R.I.F.E.L. präsentiert Empfehlung zum Re-Start von Events nach Corona-Shutdown

So könnten Events wieder möglich werden

Es ist das Thema, dass die Eventbranche im Zuge der Corona-Pandemie am Dringendsten umtreibt: Wann und unter welchen Voraussetzungen werden Events wieder möglich sein? Das R.I.F.E.L. hat jetzt der Politik eine Handlungs- und Entscheidungsempfehlung für die zukünftige gestaffelte Durchführung von Veranstaltungen an die Hand gegeben.

Konzert-Veranstaltung(Bild: Pexels)

Gemeckert und gejammert wurde viel, jetzt ist die Zeit zu handeln. Wenn wir uns nicht selbst aus dem Sumpf ziehen, tut es auch sonst niemand, dachte sich eine Gruppe diversester Dienstleister innerhalb des FAMAB und schloss sich vor vier Wochen zum Arbeitskreis „Wiederaufbau“ zusammen. Gemeinsam erarbeitete man unter Schirmherrschaft des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.) eine Handlungsempfehlung zur Veranstaltungssicherheit im Kontext von COVID-19.

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Events hochfahren unter geregelten Bedingungen

Durch das Verbot von Großveranstaltungen – ohne genauer zu definieren, was eine Großveranstaltung überhaupt ist – wurden auch die zahlreichen Corporate Events unzulässig. Auch wenn bei der generellen Absage das Augenmerk sicherlich auf Festivals und Jahrmärkten wie dem Oktoberfest lag. Lassen sich bei einem Business Event doch einfacher Verhaltensvorschriften durchsetzen, da in diesem Kontext ein größeres bzw. anderes Verständnis herrscht.

„Gesundheitsschutz geht über alles, aber wir wollen erreichen, dass die Politik einem langsamen Hochfahren von Events unter geregelten Bedingungen zustimmt“, vertritt Nico Ubenauf, CEO von satis&fy und Beteiligter an der Ausarbeitung des Positionspapiers des FAMAB und R.I.F.E.L., die Position. Aus diesem Grund habe man die Handlungsempfehlung auch bewusst neutral gehalten und sie von Hygienikern, Arbeitsmedizinern, Virologen und Infektionsepidemiologen prüfen lassen.

Nico Ubenauf
Nico Ubenauf (Bild: Martin Kaiser)

Wann sind Schnelltests breitflächig verfügbar?

Das Papier fußt auf der Annahme, dass Corona-Tests für alle am Event Beteiligten vorab durchgeführt werden. „Wie man eine Durchtestung der Bevölkerung organisieren kann, ist auch eine wichtige Frage in der Politik. Hier können Veranstaltungen ein wichtiger Baustein sein, befanden auch die Experten, da sie zudem Datenmaterial schaffen“, erklärt Christian Seidenstücker, CEO der Agentur Joke Event, der ebenfalls an der Ausarbeitung beteiligt war. Doch sind Tests im Vorfeld eines Events realistisch? Die Tagesschau berichtet aktuell, dass die offiziellen Testkapazitäten zurzeit nicht vollumfänglich in Anspruch genommen werden. Aktuell wären mehr als 860.000 pro Woche möglich – getestet wurden in KW 17 zuletzt jedoch nur knapp mehr als 467.000 Menschen. Die Kosten für einen Antikörpertest lägen bei nur 11 Euro. Diverse Firmen von Bosch bis Qiagen produzieren momentan Corona-Tests, wie auch Capital meldet.

Übersichtsgrafik des RIFEL zu Veranstaltungssicherheit im Kontext von COVID-19

Differenziertes Vorgehen bei der Erstellung der Handlungsempfehlung

Das Vorgehen bei der Erstellung der Handlungs- und Entscheidungsempfehlung des R.I.F.E.L. erläutert Christian Seidenstücker folgendermaßen:

  • Verfügbare Dokumente des RKI, der WHO etc. zur Corona-Pandemie wurden durchgearbeitet.
  • Ein konkretes Beispiel-Event inklusive aller Gewerke wurde gedanklich durchgespielt.
  • Dabei wurden die verschiedensten Perspektiven der beteiligten Stakeholder (Besucher, Crew, etc.) eingenommen und hieraus eine Matrix erstellt.
  • Die erarbeiteten Punkte wurden anschließend von Hygienikern, Epidemiologen, Veranstaltungssicherheitsfachleuten bewertet.

Das fertige Papier legte der Arbeitskreis „Wiederaufbau“ Mittwoch/Donnerstag letzter Woche der Politik vor und arbeitete anschließend deren Feedback ein. So entstand die Version 2.0 vom 28.04.2020, die beispielsweise der hessische Wirtschaftsminister, die IHK von Schleswig-Holstein und der Landesvater von Bremen guthießen.

Christian Seidenstücker
Christian Seidenstücker (Bild: Joke Event)

„Unsere Ausarbeitung ist eine Empfehlung an die Politik, wir denken und erwarten nicht, dass diese eins zu eins umgesetzt wird“, so Seidenstücker. Aber hoffentlich bringt sie einen Stein ins Rollen.

>> Hier können Sie das Positionspapier des R.I.F.E.L. direkt downloaden!

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Pure Verzweiflung:
    Das Positionspapier ist einfach nur eine Bankrotterklärung für die Veranstaltungsbranche. Politische Veränderungen anstatt Anpassung sind die einzige noch bleibende Hoffnung.

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