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Branche verlangt Planungssicherheit von der Politik

AUMA: „Weitere Schließungswelle tragen wir nicht mehr mit“

Der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA fordert von der Politik für das kommende Winterhalbjahr Machbar-Regeln für Messen ohne jegliche Zugangs- oder Kapazitätsbeschränkungen. Weitere Schließungswellen trage die Branche nicht mit, heißt es in einer Meldung des Verands. Stattdessen erwarte man von der Politik Konzepte, wie die deutsche Messewirtschaft stabil durch den Winter kommt.

Achtung Kritik(Bild: Pixabay)

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Philip Harting, jüngst als Vorsitzender des AUMA wiedergewählt: „Der Gesetzgeber muss jetzt gewährleisten, dass Messen auch im kommenden Winterhalbjahr stattfinden können – und zwar ohne jegliche Zugangs- und Kapazitätsbeschränkungen: Messe-Machbar-Regeln statt Verbote, Hygienekonzepte statt Personenobergrenzen. Messen brauchen vor allem Planungssicherheit. Der Grundstein dafür muss heute in der politischen Kommunikation gelegt werden. Sonst reden wir in einem Jahr erneut über ein Messehalbjahr zum Vergessen. Dann werden Messen zum Zuschussbetrieb, statt Wirtschaftsmotor zu sein. Eine weitere Schließungswelle tragen wir nicht mehr mit – weil wir es nicht mehr verkraften würden. Kaum ein Wirtschaftszweig ist derart hart von den politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie betroffen gewesen.“

Für die Messen in Deutschland begann das erste Quartal 2022 erneut mit einem Schlag in die Magengrube. Von geplanten 140 Messen konnten nur rund 20 stattfinden – der Großteil davon auch nur im März. Im April fand von den rund 40 geplanten Messen nur gut die Hälfte statt. 2021 wurden mehr als 70% aller Messen abgesagt oder verboten, 2020 waren es fast 70% an Streichungen.

Nach Ende aller Verbote stehen die Messeplätze in Deutschland nun vor einem heißen Messesommer, den es so noch nicht gegeben hat: Nach dem Mai mit gut 50 Messen finden im Juni mehr als 40 Messen statt – so viele Branchenschauen, wie nie zuvor in diesem Monat. Mehr als die Hälfte der noch gut 250 Messen in diesem Jahr finden im Sommer statt. Ein Novum: Messesaison ist in der Regel das Winterhalbjahr.

Harting: „Der Nachholbedarf ist enorm. Der enge Messekalender in diesem Sommer wird zu stemmen sein. Aber der Kraftaufwand ist enorm. Ein Dauerzustand kann das nicht werden. Vor allem die Produktorder-Zyklen etlicher Branchen sprechen gegen mehr Sommermessen. In diesem Sommer wird sich nicht alles aufholen lassen, worauf die Wirtschaft zwei Jahre lang verzichten musste. Den allermeisten haben ihre Messen gefehlt. So sehr, dass wir wohl auch 2023 einen Messesommer erleben werden.“

Pauschale Messeverbote hätten Veranstalter von Messen oder Gewerke wie den Messebau vollkommen unverschuldet an den Rand der Existenz und Leistungsfähigkeit gebracht, mahnte Harting. Vielerorts fehlten nun Fachkräfte bei diesem dritten Neustart seit 2020. Messeveranstalter wie Dienstleister würden einen enormen Verlust an hochmotivierten Mitarbeitenden beklagen, weil vielen die Perspektive nach so langer Schließung fehlte. Zugleich würden die Messeunternehmen ungekannte wirtschaftliche Schäden und historische Einbrüche in den Bilanzen und bei allen wesentlichen Kennzahlen verzeichnen. 55 Milliarden der rund 350 Milliarden Euro an gesamtwirtschaftlichen Schaden seit Beginn dieser Pandemie würden an den Schließungen, Verboten und Verschiebungen von Messen hängen.

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