Samsung Hall Zürich: Der Einbau der Technik hat begonnen
von Redaktion,
Seit Mitte November läuft der Einbau der Technik in die Samsung Hall in Zürich. Neben der hydraulischen Bühne und der Teleskop-Tribüne werden auch das Rigging, die LED-Wall sowie Licht und Ton eingebaut. Bei der Auswahl der Lieferanten wurde darauf geachtet, den internationalen Tech-Ridern gerecht zu werden.
Hub- und Fahrmotorensystem
Den Hauptbestandteil des Hub- und Fahrsystems der Samsung Hall in Zürich bilden 55 Einheiten GIS LCH2000/1NL Hubmotoren mit EMFE150 Motorfahrwerken. Die speziell für die Entertainment-Industrie ausgelegten Hubwerke entsprechen der Ausführung igvwSQP2 D8Plus. Sie sind speziell konzipiert für das Halten von Lasten über Personen ohne Sekundärsicherung. Sie sind mit einer zusätzlichen Sicherheitsbremse ausgerüstet und haben bei einer maximalen Traglast von jeweils 1.000 kg einen statischen Sicherheitsbeiwert von 10:1. Horizontal verfahren die Hubwerke auf elf Kranschienen mittels frequenzgesteuerten Hochleistungsfahrwerken mit einer frei programmierbaren Verfahrgeschwindigkeit von 2-20m/min.
Die Anlage wird bedient über ein Sicherheitsfunksteuerungssystem der Firma ATB. Sie entspricht sicherheitstechnisch den Anforderungen nach EN13849-1 PLD. Mit einem kundenspezifisch ausgeführten Funksender vom Typ ATB LRC-L1 werden die Ansteuerung der Fahrbefehle (vertikal und horizontal; Performance Level D) und die STOPP-Funktion (EN954-1 Kategorie3) sichergestellt. Ein 5.7 Zoll Touch Display ermöglicht die Anwahl der zu bewegenden Hubwerke und zeigt gleichzeitig immer die aktuell anliegende Gesamtlast im System sowie die Einzellasten jedes Aufhängepunktes. Somit kann sichergestellt werden, dass die maximal zulässige Traglast der Dachkonstruktion, die unterhalb der Gesamtkapazität der Hubanlage von 55 Tonnen liegt, in keinem Fall überschritten werden kann.
Selbstredend wurde im gesamten Projekt der wichtigen Anforderung kundenseitig Rechnung getragen, dass das GIS System möglichst unsichtbar in den Raum zu integrieren ist.
Steuerungssystem Rigging
Das Rigging funktioniert vollautomatisch und ferngesteuert, so dass auf Arbeiten in der Höhe fast vollständig verzichtet werden kann. Die Funkfernsteuerung besteht aus einem Standardsender des Produzenten Laird, welcher v.a. in der Steuerung von Baukränen Anwendung findet. Mit einer zusätzlich im Hause ATB Systeme AG entwickelten Elektronik werden die Vorwahlen der Hebezüge und die Lastmessung realisiert.
Der Notstopp, die Hub- oder die Fahrwerkbefehle werden über die Sicherheitsfunkfernsteuerung ct24 LRC-L1 via 433 MHz an alle 55 Empfänger gleichzeitig übertragen und ausgegeben. Für die Lastmessung und die Freigabe der einzelnen Hebezüge wird eine zweite Funkstrecke mit 869 MHz eingesetzt. Die verschiedenen Hebezüge werden mittels Touchdisplay angewählt und können in Gruppen zusammengefasst und gespeichert werden. Die gespeicherten Gruppen bleiben auch nach dem Ausschalten des Senders erhalten und können jederzeit wieder aufgerufen werden. Durch zyklisches Abfragen der einzelnen Empfänger wird die angebrachte Last ermittelt und zeitgleich werden die vorgewählten Hebezüge freigegeben oder gesperrt. Die Gesamtlast, sowie die Lasten jedes Hebezuges werden auf dem Display angezeigt. Bei Überlast werden alle Hebefunktionen gesperrt, so dass die maximale Traglast jedes einzelnen Hebezugs nicht überschritten wird.