Famab Award: Ludwigsburger Erntedankfest oder von Äpfeln und Birnen
von Zora, Artikel aus dem Archiv vom
Liebe Leute, ich spare mir jetzt die Apfel-Analogien zum FAMAB Award, die andere Autoren und Momentatoren in allen möglichen Medien schon reichlich ausgereizt haben. Versprochen!
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Letztes Mal hatte ich was angekündigt zum Thema Ranking. Das wird jetzt schwierig, mein Versprechen einzuhalten, denn da werden nämlich in unserer Branche jetzt zwei Obstsorten miteinander vermischt – als Smoothie sicher lecker. Ok, Kommunikation im Raum und Event haben einiges gemeinsam. Menschen nehmen teil. Es gibt ein Raum- und ein Zeiterlebnis. Aber das war es dann auch schon. Ehrlich, ich verstehe nicht, dass man so unterschiedliche Disziplinen in ein einziges gemeinsames Ranking packt. Auch die Businessmodelle der #Schmidhubers sind doch völlig andere als die der #VokDamsens.
Das Zahlenspiel war ja immer schon umstritten: wer, wieso mit welchen Werten. Aber jetzt ist es so aussagekräftig wie aktuelle Wahlprognosen. Wahrscheinlich ist unsere Eventwelt einfach zu klein, um auf Dauer ein eigenes Ranking zu haben. Sehe ich ein, auch wenn wir uns oft für den Nabel der Kommunikationswelt halten.
So geschehen in Ludwigsburg beim Erntedankfest der Live-Kommunikation. Mal ehrlich, früher war doch mehr Lametta. Der Event-Zorro erzählt mir immer von den vielen Kunden, die mit auf der Bühne standen. Da bekommt er feuchte Augen, ob Herr Munk von Daimler oder Herr Theobald von Bayer. War da nicht sogar mal die Tina Müller zu ihrer Henkel-Zeit auf dem Siegertreppchen? Die Auftraggebervertreter konnte man diesmal maximal an einer Hand abzählen. Sollte ich nicht richtig gezählt haben, liegt das sicher daran, dass die Protagonisten auf der Bühne nicht nament lich vorgestellt wurden.
Übrigens fand ich die Show in der Awardshow selbst, inszeniert als Zeitreise in die Zeit vor dem Mauerfall, sehr gelungen. Das war sehr stimmig von der Agentur inszeniert. Mich haben die extrem authentischen Showacts mit den fliegenden Geigerinnen in kurzen Röckchen total nachhaltig berührt. Dann der Höhepunkt mit der Lasershow, einfach perfekt getroffen.
Und auch die gewollte Würdigung der Preisträgerprojekte war äußerst gelungen. Geniale Idee, die Einreichervideos willkürlich einfach 60 Sekunden laufen zu lassen. Das ist totale Reduktion auf das Wesentliche, keine erkennbare redaktionelle Arbeit und damit absolut auf YouTuber-Niveau. Ungeheuer kontemporär. Jetzt hör ich aber auf.
Rent a Zora
Psssst, ich wollte mich wegbewerben. Mal was Neues machen: Agentur Network Media GmbH (NWMD). Hätte nicht umziehen müssen. Die kannte vorher kein Schwein. Das sind die von „Rent a SPD-Minister“. Spannend fand ich, dass die nicht nur Events machen, sondern auch „Politische Beratung“. Da stand auf der Homepage: „Wir haben ein Netzwerk. Und wir nutzen es. Wir öffnen Türen – und bringen Menschen zusammen, die sich etwas zu sagen haben.“ Hätte jetzt in der Adventszeit so gerne geholfen, solche Türchen zu öffnen und diese Menschen zusammenzubringen. Ich bin gut im Matchmaking. Machen die leider aber nicht mehr, ist jetzt auch von der Seite gelöscht. Auch egal, dann bleibe ich halt, wo ich bin.
Zora-Award goes „Anti-Sexismus“, für „Gutmenschen“ und „Political Correctness“
Noch mal kurz zurück zu den kurzen Röckchen aus Ludwigsburg. Ich habe eine coole Chefin, die sich immer aufregt, wenn ein Kunde zu tief in meinen Ausschnitt schielt, aber bei Anwesenheit von männlichen Kollegen mit diesen auf Augenhöhe kommuniziert. Und der eine oder andere Kollege hat bei mir auch schon mal getrumpt. Von den Bungabunga-Partys der HMI oder Wüstenrot ganz zu schwiegen.
Und das bringt mich auf die Idee für den nächsten Zora-Award. Ich checke jetzt mal so die Events durch zum Thema Sexismus. Wenn AfDler und Pegidas über „Gutmenschen“ und „Political Correctness“ abgrundtief lästern, dann ist das doch eine Kategorie beim Zora-Award wert! Muss nur noch einen positiven Begriff finden. Ich bin dann mal raus.