Schnelltests könnten neben umfassenden Hygienekonzepten ein wichtiger Baustein beim Restart von Events sein. Kommen Veranstalter zukünftig um Tests nicht mehr herum? Wir zeigen, was beim Testen beachtet werden sollte und welche Erfahrungen die Branche bisher gemacht hat.
(Bild: Lang AG)
[Hinweis der Redaktion: der Artikel stammt von März 2021]
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Wird über Öffnungsstrategien für die Eventbranche gesprochen, fällt früher oder später das Stichwort Testung. Es scheint so, als komme man beim Restart von Veranstaltungen um die SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltests nicht mehr herum. Schon zu Beginn des Jahres spielten Corona-Tests bei der Produktion digitaler Events eine immer wichtigere Rolle, um die Beteiligten zu schützen.
Dabei ist die Verunsicherung auf Seiten der Veranstalter zum Teil sehr hoch. Viele Dienstleister tummeln sich am Markt, seriöse Anbieter von schwarzen Schafen zu unterscheiden, ist auf den ersten Blick nicht immer leicht. Fraglich ist auch, was für ein Testkonzept für das geplante Event überhaupt notwendig ist.
Product Placement
Smart Testing – die innovative volldigitale Testlösung für Ihr Event
(Bild: Das Lab GmbH)
Mit DasLab, einem der führenden Anbieter von Covid-19 Präventivtests, lassen sich die Herausforderungen von Events in Zeiten einer Pandemie bewältigen. Die digitale Testplattform von DasLab unterstützt Eventveranstalter bei der präventiven Testung von Personen – ob Veranstaltungsmitarbeiter, -teilnehmer oder sonstige Personen, die vor, während oder nach einer Veranstaltung involviert sind. Neben einem Hygienekonzept ist das der zentrale Baustein, um Events in Zeiten von Corona erfolgreich und sicher auszurichten.
DasLab bietet das Gesamtpaket: Die individuelle Teststrategie, den digitalen Testprozess (Teilnehmermanagement, Terminvereinbarung, Testergebnis und Einlasskontrolle) und die Kooperationen mit verlässlichen und ausgebildeten Partnern, die vor Ort die Tests durchführen. Die Teststrategie berücksichtigt dabei Charakteristika und Größe des Events, örtliche Gegebenheiten und aller aktuell am Markt verfügbaren Tests. DasLab hat die Planung, Ausführung und Digitalisierung von Covid-19-Tests bereits für Regierungen, Unternehmen, Eventveranstalter, Testzentren und Kreuzfahrtschiffe ermöglicht und stark vereinfacht.
Veranstalter sollten daher im Vorhinein klären, wie der aktuelle Status des Virus ist (Stichwort Mutationen) und ab wann mit welcher Methode was detektiert werden kann. Hier sind PCR-Tests definitiv der Goldstandard. Richtig durchgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit eine Corona-Infektion nicht zu entdecken ebenso wie ein falsch-positives Ergebnis zu erhalten, sehr gering. Diese Methode ist jedoch verhältnismäßig teuer und aufwändig. Für ein Großevent oder eine Low-Budget-Veranstaltung ist sie daher kaum einsetzbar. Bei exklusiven Corporate Events oder Veranstaltungen mit entsprechendem Ticketpreis ist die Anwendung jedoch durchaus denkbar. Vok Dams bietet in Kooperation mit Leeloo Medical bereits PCR-Test für Events an. Im genutzten MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeug können mit einem Pooling von jeweils zehn Proben pro Gerät 180 Tests pro Stunde ausgewertet werden.
Fraglich ist aber, ob ein PCR-Test überhaupt nötig ist. Das hänge, so Dr. Daniel Fallscheer, Geschäftsführer DasLab, Anbieter von Covid-19 Präventivtests mit digitalem Testprozess, auch von der Dauer der Veranstaltung ab. „Für ein vierstündiges Pavarotti-Konzert ist ein PCR-Test aus Infektionsschutzgesichtspunkten nicht notwendig. Hier reicht ein Antigen-Schnelltest vollkommen aus.“ Für einen Schnelltest sprechen auch die wesentlich geringeren Kosten und die Skalierbarkeit. So sei laut Fallscheer eine Testung von 2.000 Teilnehmer:innen in zwei Stunden durchaus abbildbar, nötig wären dafür jedoch rund 40 Teststraßen und ein durchdachtes, digitales Guestmanagement (wie beispielsweise von DasLab).
