es gibt also viele tausende kleine Ein-Mann-Unternehmen die jetzt plötzlich ohne Einnahme darstehen.

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  3. Und es trifft auch all die anderen Freelancer, die in diesem Bereich arbeiten – egal an welcher Position.

    Ich zum Beispiel mach überwiegend Teilnehmermanagement als Freelancerin. Zurzeit sitze ich sogar noch auf meiner Veranstaltung und es sieht fast so aus, als geht es bei uns bis zum Ende weiter hier in Bilbao…. Nur die Gäste bleiben langsam nach und nach aus …

    Bin gespannt, wohin das noch alles führen wird.

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  4. Ich bin gespannt wie und vor allem wann die angekündigten
    Hilfemaßnahmen von der Bundesregierung umgesetzt werden.
    Vorallem wer davon in der “Nahrungskette” davon etwas abbekommt.
    Es gibt schließlich nicht nur Konzerne mit ihren Aktionären….
    Bei den nicht absehbaren Gegebenheiten wird es für viele eng
    Viel Zeit hat unsere Branche leider nicht mehr….

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  5. Zur Zeit wurden bei uns alle Aufträge bis September abgesagt, Umsatz 0,0…
    Zum Glück wurde in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und man hat sich ein kleines Polster zugelegt. Aber was ist mit den Freelancern und freien Mitarbeitern? – ich glaube das die Branche nach der Coronakriese ein großes Personalproblem bekommen wird, denn eins habe ich in den letzten Jahren gelernt, gute Mitarbeiter – ob eigene oder Freelancer sind das wichtigste für ein Unternehmen – denn die Technik kann man austauschen
    Powerfactory Veranstaltungstechnik, Geldern

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