Kommentar zur Nachhaltigkeit in der Branche

Ambion kommentiert: Wie nachhaltig ist grüne Eventtechnik?

Die Medien werden überflutet von Begriffen wie “klimaneutral” und “Nachhaltigkeit”, auch wenn es um die Konzeption von Events geht. Doch welchen Stellenwert besitzt Nachhaltigkeit tatsächlich? Welche Wege werden beschritten und welche Lösungen angeboten? Dazu ein Kommentar aus der Branche von Stefan Puslat, Business Liaison bei Ambion. 

Stefan Puslat
Stefan Puslat, Business Liaison, Ambion (Bild: Ambion)

Die Meeting- und Eventindustrie befindet sich bereits seit einigen Jahren in einem stetigen Wandel. Über 50 % der Veranstalter bevorzugen mittlerweile Anbieter mit einem Nachhaltigkeitsmanagement, so das Eventbarometer 2015 des GCB. Auch Marketingexperten haben die Themen Nachhaltigkeit und Green Solutions für sich entdeckt. Seitdem werden alle möglichen Emissionsmengen berechnet und virtuelle, ökologische Ablassbriefe versprochen, um Argumentationshoheit in diesem durchaus positiv besetzten Umfeld zu erlangen. Aber ist Nachhaltigkeit ein Marketingthema? Wir sehen das nicht ganz so. Es geht für uns darum, nachhaltig zu arbeiten – ökologisch, ökonomisch und sozial. Wir glauben es ist wichtig, dass die Aussage „Wir tun Gutes und reden darüber“ nicht aus der Balance gerät und mehr geredet als getan wird.

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Es ist aus unserer Sicht zu kurz gesprungen, einen CO2-Rechner für eine Veranstaltung zu bemühen und übermäßige Emissionen mit Ausgleichszahlungen zu heilen. Man muss hier vorsichtig sein, dieses wichtige und extrem sensible Thema nicht nur mit Marketinginstrumenten zu bedienen. In unserer Industrie geht es aus unserer Sicht nicht um Heilung, sondern um Vermeidung. Wir versuchen, aus Betroffenen Beteiligte zu machen, denn wir glauben, dass die Idee nachhaltigen Arbeitens nicht verordnet werden kann, sondern verstanden und gelebt werden muss. Unsere Überzeugung ist es, dass ein wirklich nachhaltiger Geschäftsbetrieb nur mit einem ganzheitlichen Ansatz ermöglicht wird.

Die vier zentralen Säulen der Nachhaltigkeitsbemühungen der Ambion GmbH sind die Wahl stets angemessener Mittel, der intelligente Ressourceneinsatz, permanente Investitions- und Innovationsbereitschaft und die Schaffung langfristiger Perspektiven für Arbeitnehmer, Zulieferer und Partner.

Hinter der Wahl angemessener Mittel verbirgt sich die Idee, einen Technik-Overkill zu vermeiden. Wir alle leben davon, Technik zu vermieten – müssen uns aber auch fragen, ob die angebotenen Lösungen wirklich dem Einsatzziel und dem Kundenwunsch entsprechen. Weniger ist manchmal tatsächlich mehr.

Dies gilt ebenso für den Ressourceneinsatz. Eine zentrale Steuerung, ein gut aufgestelltes Filialnetz und nicht zuletzt erfahrene Mitarbeiter sind bei uns maßgeblich beteiligt, optimale Auslastungen bei logistisch intelligenten Prozessen zu realisieren. Diese produktionsbezogenen Herangehensweisen bilden aber in Wirklichkeit nur einen Teil des täglichen Arbeitsaufkommens ab.

Auch die Inhouse-Tätigkeiten haben einen Einfluss auf unsere Umwelt. Wir haben uns im vergangenen Jahr entschieden, in eine 181,8 kWp Photovoltaikanlage an unserem Zentralstandort in Kassel zu investieren, welche den gesamten Energieverbrauch der Zentrale inklusive der Werkstätten deckt. Natürlich investieren wir darüber hinaus permanent in unseren Miet- und Fuhrpark sowie in Arbeitsmittel. Hier sei nur kurz der technologisch sinnvolle Austausch herkömmlicher Leuchtmittel in LED genannt.

Nachhaltigkeit beinhaltet in unserem Verständnis aber nicht nur ökonomische und ökologische Aspekte. Der soziale Impact unseres Tuns steht für uns im Vordergrund. Wir versuchen den Menschen, die direkt und indirekt mit uns und unserem Unternehmen verbunden sind, ein verantwortungsvoller Partner zu sein. Zum Beispiel rekrutieren wir 90 % unserer Neuzugänge aus Ambion-Auszubildenden. Unseren Mitarbeitern steht u.a. eine flexible Elternzeitregelung zur Verfügung, um Familie und Job besser miteinander in Einklang zu bringen. Natürlich können alle Kollegen von einem umfangreichen Qualifikationsprogramm profitieren – unabhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit.

Unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit lassen sich im Groben und Ganzen unter einer Überschrift zusammenfassen: „Nachhaltigkeit muss man sich leisten können“. Jegliche Bemühungen, aus unserer Welt einen besseren Platz zu machen, sind mit Investitionen verbunden. Wir binden Geld und Mitarbeiter an dieses Thema, glauben jedoch, dass das Streben nach Nachhaltigkeit selbst nachhaltig bleiben muss. Ein aus unserer Sicht wichtiger Schritt in die Zukunft wäre, nachhaltiges Agieren zukünftig messbar und bewertbar zu machen. Während der „3. greenmeetings und events Konferenz“ im Februar 2015 in Frankfurt wurde die Forderung formuliert, tatsächlich verbrauchte Energiemengen bei Location-Anmietungen auszuweisen. Denn nur auf diesem Wege ist es dem Veranstalter oder Kunden möglich, nachhaltige Veranstaltungstechnik überhaupt zu bewerten.

Gleiches gilt für Ausschreibungen. Hier sollten zukünftig nicht nur Zertifikate, sondern auch bewertbare Kriterien abgefragt werden.

Weitere Statements aus der Branche zum Thema “Grüne Eventtechnik”:

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Das finde ich vorbildlich. Ein kompetenter und glaubwürdiger Umgang mit dem Thema. Wissen muß man allerdings, daß ca. 60% der CO2-Menge einer VA durch die Mobilität der Teilnehmer verursacht wird.

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