ProMediaNews
Covid-19-Pilotprojekt mit 3.000 Studierenden

Austria Center Vienna erprobt 15-Minuten-Schnelltests für Großveranstaltungen

Das Austria Center Vienna (ACV), Österreichs größtes Kongresszentrum mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen und rund 26.000 m² Ausstellungsfläche, hat ein Pilotprojekt in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) gestartet. Bei den Einführungsvorlesungen mit insgesamt 3.000 Studierenden wurde dabei ein neues Antigen-Schnelltestverfahren angewendet. Hierbei soll das Testergebnis innerhalb von 15 Minuten nach Corona-Abstrich vorliegen, ein Verfahren, das auch der Veranstaltungsbranche zugutekommen soll.

ACV_Schnelltests_Studentin(Bild: IAKW-AG, Ludwig Schedl)

Anzeige

„Mit dem Schnelltest-Pilotprojekt möchten wir dazu beitragen, dass künftig Veranstaltungen in Wien mit einem höchstmöglichen Sicherheitsstandard stattfinden können. Wir sind den Studierenden der WU sehr dankbar, dass sie uns mit ihrer Teilnahme in diesem wichtigen Vorhaben unterstützen“, sagt ACV-Vorständin Susanne Baumann-Söllner. „Für uns ist es von großer Bedeutung, den Studierenden auch einen face-to-face Einstieg in ihr Universitätsleben zu ermöglichen und dabei gleichzeitig für hohe Sicherheit von unseren Studierenden und Lehrenden zu sorgen. Daher nehmen wir die Möglichkeit dieser Schnelltests gerne wahr“, so WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.

Testergebnis ohne Labor in nur wenigen Minuten

Bei einer Testung aller Teilnehmer einer Großveranstaltung stellten sich bisher mehrere Herausforderungen. Die größte davon war der Zeitfaktor, da aufgrund der Laboruntersuchungen zumindest einige Stunden zwischen Abstrich- bzw. Gurgellösung-Abgabe und Testergebnis verstreichen. Der österreichische Medizinproduktehändler Alpstar hat nun in Österreich den Nadal Covid-19 Ag Schnelltest des deutschen Herstellers nal von minden auf den Markt gebracht, welcher bereits nach wenigen Minuten ein klares Ergebnis liefere. Er zeichne sich durch hohe Spezifität und Sensitivität aus, ebenfalls entscheidend sei die leichte Anwendbarkeit: Beim Pilotprojekt wurde der Rachenabstrich durch den Arbeiter-Samariter-Bund durchgeführt, die weitere Vorgehensweise erfolgte dann ähnlich einem Schwangerschaftstest, wo nach Auftragen einiger Tropfen auf einer Testkassette eine Auswertung per Streifen-Anzeige erfolgte.

Teststraßen für Studierende vor WU-Vorlesungen

ACV_Schnelltests_Teststrassen(Bild: IAKW-AG, Ludwig Schedl)Traditionell wird die erste Vorlesung zur Einführung in die Betriebswirtschaftslehre von der Wiener Wirtschaftsuniversität im großen Saal A des Austria Center Vienna durchgeführt. „Wir wollen unseren Erstsemestrigen auch heuer, unter Einhaltung strengster Hygieneregeln die Möglichkeit geben, universitäres Flair im Rahmen großer Auftaktveranstaltungen zu erleben“, so Hanappi-Egger. Die Studierenden werden beispielsweise bei der BWL-Einführungsvorlesung auf zwei Termine mit jeweils rund 1.000 Personen aufgeteilt. „Für die schnelle Durchführung der Tests haben wir am überdachten Vorplatz zahlreiche Teststraßen aufgebaut. Nachdem der Abstrich durch medizinisches Fachpersonal genommen wurde, können die Studierenden den Großteil des restlichen Tests in nur wenigen Minuten selbst durchführen und bei Vorweisen des negativen Ergebnisses direkt das Gebäude betreten“, so Baumann-Söllner. Die Testabgabe erfolgte komplett anonym, die Kosten für das Pilotprojekt übernimmt größtenteils das Kongresszentrum, die WU beteiligt sich.

Wichtige Erkenntnisse für die Veranstaltungsbranche

Das Austria Center Vienna verspricht sich durch das Projekt praktische Erkenntnisse zu wichtigen Fragen wie grundsätzlicher Organisation, Zeiterfordernis der Teilnehmer und nicht zuletzt der Kosten von Schnelltests bei Großveranstaltungen. „Derzeit spüren wir wieder ein vorsichtiges Hochfahren der Branche, allerdings noch auf sehr regionalem Niveau. Damit mittelfristig wieder internationale Großveranstaltungen in Wien durchgeführt werden können, brauchen Veranstalter großes Vertrauen in die gesetzten Maßnahmen. Kein Hygienekonzept oder Testverfahren kann absolute Sicherheit vor Covid-19 bieten. Wir sind aber überzeugt, dass Schnelltests einen großen Schritt bedeuten und sich eventuell schon sehr bald als neuer Standard etablieren. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir der Branche neue Möglichkeiten aufzeigen und Veranstalter gezielt unterstützen“, so Baumann-Söllner. Auch für die universitäre Landschaft seien die Tests und vor allem die Ergebnisse von großer Bedeutung: „Unser Sample mit über 1.000 Studierenden pro Lehrveranstaltung ist so groß, dass wir hier wirklich konkrete Erkenntnisse für die Risikoeinschätzung des universitären Lehrbetriebs vor Ort im nächsten Semester bekommen“, so die WU-Rektorin.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.