Blog: Spannende Diskussionen zu Veranstaltungssicherheit beim IBIT
von Sylvia Koch ,
Mehr als 180 Vertreter der Eventbranche fanden sich am 9. und 10. November 2015 im Bonner Wissenschaftszentrum zusammen, um an der 2. Fachtagung Veranstaltungssicherheit des IBIT teilzunehmen, und sorgten damit neben spannenden Vorträgen und hochkarätigen Referenten für eine erfolgreiche Veranstaltung.
Die Fachtagungen des IBIT bieten die Gelegenheit, gemeinsam mit Kollegen, Veranstaltern und Behördenvertretern das Thema Sicherheit auf Veranstaltungen eingehend zu beleuchten. Experten der Branche stellten auf der 2. Fachtagung Veranstaltungssicherheit verschiedene Aspekte sicherheitsrelevanter Bereiche vor.
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Zur Eröffnung der 2. Fachtagung Veranstaltungssicherheit begrüßte Sabine Funk, Geschäftsführerin des IBIT, am 9. November die zahlreichen Teilnehmer gemeinsam mit dem Musiker, Produzenten und Schauspieler Herbert Grönemeyer.
Der erste Tag der Fachtagung beinhaltete vielfältige Vorträge, die sich mit Themen wie Drohnen auf Veranstaltungen und im öffentlichen Raum (Stephan Leukert von „Von zur Mühlen´sche GmbH“), dem Gehörschutz im Musik- und Eventbereich (Eckhard Beste von Hearsafe) bis hin zur Wegewahl von Personen (Dr. Angelika Kneidl von accu:rate) beschäftigten, und mit weiteren Key Notes ein weites Feld der Sicherheitsaspekte auf Veranstaltungen abdeckten.
Der zweite Tag der Fachtagung startete ohne Umschweife mit einem Vortrag von Sabine Funk und den Herausforderungen, die 2016 auf die Veranstaltungsbranche zukommen: Sabine Funk wies auf Materialknappheit, Überforderung und die weltpolitische Lage hin, die die Angst vor Terroranschlägen schürt und damit die Organisation von Veranstaltungen erschwert. Einer der zentralen Aspekte behandelte die Fragestellung, ob man sich überhaupt auf alle Eventualitäten vorbereiten könne und ob Veranstaltungen in Zukunft anders durchgeführt werden müssten.
Doch auch spezifische Themen, wie der Vortrag von Adrian Zemp von der Stadtpolizei Zürich, Fachstelle Crowd Management, zum Crowd Management beim Zürifäscht überzeugte mit einer gelungenen Präsentation und viel Anschauungsmaterial. Die Darstellung von Zemp machte deutlich, dass die Unvorhersehbarkeit auf Veranstaltungen ein ständiger Begleiter ist: Sei es, dass illegale Tanzeinlagen den Personenverkehr zum Erliegen bringen oder dass die pure Angst, zerdrückt zu werden, die Besucher zu unerwarteten Handlungen treiben kann. Ein vorausschauendes Crowd Management ist daher von elementarer Wichtigkeit, auch um negative mediale Aufmerksamkeit zu vermeiden.
Der Bereich Crowd Management wurde durch einen Vortrag von Andreas Schomburg (PTV Transport Consult) und Fabian Schulte-Terboven (IBIT GmbH) erweitert, die vom Konzert der Hard-Rock-Band AC/DC berichteten, das auf der Kölner Jahnwiese stattfand. Dort fehlte es unter anderem nicht nur an der notwendigen technischen Infrastruktur, sondern im direkten Umfeld auch an ausreichenden Verkehrsflächen für den Fall einer Räumung.
Ralf Zimme, Leiter Sicherheitsmanagement bei Düsseldorf Congress Sport & Event, griff einen weiteren sicherheitsrelevanten Aspekt auf: Die interorganisationale Zusammenarbeit, die als Dreh- und Angelpunkt der notwendigen Kommunikation in der Hektik von Veranstaltungen meist zu kurz kommt. Um verschiedene Perspektiven, Anliegen und Bewertungen aller Beteiligten zusammenzuführen, bietet sich daher ein InterOrga-Raum an, in dem sich Polizei, Feuerwehr, Veranstalter, Betreiber, Rettungs-, Sanitäts- und Veranstaltungsordnungsdienst austauschen können. In seinen Ausführungen stellte er das Konzept des InterOrga-Raums der Esprit Arena Düsseldorf vor sowie dessen Ausstattungen und Möglichkeiten für Regel- und Notfälle.
Mit seinem Vortrag über „Interorganisationale Zusammenarbeit – Schöne Idee, aber…“ zeigte zudem Frank Hilbricht von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, welche Schwierigkeiten sich während einer interorganisationalen Zusammenarbeit ergeben, die bei technischen, räumlichen und/oder organisatorischen Schwierigkeiten beginnen und bei der Herausforderung, die verschiedenen Sichtweisen zusammenzubringen, enden.
Die Fähigkeit, Fehler einzugestehen, ist häufig eine der schwersten Übungen, da bildet auch die Veranstaltungsbranche keine Ausnahme. Um die Sicherheit von Veranstaltungen zu verbessern, plädierte Wim von Oorschot von der Polizeiakademie der Niederländischen Nationalpolizei deshalb in seinem Vortrag für das Eingestehen von und Lernen aus Fehlern – denn nur so könnten auch die eigenen Anforderungen besser erfüllt werden.
Als besondere Neuerung wurde in diesem Jahr eine Netzwerk-Lounge im Foyer des Konferenzzentrums eingerichtet, die einen starken Networking-Charakter aufwies und in der sich die Teilnehmer zwischen rund 20 Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops informieren konnten.
Die rund 180 Teilnehmer sorgten für gut besuchte Seminare und Vorträge, die sich durch gespannte Zuhörer und interessierte Teilnahme auszeichneten. Die abendlichen Veranstaltungen im Rahmen der 2. Fachtagung des IBIT wie das Konferenzdinner oder der mit dem Konferenzpartner allbuyone initiierte Netzwerkabend waren laut Veranstalter ausgebucht und unterstreichen damit zusätzlich den Erfolg der Veranstaltung des IBIT.
Die 3. Fachtagung Veranstaltungssicherheit des IBIT findet am 22. und 23. November 2016 statt.