Eventlocation in Mainz-Mombach

Halle 45, oder: Der Spirit von Kurt Cobain

„The worst crime is faking it“, hat sich die Halle 45 GmbH als Motto auserkoren. Wie es um den Spirit von Kurt Cobain in Mainz-Mombach bestellt ist, konnten wir bei einem Besuch des historischen Industriegeländes Alte Waggonfabrik erkunden.

Volvo Roadshow 2018. Eine eigene Autowelt auf 4.635 m².
Volvo Roadshow 2018. Eine eigene Autowelt auf 4.635 m². (Bild: Manuel Meyer)

Hanns-Christian von Stockhausens Augen leuchten; die Begeisterung ist echt: Stolz führt er Besucher durch „seine“ Halle 45, stoppt hier, hält dort und macht Gäste auf Details aufmerksam, welche sich sonst vielleicht erst auf den zweiten Blick erschließen würden.

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In Mainz-Mombach hat die Halle 45 als Event-Location seit Anfang 2016 die Phönix-Halle abgelöst – der industrielle Charme ist geblieben, doch überall wurde ausgiebig Hand angelegt, um Wünschen anspruchsvoller Corporate-Kunden in jeglicher Hinsicht gerecht zu werden: Der zuvor unansehnliche Fußboden wurde im Sommer 2017 durch einen glatten Schwerlastboden ausgetauscht, die Sicherheitstechnik von Sprinkleranlage über Rauchmelder und neue Fluchttüren bis zum Sprachalarmierungssystem wird heute allen aktuellen Anforderungen gerecht. Der Zugang zur Halle wurde mit einer bodentiefen Fensterfront versehen, und – man mag es kaum glauben – sogar die Sanitärräume sind ein echtes Highlight, das den Genius loci aufgreift: Ausgemusterte Frachtcontainer wurden mit hochwertigen Armaturen und edler Keramik ausgestattet; die Designsprache des Architekten wird im gesamten Komplex stringent dekliniert. Dass der vormals etablierte Hallenname nicht übernommen werden konnte, könnte von Vorteil sein: Ein neuer Name, ein neues Konzept – das eine wie das andere wird allerdings noch in den Köpfen vieler Event-Verantwortlicher zu etablieren sein.

Volvo Roadshow 2018 in der Halle 45
Volvo Roadshow 2018 (Bild: Manuel Meyer)

Der Weg war kein leichter: Dr. Hanns-Christian von Stockhausen, promovierter Jurist, der die Geschäfte gemeinsam mit Ralph Heinrich führt, berichtet über mitunter verschlungene Wege, um Investoren für das ambitionierte Vorhaben zu begeistern – wäre es schlecht gelaufen, würde die der BEOS AG gehörende Halle heute ein Hochregallager beinhalten.

Neben Berufshandwerkern waren auch „Family, Friends and Fools“ in die Umbauarbeiten eingebunden, so etwa in die Gestaltung der direkt an die Halle 45 angrenzenden, rund 240 m² großen Bar 45 samt kleiner Vorbereitungsküche für die autarke Bespielung. Entsprechend hoch ist das Involvement des zwölfköpfigen Teams, das Interessenten bei der Planung und Umsetzung von Events kompetent zur Seite steht.

(Fast) Alles geht.

Die Fakten sprechen für sich: Die Halle 45 bietet 4.365 m² Event-Fläche, die Höhe erreicht im Giebel 13 Meter. Erst kürzlich wurde die Location mit einer Auszeichnung für ihre Barrierefreiheit bedacht. Die Halle ist prinzipiell für 5.000 Personen geeignet, wobei die aktuelle Betriebsgenehmigung maximal 2.000 Gäste erlaubt – die Beantragungsphase ist aufgrund einer neuen EU-Richtlinie noch nicht abgeschlossen.

Durch die wieder instand gesetzten Kranbahnen ist nahezu jede Eventfläche darstellbar.
Durch die wieder instand gesetzten Kranbahnen ist nahezu jede Eventfläche darstellbar. (Bild: Manuel Meyer)

Die in der Location vorhandenen Laufkrane wurden allesamt wieder in Funktion gesetzt und lassen sich heute in Kombination mit schweren Moltonvorhängen als flexible Raumteiler nutzen. Mit ihrer Hilfe ist die Halle 45 in bis zu neun Areale teilbar – einfach auf Knopfdruck! Der Boden ist mit 40-Tonnern befahrbar, die Tore vorne wie hinten sind entsprechend dimensioniert, und erst kürzlich hat Mercedes-Benz die Premiere des eCitaro-Elektrobusses in der Mainzer Halle ausgerichtet – die Weltpremiere (!) des vollelektrischen Stadtbusses.