Bei der Auswahl der Schnelltests setzt DasLab auf Produkte, die die engste Sensitivitätsspanne und einen guten Workflow haben. Laut Fallscheer haben hier die Antigen-Schnelltests großer namhafter Hersteller die Nase vorn. Dazu dürften wohl Produkte von Roche, Siemens Healthineers und nal von minden zählen.
Die Tests selbst können von medizinischem bzw. entsprechend ausgebildetem (Fach-)Personal durchgeführt werden. Hinsichtlich der Meldepflicht könne man laut Fallscheer leider keine klare Aussage tätigen. So müssten bei einem PCR-Test zwar positive Ergebnisse gemeldet werden, dann über das Labor. Bei Antigen-Schnelltest sei die Lage jedoch nicht so eindeutig. Hier komme es wesentlich darauf an, wer die Tests durchführt. Grundsätzlich seien Antigen-Schnelltests im Rahmen des dritten Bevölkerungsschutzgesetzes jedoch meldefrei. Nils Ruthe, Account Director der Digital Unit bei Vok Dams, merkt zudem an, dass sich die Gesundheitsämter, je nach Infektionsgeschehen in den Regionen, sehr unterschiedlich verhalten würden. Es gäbe Gesundheitsämter, die bei einem positiven Antigen-Schnelltest direkt eine Quarantäne fordern würden. Andere Gesundheitsämter würden die betroffenen Personen erst noch einmal zu einem PCR-Test schicken.
Product Placement
Probatix ermöglicht Corona-Schnelltest für sichere Veranstaltungen
(Bild: Venture Leap)
Corona-Tests sind ein zentraler Bestandteil für die Wiedereröffnung von Eventlocations und Veranstaltungen. Um den Besuch von Veranstaltungen einfacher und sicherer zu gestalten und lange Warteschlangen zu vermeiden, hat das Berliner Start-up Venture Leap eigens hierfür die Software-Lösung Probatix entwickelt. Probatix ermöglicht die sichere naht- und kontaktlose Verwaltung von Abläufen in stationären und mobilen Corona-Testzentren und ist bereits in zahlreichen Testzentren in ganz Deutschland erfolgreich im Einsatz.
Die Lösung ermöglicht die schnelle Abwicklung einer hohen Anzahl an Tests durch einen weitestgehend digitalen Prozess – von der gezielten Online-Terminbuchung vorab, dem Check-in und der Auswertung bis hin zur elektronischen Übermittlung der Testergebnisse. Diese effizienten Abläufe und die einfache Integration in bestehende Ticketingsysteme durch eine API-Anbindung machen das System auch zur idealen Lösung für den mobilen Einsatz – so zum Beispiel auch bei kommenden Events.
Als Software-as-a-Service-Produkt kann Probatix innerhalb weniger Stunden in die vorhandene IT-Infrastruktur integriert werden. Die intuitive Benutzerführung bedarf keiner Schulung und führt Patienten, Testpersonal und Ärzte sicher durch den gesamten Prozess. Dank der Möglichkeit des papierlosen Prozesses wie der Online-Abwicklung der Zahlungen sowie der Testübermittlung wird das Ansteckungsrisiko vor Ort bei allen Beteiligten verringert.
Die Krux beim Testen ist jedoch nicht nur der Test selbst: Ein Testkonzept ist nur dann sinnvoll, wenn es logisch in das Hygienekonzept und die Eventorganisation eingebunden ist. Es bringt wenig, wenn der Veranstalter Teilnehmer:innen und Crew testet, ein Dienstleister hintenrum jedoch wieder Personen zum Event reinlässt, die ungetestet und unerfasst sind. Das beinhalte laut Dr. Daniel Fallscheer auch die Testung der Crew schon vor dem Aufbau. Eine einzige positiv getestete Person könne schlimmstenfalls ein komplettes Event lahmlegen.
