Grand Hall Zollverein: Drei Jahre Events aus dem Kraftzentrum der Industriekultur
von Anna Habenicht,
Industrieflair, Flexibilität und technische Vielfalt – dafür steht die Grand Hall Zollverein. EVENT PARTNER sprach mit den Machern, die hinter der Idee und Umsetzung der Location stehen, über ihr Konzept und die ersten drei Betriebsjahre.
(Bild: Grand Hall Zollverein)
Nach zweijähriger Planungsphase und weiteren drei Jahren Bauzeit eröffnete im Januar 2017 die Grand Hall Zollverein in Essen. Das Areal der Zeche Zollverein, inmitten der Metropole Ruhr gelegen, ist seitdem um eine Eventlocation reicher.
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Am Anfang stand eine Vision
Es war ein langer Weg, den das Projektteam rund um Tom Koperek, Mitinhaber und Vorstand des Essener Eventdienstleisters LK-AG, zurücklegen musste, bevor die Vision einer multifunktionalen Eventlocation 2017 an den Start gehen konnte. Mehr als 1.800 Tonnen Maschinen und alte Industrie-Anlagen mussten demontiert und fachgerecht entsorgt werden, bevor der Aus- und Umbau der ehemaligen Sauger- und Kompressorenhalle überhaupt starten konnte. Hinzu kamen hohe Auflagen des Denkmal- sowie des Brandschutzes – das gesamte Areal der Zeche und Kokerei Zollverein steht als Welterbe unter der besonderen Aufsicht der UNESCO. Das Ziel der zu 100% privat finanzierten Investition bestand darin, die Tür zu einer neuen Dimension von Events auf Zollverein aufzustoßen.
„Auf Zollverein waren bis zu unserer Eröffnung nur Locations in kleiner und mittlerer Größenordnung in Betrieb – was fehlte, war eine Veranstaltungsfläche, die Platz für Events ab 1.000 Teilnehmern aufwärts bietet. Genau in dieser Lücke sollte unser Angebot platziert werden, denn auch im restlichen Ruhrgebiet ist das Angebot an Special-Event-Locations mit einer Kapazität von bis zu 2.500 Personen eher dünn gesät“, erklärt Gerald Pott, Geschäftsführer und verantwortlich für das operative Geschäft der Betreibergesellschaft Grand Hall Zollverein GmbH.
One-Stop-Eventlocation
Veranstaltungsräume gibt es viele, doch das Angebot, das die Betreiber der Grand Hall für ihre Kunden entwickelten, sollte sich in einem Punkt erheblich vom Wettbewerb absetzen. Die Kunden der Grand Hall genießen nach dem Prinzip der „One-Stop-Eventlocation“ ein Leistungs- und Serviceangebot, das alle veranstaltungsrelevanten Bedürfnisse bedient. „Wir haben bei allem, was wir hier ins Werk gesetzt haben, unser Projekt vom Ende her gedacht“, so Koperek, „unser Ziel war es von Anfang an, maximale Kunden- und Serviceorientierung zu gewährleisten. Hier kamen wir auf eine einfache Formel, die wir auch heute noch bei allen Entscheidungen, beispielsweise hinsichtlich Investitionen in Ausstattung oder Optimierungen in der Infrastruktur zugrunde legen.“
Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt – 3E als Schlüssel zum Erfolg
„Diese verkürzte Version unseres Erfolgsrezepts stellt unseren Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt – die drei E‘s ‚Effizienz x Effektivität x Emotion‘ bilden dann als Dreieck die Grundlage für viele Entscheidungen in der Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells“, erläutert Pott. „Der entscheidende Punkt hierbei ist, dass es sich bei diesen drei Eckpfeilern um Faktoren handelt – sollte also einer dieser Faktoren nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden, ist das Ergebnis der gesamten Gleichung gleich Null.“
So wurde die Planung für die gesamte Infrastruktur der Grand Hall sowie die Logistik und auch die technische Grundausstattung danach ausgerichtet, dem Kunden ein Maximum an Effizienz und Effektivität in der Umsetzung seiner Veranstaltung zu bieten und gleichzeitig die emotionalisierende Wirkung der Industriearchitektur zu erhöhen. Im Ergebnis bedeutete das z.B. die Investition in mehrere Lastenaufzüge, eine umfangreiche Installation von moderner Veranstaltungstechnik sowie die Implementierung einer effektvollen Lichtinszenierung.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
„Wir haben eigentlich vom Start weg sehr viel Lob von unseren Kunden bekommen, aber auch ehrliches Feedback hinsichtlich notwendiger Verbesserungspotenziale“, so Koperek. Vieles von dem, was die Macher hinter der Grand Hall im Vorhinein geplant hatten, traf die Bedürfnisse der Kunden und auch den Nerv der Zeit, in der z.B. Aufbau- und Abbauphasen zeitlich immer enger getaktet und die Anforderungen an Ausstatter, Veranstaltungstechnikdienstleister oder auch den Caterer in puncto Effizienz und Effektivität immer höher werden. So ist Anfang dieses Jahres erheblich in einen hauseigenen Möbelfundus investiert worden, ebenso in eine Erweiterung der Bühnen- und Veranstaltungstechnik. Alles mit dem Ziel, das Angebot für die Kunden so zu gestalten, dass mit dem geringstmöglichen Aufwand die größtmögliche Wirkung entfaltet werden kann.
(Bild: Grand Hall Zollverein)
Auch der emotionale Faktor kam nicht zu kurz: Das angrenzende Schalthaus 1, in dem sich zehn Nebenräume für Break-out-Sessions oder kleinere Meetings befinden, wurde lichttechnisch neu inszeniert. Gerald Pott erläutert hierzu: „Es ist immer unser Ziel, Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Um dies zu gewährleisten, haben die kontinuierliche Qualitätsverbesserung sowie der Ausbau unseres Leistungsportfolios oberste Priorität. Dazu gehören Investitionen in Möbel und Technik genauso wie die weitere Qualifizierung unseres größten Erfolgsfaktors: unseres Teams nämlich. Denn bei allem, was wir bisher hier auf die Beine gestellt haben, dürfen wir eines nicht vergessen: Ohne unsere Mitarbeitenden, ebenso wie unsere vielen Partner auf Lieferantenseite, wäre das alles so nie möglich gewesen.“