Der Anspruch ist international, und vom Frankfurter Airport gelangt man in der Regel schneller zur Halle 45 als direkt aus Mainhattans Innenstadt. Nahe der Halle sind über 300 Parkplätze vorhanden, die ÖPNV-Anbindung ist hervorragend und komfortable Übernachtungsmöglichkeiten sind in Mainz ebenfalls verfügbar – das Hyatt Regency Mainz und das Favorite Parkhotel sind Preferred Partner der Location, ebenso wie Messerich Catering. Dieses gilt seit dem 1. Juli 2018 auch für den renommierten Technikdienstleister Neumann&Müller. Zu allen Partnern besteht jedoch keine verpflichtende Bindung, so dass Kunden die Wahl der Gewerke nach eigenem Ermessen treffen können.

Für Caterer steht in Halle 45 ein 80 m² großer Vorbereitungsbereich bereit. Kühlwagen lassen sich direkt vor einem in den Bereich führenden Zugang abstellen, so dass Speisen und Equipment ebenerdig zu ihrem Ziel gefahren werden können. Im hinteren Teil der Halle 45 steht eine 400 m² große Lagerfläche zur Verfügung, auf der unter anderem der hauseigene Maschinenpark mit Staplern, Steigern und diversen Putzmaschinen zu finden ist. Der rechte Teil der Lagerfläche wird freigehalten, was von Vorteil sein kann, wenn beispielsweise eine Fashionshow zu Gast ist: Die Models werden dort dann für ihre Präsentation auf dem Catwalk vorbereitet. Auch Dolmetscherkabinen wurden hier schon installiert. Im Außenbereich sind diverse Frachtcontainer zu entdecken, welche zum einen als Lagermöglichkeit dienen, zum anderen aber auch als Deko in die Halle gebracht werden können.

Volvo Roadshow 2018
Volvo Roadshow 2018 (Bild: Manuel Meyer)

„The worst crime is faking it!“, hat sich die Halle 45 als Leitmotiv auserkoren und greift damit ein der Grunge-Legende Kurt Cobain zugeschriebenes Zitat auf. „Dieser Einstellung haben wir uns verschrieben: Wir wollen hier nichts kaschieren, sondern so authentisch wie möglich sein“, sagt Hanns-Christian von Stockhausen. Angesichts seiner Worte überrascht es nicht, dass ein größerer Raum auf der ersten Etage tatsächlich den Namen „Kurt Cobain“ trägt: Gerne werden in diesem Konferenzraum das Agenturbüro oder eine Künstlergarderobe eingerichtet, und auch Konzernvorstände ziehen sich bei Veranstaltungen in den geschützten Bereich mit direktem Zugang zur Location zurück.

Altes Auktionshaus

Da die Betreiber der Halle 45 von Beginn an eine große Lösung in Form der Aktivierung des historischen Industrieareals anstrebten, ist es nicht verwunderlich, dass sich das Location-Portfolio erst kürzlich erweitert hat. Die neueste Aktivität hört auf die Bezeichnung „Altes Auktionshaus“ – nomen est omen, denn hier wurden fußläufig direkt gegenüber der Halle 45 vormals tatsächlich Versteigerungen abgehalten. Es handelt sich um das älteste noch erhaltene Gebäude auf dem Gelände der Alten Waggonfabrik. Das Alte Auktionshaus  bietet den perfekten Rahmen für private Feiern, exklusive Corporate-Events, Tagungen, Konferenzen oder Produktpräsentationen.

Altes Auktionshaus: Die neue Location der Halle 45 und wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung zur Konferenz- und Tagungslocation.
Altes Auktionshaus: Die neue Location der Halle 45 und wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung zur Konferenz- und Tagungslocation. (Bild: Manuel Meyer)

Im Rahmen der neuen Nutzung wurden im Juni 2018 die Wände komplett geweißt, was der visuellen Erscheinung auf ganzer Linie zuträglich war. Der Fensterlauf im Giebel, durch welchen großflächig Tageslicht einfällt, wurde auf gesamter Länge mit Klarglas erneuert. Die Event-Fläche beläuft sich auf 336 m²; eine Empore, ein Produktionsbüro sowie ein Lagerraum erweitern die Möglichkeiten. Die Location ist für 150 Personen zugelassen; eine Grundausstattung mit Licht-, Ton- und Videotechnik gehört fest zum Angebot. Die Sanitärräume spiegeln den gleichen hohen Anspruch wider, der auch in Halle 45 verfolgt wird – bis hin zum speziell angefertigten Riemchen-Fußboden.

Ein 57 m² messender Bereich für den Caterer ist ebenerdig verfügbar; die Verpflegung der Gäste lässt sich in einen angrenzenden langgestreckten Raum auslagern. Um dort eine Andienungsmöglichkeit zu schaffen, wurde kurzerhand eine Türöffnung ins Mauerwerk geschlagen – in der rheinland-pfälzischen Domstadt geht man offenkundig pragmatisch vor, zumal keine Denkmalschutzauflagen zu befolgen sind: „Wenn es dem Event hilft, machen wir es!“, bringt Hanns-Christian von Stockhausen die Mainzer Machermentalität auf den Punkt.

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