„Forum Veranstaltungswirtschaft“ als politisches Sprachrohr der Branche?
von Redaktion,
Mit dem „Forum Veranstaltungswirtschaft“ machen BDKV, EVVC, ISDV, LiveKomm und VPLT ihre Lobbyarbeit offiziell. Unter neuem Namen wollen sie den gemeinsamen Dialog mit politischen Vertretern verbindlich fortsetzen, als Sprachrohr nach innen und außen fungieren.
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Seit rund acht Monaten bündeln der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e. V. (BDKV), der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e. V. (EVVC), die Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungswirtschaft e. V. (ISDV), die LiveMusikKommission e. V. und der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e. V. (VPLT) ihre Interessen, Kompetenzen und Ressourcen. Sie erstellten Briefings, Handlungshilfen und Konzeptpapiere für die Politik mit dem Ziel, passgenauere Hilfsprogramme in der Coronakrise für die Veranstaltungswirtschaft zu erhalten. Die in dieser Zeit gewachsenen Kontakte mit Politikern, Parteien und Ministerien sollen mit dem „Forum Veranstaltungswirtschaft“ nun weiter ausgebaut und vertieft werden.
Gesicht der Eventbranche
Auch in Zukunft möchte das Bündnis mit politischen Entscheidungsträgern sprechen, die Interessen des Wirtschaftszweiges offiziell vertreten und ihm ein Gesicht verleihen. „Verbände gibt es sehr viele in unserer Branche und auch diverse Zusammenschlüsse – was es bisher noch nicht gegeben hat, ist eine Plattform, auf der sie gemeinschaftlich an politischen Themen arbeiten und diese entsprechend auch in die Politik reinreichen“, erklärt Marcus Pohl, Vorstandsvorsitzender des ISDV. Politiker hätten bislang nicht gewusst, an wen sie sich wenden sollen – das möchte das Forum nun ändern.
Die fünf Verbände bilden mit ihrer Plattform keinen geschlossenen Club: „Jeder der mitarbeiten möchte und kann, ist herzlich willkommen“, bestätigt Prof. Jens Michow, Geschäftsführender Präsident des BDKV.
Lobbyarbeit ohne interne Struktur
Eine klare interne Struktur im Bündnis besteht nicht. Beim wöchentlichen Jour Fix treffen sich die Verbandsrepräsentanten und bringen ihre Anliegen auf den Tisch. Dabei versuche man, den anderen zuzuhören, Anregungen zu sammeln und andere Perspektiven zu beleuchten – bewusst habe man sich gegen feste Strukturen entschieden, sagt Michow. „Wir arbeiten ohne große Hierarchien oder lange Wege – anders würden wir es im Moment nicht schaffen, unsere Einzelthemen zusammenzubringen, einmal zu sprechen und dann nach außen gemeinsam zu kommunizieren“, ergänzt EVVC-Geschäftsführer Timo Feuerbach. Aufgrund der extremen Schnelligkeit und Dynamik der letzten Monate hätten sich klassische Verbandsstrukturen und Arbeitsweisen in den Ministerien überholt. Allerdings habe jeder der Beteiligten auf eigener Verbandsebene klare Strukturen, sodass man auch im Verbund automatisch eine heterogene Mitgliedschaft vertrete, sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT.
Nach Corona geht’s weiter
Das Forum ergänzt die inhaltliche Arbeit der IGVW – Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft e.V. – um politische Kommunikation. Mit dem nun offiziellen Auftritt soll die Wahrnehmung des Wirtschaftszweigs durch Politik und Öffentlichkeit erheblich erhöht werden. Neben Perspektiven für die Wiedereröffnung nach Corona und Ausfallversicherungen stehen die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Internationalisierung auf der Agenda.
Zusammenarbeit ist sinnvoll – wenn sie strukturiert und mit strategischer Stoßrichtung erfolgt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die “überholten Verbandsstrukturen” der dringend benötigten Transformation stellen. Ein guter Schritt ist die Kooperation allemal. Dank #AlarmstufeRot sprechen nun endlich die Interessenvertreter der stark getroffenen Unternehmen der Branche miteinander statt übereinander. Next Stop: Konsolidierung der Verbandslandschaft?
Noch ein Sprachrohr? Davon hat die Branche schon viel zu viele. Gehört werden ist das Problem – und das geht bei einer starken Lobbyisten-Stimme viel einfacher. Andere Branchen machen das erfolgreich vor.
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