Statement von N&M: Personal & technische Berufe in der Eventbranche
von Stefan Hoffmann,
In unserer neuen EVENT PARTNER Ausgabe widmen wir uns dem Schwerpunktthema “Personal”. Stefan Hoffmann, N&M Personalverantwortlicher am Standort in München, hat sich Gedanken darüber gemacht, was die Personaler in der Veranstaltungstechnik und speziell bei Neumann & Müller beschäftigt, und mit welchen Veränderungen gerechnet werden muss.
Berufsbilder in Technik-Unternehmen der Veranstaltungsbranche:
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„The times they are a-changin’“
Die einen werden es bedauern, die anderen begrüßen – aber letztlich ist es ein Fakt: Die technischen Berufe in der Eventbranche haben einen grundlegenden Wandel vollzogen. Wurden die Jobs in den zurückliegenden Jahrzehnten oftmals von Autodidakten gemacht, die in ebenso zahlreichen Fällen über Umwege in die Branche kamen, so steigen junge Menschen heute über klassische Ausbildungswege und Bachelor-Studiengänge in den Beruf ein. Waren es früher Leidenschaft und langjährige Rock’n’Roll-Erfahrung, die vor allem Männer für Technikdienstleister begeisterten, spricht heute ein breites Spektrum an Aufgaben sowohl Männer als auch Frauen an.
Allein die Technikerausbildung ist heute so umfassend, weil sie in der Wirklichkeit des späteren Jobs nicht nur eben auf technische Herausforderungen trifft, sondern beispielsweise auch auf eine Vielzahl von Regularien, Gesetzen und Verordnungen, die man kennen und einhalten muss. Dazu geht die Spezialisierung in den einzelnen Gewerken immer tiefer – heute sind Kenntnisse zu Netzwerk-Technologien in einem Segment gefordert, im anderen zu Software für die Content Produktion. Die Grundlage allerdings hat sich nicht geändert: Nur mit Engagement und einer großen Portion Kreativität können Techniker Lösungen entwickeln, die unsere Kunden begeistern.
Ein weiterer Aspekt ist: Neumann&Müller wächst als Unternehmen kontinuierlich, so dass auch die Zahl jener Mitarbeiter zunimmt, die generelle Aufgaben über alle Bereiche hinweg übernehmen: Verwaltung, Logistik, interne IT, Personalwesen, Controlling etc.. Und somit bewegen wir uns nicht mehr allein in einem branchenspezifischen Arbeitsmarkt, sondern im Wettbewerb mit vielen möglichen Arbeitgebern – und dort müssen wir uns beweisen und unsere Vorzüge herausstellen.
Neumann&Müller Veranstaltungstechnik hat in Deutschland 18 Niederlassungen, in denen rund 400 Mitarbeiter fest angestellt sind; 70 davon Auszubildende verschiedener Berufszweige. Das Unternehmen kann auf freie Projektleiter und hoch qualifizierte Techniker zählen – über 1.600 sind im N&M-Partnerpool.
Wir haben eine Kultur sowie ein Selbstverständnis bei N&M entwickelt, mit denen wir Mitarbeitern Angebote machen können, die ihren Erwartungen entsprechen: Wir verfügen über flexible Arbeitszeit-Regelungen; wir ermöglichen einen hohen Grad an Selbst- und Mitbestimmung, zum Beispiel bei der Organisation des eigenen Arbeitsplatzes; wir legen Wert darauf, dass Hierarchien flach bleiben und Kolleginnen und Kollegen schnell eigene Verantwortung übernehmen können; wir schaffen ein gutes Betriebsklima, das seinen Namen verdient: vom Kickerturnier oder Yoga- und Kochkurs nach Feierabend über firmeneigene Biergärten bis hin zu Rock-Festivals in der Niederlassung. Wir gehen auf die persönliche Situation unserer Mitarbeiter ein, verlagern einen Job auch schon mal in eine „Wunsch-“Niederlassung, wenn sich der persönliche Lebensmittelpunkt dorthin verschiebt. Wir machen Teilzeitarbeit möglich, kommen dem Wunsch nach Home-Offices nach – und auch jenem nach längeren, kompletten Auszeiten.
Kurz & gut: der „war for talents“ hat auch uns längst eingeholt. Wo früher Empfehlungen zu neuen Mitarbeitern führten, müssen wir heute echtes Recruiting initiieren, um Menschen für uns zu begeistern. Bewerbungsprozesse müssen einfach und digitalisiert gestartet werden können – beginnend mit dem Ausbildungsangebot. Wir bieten Praktika in unterschiedlicher Intensität, begleiten Abschlussarbeiten, präsentieren uns auf Messen sowie Recruiting-Events und fokussieren mit unserer „Einer von uns“-Werbekampagne auch das Arbeitgeber-Image von N&M.
Es wird derzeit viel lamentiert, dass da eine neue Generation auf den Arbeitsmarkt kommt, die mit Y und Z in Schubladen gesteckt wird. Ja, auch wir stellen fest, dass junge Menschen zu uns kommen und mit dem Gesellenbrief in der Hand fragen: was könnt Ihr mir anbieten? Und einige sind tatsächlich nicht unbedingt darauf aus, im Verlauf ihrer Karriere Leitungs- und Führungsaufgaben zu übernehmen, sondern rücken die sinngebenden Aspekte eines potenziellen Jobs in den Fokus oder legen Wert auf ein ausgeprägtes Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie. Deshalb muss ich jetzt nicht in den Kanon des Jammerns einstimmen – sondern strukturiere und organisiere mein Unternehmen dementsprechend. Denn der Veränderungsdruck liegt bei uns. Weil sich auch hier die Zeiten schlicht gewandelt haben.