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Corona verändert Business Travel

Einbruch von Geschäftsreisen schadet Deutschland massiv

Langfristig würden sich im globalen Geschäftsreisemarkt durch die Pandemie quantitativ und qualitativ grundlegend neue Strukturen herausbilden – Deutschland sei als international führendes Geschäftsreiseziel von den aktuellen Einschnitten besonders stark betroffen. Zu dem Schluss kam die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) nach Auswertung internationaler Studien von Tourism Economics und IPK International.

Koffer_Mund-Nase-Maske(Bild: Pexels – Anna Shvets)

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„Mit unserer Bedeutung als führender Wirtschaftsstandort in Europa sowie einer bedarfsgerechten Infrastruktur konnten wir Deutschland bis 2019 auf dem internationalen Geschäftsreisemarkt hervorragend positionieren. Durch die überproportional hohen Marktanteile trifft der Stillstand durch Lockdown und weltweite Wirtschaftskrise deutsche Anbieter besonders hart,“ erläutert Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT. „Trotzdem sehen wir weiterhin einen großen Bedarf an persönlicher Kommunikation und praktischer Know-how-Transmission in realen Treffen. Ich bin sicher, dass in der Verbindung von Standortvorteilen und innovativen Angeboten mit hybriden Ansätzen Potenzial für eine signifikante Wiederbelebung des Marktsegmentes liegt.“

Langfristige Auswirkungen der Corona-Pandemie

Durch die Corona-Pandemie sei der internationale Geschäftsreisemarkt laut DZT praktisch zum Stillstand gekommen. Alternativ setzten Unternehmen und Organisationen in der B-to-B-Kommunikation vermehrt auf Videokonferenzsysteme und virtuelle Formate wie Webinare oder E-Networkings. Wegen der aus wirtschaftlichen Gründen erforderlichen Kosteneinsparungen sei die künftige Entwicklung des Marktes derzeit unsicher.

Eine von der DZT beauftragte Analyse von Tourism Economics von Juni 2020 zum Einfluss der Pandemie auf Reisen nach Deutschland kam zu dem Ergebnis, dass sich der Geschäftsreisemarkt deutlich langsamer erhole als Freizeitreisen. Während das Niveau des Jahres 2019 bei den Deutschlandurlaubern bis 2023 um sechs Prozent übertroffen werde, erreiche das Segment Geschäftsreisen 2023 voraussichtlich nur 75 % des Vorkrisenniveaus.

Zukunftschancen liegen nach Ansicht der DZT in Hybridformaten mit einer digitalen Verknüpfung realer und virtueller Events. Man arbeite im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft mit dem German Convention Bureau (GCB) an Konzepten für den Veranstaltungsmarkt der Zukunft.

Entwicklung promotabler Geschäftsreisen

Rund 7,5 Mio. promotable Geschäftsreisen aus Europa nach Deutschland ermittelte IPK International für 2019. Sie hätten dem Besuch von Tagungen, Kongressen, Incentives oder Messen (MICE) gedient und seien mit einem Anteil von 56 % an allen Business-Reisen eine stabile Wachstumsgröße für den deutschen Incoming-Tourismus gewesen. Der Convention-Bereich sei nach Aussagen von Tourism Economics 2020 mit voraussichtlich minus 61 % bei den Besucherzahlen im Vorjahresvergleich noch stärker betroffen als der gesamte Incoming-Tourismus.

Nach Auswertungen des World Travel Monitor von IPK International habe der Geschäftsreiseanteil der Europäer nach Deutschland mit 22 % 2019 deutlich über dem europäischen Durchschnitt gelegen. Fast jede fünfte europäische Geschäftsreise hätte nach Deutschland geführt; erste Plätze als internationaler Messestandort und als Kongress- und Tagungsdestination Europas belegten die herausragende Positionierung im Wettbewerb der Destinationen.

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