Arbeit ist das halbe Leben. NUR das halbe! Wie bringt man Job, Freizeit und Familie unter einen Hut? Und wie kriegt man es hin, dass es allen Beteiligten dabei gut geht? In unserer Serie „Work-Life-Balance“ präsentieren wir Best-Practise-Beispiele aus der Branche.
Sebastian Gies wirbelt gern mal durch die Luft. Als ambitionierter Parkour-Sportler überwindet er spielend glatte Wände und hohe Mauern – mitten in der Stadt oder auf der Show-Bühne. Vor zehn Jahren fing Sebastian als Teenager mit Parkour an, jetzt ist er Mitte Zwanzig und hauptberuflich Konzeptioner bei Federfrei, einem freien Kreativbüro in Köln. Auf seinen Sport möchte Sebastian auch nach dem Berufseinstieg nicht verzichten. Denn Parkour ist nicht nur ein hocheffizientes Ganzkörpertraining, sondern hält auch mental fit. Das hilft im kreativen Agenturalltag. Außerdem sammelt Sebastian als Trainer, Choreograf und Performer in der erfolgreichen Bochumer Crossover-Show „Urbanatix“ nützliche Live-Erfahrung. So viel Professionalität erfordert eine Menge Zeit und Energie, als Feierabend-Hobby funktioniert das nicht.
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Flexible Vier-Tage-Woche
Zusammen mit seinem Kreativdirektor Michael Veidt fand Sebastian eine maßgeschneiderte Lösung: Eine vertraglich festgeschriebene Vier-Tage-Woche, wobei der freie Tag flexibel ist, damit es mit Trainingszeiten und Show-Auftritten klappt. Diese Flexibilität, mit der sich größere Agenturen oft schwer tun, funktioniert in den persönlichen Strukturen des kleinen Kreativbüros recht gut. Auch die zweite Mitarbeiterin von Federfrei arbeitet nach einem individuell vereinbarten Teilzeit-Modell.
Und die Überstunden-Frage? Wie in Agenturen leider üblich, werden federfreie Überstunden weder erfasst noch eins zu eins ausgeglichen. Im Gegenzug ist ein früherer Feierabend oder späterer Start in den Tag fast nie ein Problem, betont Sebastian Gies. Wochenendarbeit gibt es grundsätzlich erst einmal nicht. Sollte es in einem Projekt wider Erwarten unumgänglich sein, wird der Mitarbeiter zunächst gefragt, ob er überhaupt Zeit hat. Wenn ja, wird der Einsatz selbstverständlich entsprechend mit Urlaubstagen ausgeglichen. Wenn nicht, ist der Chef halt selbst gefragt, am Wochenende die Feder übers Papier fliegen zu lassen.
Nicht nur im Tagesgeschäft, sondern auch bei größeren Privat-Projekten sucht und findet man bei Federfrei gern persönliche Lösungen. Wie aktuell bei einem sechsmonatigen Sabbatical zwecks Weltreise oder in der vierwöchigen Produktionsphase der Urbanatix-Show. Stets gilt es, die Balance zwischen unternehmerischen und privaten Erfolgen gemeinsam zu finden. Michael Veidts Resümee: „Work-Life-Balance ist weder Chefsache noch liegt sie in der alleinigen Verantwortung der Mitarbeiter. Wie so oft geht’s Einfach. Besser. Zusammen!“
Weitere Best-Practice Beispiele zur Work-Life-Balance gibt es hier:
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