Innovative Plattform von und für Künstler:innen

FeedBeat: Avatar-Audience für Live-Performances

Tausende Zuschauer:innen konnten durch das vor einem Jahr gestartete Tool „FeedBeat“ an Events aktiv teilnehmen, ohne vor Ort zu sein. Eine Erfolgsgeschichte, die mit und ohne Kontakteinschränkungen funktioniert.

FeedBeat(Bild: Thomas Buchta)

Was haben der Jazzkeller in Krefeld, die Junge Oper Detmold, das Zakk Düsseldorf und das Ateliertheater Köln gemeinsam? Sie gehören zu den Locations, die während und auch nach den Lockdowns ihr Publikum über „FeedBeat“ erreicht und mit ihm interagiert haben. Die Idee zu der innovativen Plattform kam der Musikerin/Künstlerin Petra Krieger-Pleus und ihrem Mann Wolfgang, einem Informatiker, zu Beginn des zweiten Lockdowns im Herbst 2020.

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Interaktion und echtes Live-Feeling

Wie wäre es, wenn anstatt von oder zusätzlich zu Live-Publikum Avatare den Künstler:innen auf der Bühne applaudieren und zujubeln? Funktioniert das – technisch, aber auch emotional? Nach über einem Jahr Ausprobieren ist sich die Krefelderin sicher: „Ja, das klappt prima. Auch und gerade jetzt, da Clubs und Theater wieder geöffnet haben, aber keiner sicher sein kann, was passiert. Mit Feed-Beat können Veranstalter ihren Zuschauerraum in den digitalen Raum vergrößern, und durch den spielerisch angelegten Rückkanal sowie das latenzarme Streaming sind Interaktion und echtes Live-Feeling für Künstler:innen und Zuschauende keine Raketenwissenschaft.“

Sie sieht das Angebot als Erweiterung der bisherigen klassischen Livestream-Formate und Konferenztools, bei denen sich Menschen in einem digitalen Raum treffen: „FeedBeat ist passgenau auf die Bedürfnisse von Bühnenperformances abgestimmt. Im Zentrum stehen die Akteure auf der Bühne. Zuschauende erscheinen an der Bühne und können mit ihnen live und direkt interagieren. Die Künstler:innen auf der Bühne haben die Hände frei und können sich voll auf ihre Performance konzentrieren. Und der technische Aufwand ist überschaubar: Entweder du filmst das Geschehen mit ein paar Handys oder du setzt auf eine professionelle Regie. Die Einstiegshürde für die Zuschauenden ist minimal. Alle relevanten Funktionen sind bei FeedBeat nur einen Klick entfernt, so dass die Interaktion gefördert und die Vergütung erleichtert werden.“

Während also die Künstler:innen auf der Bühne ihr Bestes geben, haben die Zuschauer:innen an ihren Endgeräten die Möglichkeit, in Echtzeit etwa Wohlgefallen und Spaß in Form von Emojis, Applaus-Händen oder Texten zu senden, so dass es die oder der Musiker:in, Speaker, Comedian oder Schauspieler:in via Screen mitbekommt. „Das macht einen Riesenunterschied, ob du in eine anonyme Audience hinein performst oder auf diese Art und Weise positives Feedback erhältst“, weiß Petra Krieger-Pleus, die regelmäßig auch selbst auf der Bühne steht, aus eigener Erfahrung. Am liebsten natürlich direkt live vor Menschen. „Aber das ist ja gerade das Tolle an FeedBeat: dass zusätzlich zu all denen, die vor Ort sind, auch diejenigen teilhaben, die weiter weg wohnen, die vielleicht aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht in der Lage sind vorbeizukommen, oder einfach, weil sie zu Hause die Kinder hüten müssen. Mittels der Plattform können alle dabei sein und Kultur live erleben.“ Fast so, als wären sie persönlich vor Ort.

FeedBeat(Bild: Thomas Buchta)

Live-Kultur im digitalen Raum erhalten

Das Ziel der Macher von FeedBeat? „Live-Kultur im digitalen Raum zu erhalten und im Sinne der Künstler:innen zu gestalten“, meint Petra Krieger-Pleus, „selbstbestimmt und fair. Dazu gehört auch, dass keine Daten gesammelt oder die Werke verwertet werden. Das Werk gehört allein den Akteur:innen.“ Vom Wohnzimmerkonzert bis zum Großevent ist alles möglich: „Wir möchten die Künstler:innen und ihr Publikum zusammenführen. Das geht mit unserer Plattform und ihren Möglichkeiten der Interaktion einfach besser als über die herkömmlichen Streamingdienste. Alle Anwendungen werden in einem offenen Prozess permanent zusammen mit den Anwender:innen weiterentwickelt und mit jedem Event optimiert. So stellen wir sicher, dass wir genau die Bedürfnisse treffen.“

„Ich habe Konzerte mit Twitch, YouTube und Facebook gemacht. FeedBeat ist definitiv das Beste, was man machen kann. Eine ganz andere Qualität“, urteilt der Musiker Andre Sinner. Für die Umsetzung ihrer Idee wurden Petra Krieger-Pleus und Wolfgang Pleus 2020 auch schon vom NRW Kultursekretariat in der Kategorie „Digitale Musikkulturen“ ausgezeichnet. Die Krefelder Künstlerin ist sichtbar stolz auf das Ergebnis: „Innerhalb weniger Monate ist es uns gelungen, eine Art ‚Mitmach-TV‘ zu etablieren. Bisher haben wir mit FeedBeat mehr als 300 Events mit über 15.000 Zuschauenden in verschiedenen Spielstätten in ganz Deutschland entweder erst möglich gemacht oder aber deren Publikum virtuell massiv erweitert.“

Zentrale Merkmale von FeedBeat:

Die Benutzeroberfläche ist individuell konfigurierbar und stellt die Performance in den Mittelpunkt. Sie eignet sich dadurch für alle Arten von Events von Kultur, über Kongresse bis hin zum Einsatz in der Schule. Durch die Echtzeitkommunikation in beide Richtungen werden interaktive Bühnenperformances auch für große Zuschauergruppen möglich. Über eine Eventadministration können Veranstaltungen flexibel selbst erstellt werden, eine eigene Programmierung ist nicht erforderlich. Der Zugang kann über Ticketverkauf, Codeeingabe oder Direktlinks gesteuert werden. Die Plattform ist hochskalierbar und kann als Software as a Service eingesetzt oder On-Premise selbst betrieben werden. Sie eignet sich damit insbesondere für Bühnenperformances mit virtuellen und hybriden Publikumsszenarien.

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