Entsprechend fällt der Logistik und dem Teilnehmermanagement eine besondere Bedeutung zu. Dazu zähle laut Nils Ruthe beispielsweise die Besucherstromlenkung und eine zeitliche Taktung der Tests, insbesondere dann, wenn keine großen Warteflächen für die Teilnehmer:innen zur Verfügung stünden. Auch das Vorgehen und die Systematik im Falle eines positiven Tests müsse genau festgelegt werden. Ebenso wie die logistische Sicherstellung, dass nur Personen Eintritt zum Event erhalten, die bereits getestet wurden, und deren Ergebnis negativ war.
(Bild: Lang AG)
All diese Aspekte hat die Lang AG, Distributor für AV-Technik, in ihrem neuen Angebot Lumux Guardian vereint. Erstmals zum Einsatz kam das System bei den hybrid durchgeführten AV Innovation Days Anfang Februar; knapp 200 Teilnehmer:innen waren live vor Ort. Dabei scannten sich die Besucher:innen während des Events zunächst an der Akkreditierung (Raum A) ein und betraten den Wartebereich (Raum B). Um die zulässige Personenanzahl pro m² nicht zu überschreiten, wurde der Füllstand des Raumes mithilfe einer Kamera erfasst. In einer Testkabine wurden dann die Schnelltest durchgeführt und die Testdaten mit dem persönlichen Barcode und der Event-ID verknüpft. In einem weiteren Wartebereich (Raum C) wurden dann nach der Auswertungszeit von ca. 15 Minuten die jeweiligen Event-IDs auf Displays angezeigt sowie die Gäste via E-Mail bzw. Lumux Guardian App über das Testergebnis informiert. Teilnehmende mit negativen Ergebnissen durften nun das Eventgelände betreten. Als Einlasskontrolle diente ein weiterer Scan. Besucher:innen mit einem positiven Ergebnis mussten sich am Info-Point melden und das Gelände verlassen. Mit einer solchen Teststrecke können laut der Lang AG in der Stunde 30 Personen getestet werden. Je nach Veranstaltungsgröße könnten beliebig viele Teststrecken eingesetzt werden.
Lumux Guardian verbindet also den Einsatz von Antigen-Schnelltests mit der Verwaltung zugehöriger Besucher- und Testdaten zur Registrierungs- und Einlasskontrolle. Aber auch andere Dienstleister wie DasLab oder die Lima GmbH bieten Veranstaltern ein Full-Service-Angebot mit Guestmanagement, Logistik und Tests an.
(Bild: Lang AG)
Die Agentur Vok Dams präferiert es jedoch, die Logistik und das Teilnehmermanagement nicht aus der Hand zu geben. Dafür sei es beispielsweise nötig, mit dem Test-Dienstleister zu klären, in welcher Zeit wie viele Personen getestet werden könnten, erklärt Jana Koegel, Projektmanagerin in der Digital Unit von Vok Dams. In Verbindung mit Teilnehmer- und Mitarbeiterflüssen könnten so Wartebereiche sowie Taktungen festgelegt werden. Auch ein lückenloses und vor allem DSGVO-konformes Guestmanagement sei unabdingbar. Hier spiele vor allem das Wording in Bezug auf die Teilnahme am Event eine große Rolle, erklärt Nils Ruthe. Denn nicht nur die Daten der Teilnehmer:innen würden an den Dienstleister weitergegeben, auch der Dienstleister müsse dazu berechtigt sein, den Veranstalter über einen positiven Test zu informieren.
„Mit einem Arzt, medizinischem Personal und ganz vielen mitgebrachten Tests ist es einfach nicht getan.“
Nils Ruthe, Account Director der Digital Unit bei Vok Dams
Laut Dr. Daniel Fallscheer sei das Thema sehr knifflig; auch die rechtlichen Gelehrten würden sich hier streiten. So müsse bei einem PCR-Test eine Schweigepflichtentbindung vorliegen, bei allen anderen Tests sei wiederum die Frage, wer diese durchführt. Sei dies ein Arzt, müsse der Test gemeldet werden und auch die Schweigepflicht gelte. In anderen Fällen hänge es davon ab, wer den Test bezahlt und wie die Einwilligung formuliert, transparent gemacht und abgefragt wird.