Auch im zyklusbedingt ruhigeren Veranstaltungsjahr 2018 hat die Unternehmensgruppe Messe Düsseldorf durch effizientes Wirtschaften eine starke Performance gezeigt: Der Konzern vermeldet einen Umsatz von 294 Mio. Euro (Vorjahr 367 Mio. Euro). Der Gewinn nach Steuern beträgt 24 Mio. Euro (Vorjahr 55 Mio. Euro). Dies ergibt eine starke Umsatzrendite von 8,3 Prozent (Vorjahr 15 Prozent).(Bild: www.fotografie-wiese.de)
Der Umsatz der Messe Düsseldorf GmbH beträgt 260 Mio. Euro (Vorjahr 340 Mio. Euro); das sind vier Prozent über Plan. Das Jahresergebnis der GmbH nach Steuern liegt bei 15 Mio. Euro (Vorjahr 57 Mio. Euro), mit einer Umsatzrendite von 5,9 Prozent (Vorjahr 16,8 Prozent). Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, eine Dividende in Höhe von 14,1 Mio. Euro auszuschütten.
Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH, äußerte sich zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Sein Resümee: „Auf Grund der Messezyklen, die bis zur Vier-Jahres-Taktung reichen, fanden zwar im Berichtsraum weniger Messen statt, diese jedoch sehr erfolgreich. Nahezu alle Düsseldorfer Weltleitmessen erzielten hohe Werte bei Aussteller- und Besucherzahlen.“ Außer der zyklisch geringeren Veranstaltungszahl beeinflussten die umfangreichen Investitionen in die Geländeoptimierung, die internationale Expansion, Digitale Transformation sowie personelle Positionierung angesichts der starken Messejahre 2019 und 2020 den Jahresertrag.
„Wir sind sehr gut ins veranstaltungsstarke Messejahr 2019 gestartet, in dem wir unter anderem die K ausrichten, die weltgrößte Kunststoffmesse. Einen gelungenen Auftakt lieferten bereits unsere beiden diesjährigen Jubiläumsmessen im ersten Quartal. Sowohl die 50. boot Düsseldorf als auch die 25. ProWein erzielten Bestmarken bei Aussteller- und Besucherzahlen.“, so Dornscheidt weiter. Von August 2019 bis Juni 2020 finden in Düsseldorf insgesamt 21 Eigenveranstaltungen statt: „In zehn Monaten begrüßen wir allein auf unseren Eigenveranstaltungen rund 1,6 Mio. Besucher und 35.000 Aussteller, die eine Fläche von mehr als 1,3 Mio. Quadratmetern belegen werden. Eine große Herausforderung, der wir uns gern stellen“, freut sich der Messechef.
Für das laufende Messejahr 2019 rechnet die Messe Düsseldorf mit einem Umsatzanstieg auf rund 357 Mio. Euro. Der Umsatz der Messe Düsseldorf GmbH wird auf rund 326 Mio. Euro ansteigen, das Jahresergebnis nach Steuern auf rund 27 Millionen Euro.
Wachstum bei bestehenden und neuen Veranstaltungen
Insgesamt organisierte die Messe Düsseldorf GmbH im Jahr 2018 auf ihrem Messegelände am Rhein 27 Veranstaltungen (Vorjahr 31), davon 16 Eigen- und elf Partner- und Gastveranstaltungen. Die Ausstellerzahl bei den Eigenveranstaltungen stieg um 3,4 Prozent auf 22.862 (Vorveranstaltungen 22.112) und die Besucherzahl erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 1.009.394 (Vorveranstaltungen 984.048). „Wir entwickeln unsere Weltleitmessen kontinuierlich weiter – ganz nah an ihrer jeweiligen Industrie. Ihre positive Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Dornscheidt. „Unsere Messe-Start-ups werden von unseren Kunden gut angenommen – Spezialmessen, mit denen wir immer wieder neue Trendthemen besetzen. Die PRINT & DIGITAL CONVENTION ist beispielsweise dieses Jahr zu ihrer dritten Ausgabe erneut gewachsen. Für die tasc, die weltweit erste Messe für Autoglas, Smart Repair und Fahrzeugaufbereitung, rechnen wir ebenfalls mit Wachstum. Zur zweiten Ausgabe im Oktober nehmen wir eine Hallenerweiterung vor.“ Um langfristig erfolgreich zu bleiben, fokussiert die Messe Düsseldorf neben der Weiterentwicklung ihres Portfolios drei strategische Schwerpunkte: Internationalisierung, Geländeoptimierung und Digitale Transformation.
Internationalisierung federt zyklusbedingte Schwankungen ab
Die Messe Düsseldorf ist nach der Eröffnung der neuen Auslandsvertretung in Colombo/Sri Lanka am 1. Januar 2019 nun mit 77 Auslandsvertretungen – darunter sieben internationale Tochtergesellschaften – in 141 Ländern vertreten. „Wir bauen unsere internationalen Aktivitäten weiter aus, um der Marktnachfrage in einer immer globaleren Wirtschaftswelt entgegen zu kommen, mehr internationale Aussteller und Besucher für die Weltleitmessen an unserer Homebase Düsseldorf zu gewinnen und zyklusbedingte Schwankungen durch ein stabiles Auslandsgeschäft immer besser abzufedern“, so Dornscheidt. „In China und vor allem im Wachstumsmarkt Indien konnten wir im Jahr 2018 Zuwächse verzeichnen.“ Mit neuen Geschäftsführern bei ihren Tochtergesellschaften in Japan und China hat die Messe Düsseldorf die Weichen für die Zukunft in diesen Märkten gestellt: Seit dem 1. April 2019 zeichnet Akiko Ohara als General Managerin der Messe Düsseldorf Japan Ltd. verantwortlich für das Vertretungsgeschäft des Düsseldorfer Headquarters, den weiteren Aufbau von Veranstaltungen und neuer Formate, die Internationalisierung und Vernetzung im Markt über Partnerschaften und Kooperationen. Zeitgleich hat Marius Berlemann als General Manager der Messe Düsseldorf Shanghai Co., Ltd. die gesamte Projekt- und Personalverantwortung für das Portfolio der Messe Düsseldorf in China übernommen. Berlemann wird das Neugeschäft und das Wachstum der Portfolios der Messe Düsseldorf in China weiter vorantreiben. Hier ist das Unternehmen derzeit mit 16 Messen vertreten. China ist nach Russland der umsatzstärkste Auslandsmarkt der Messe Düsseldorf. Von den rund 71,4 Millionen Euro, die der Konzern 2018 im Ausland erwirtschaftet hat, entfallen 31,2 Millionen Euro auf Russland, 20,6 Millionen Euro auf China, 5,9 Millionen Euro auf Singapur und 4,1 Millionen Euro auf die USA.
Messen sind Impulsgeber für Wachstumsmärkte
Insgesamt hat die Messe Düsseldorf im Ausland 51 Eigenveranstaltungen und Beteiligungen realisiert (Vorjahr 44 Veranstaltungen). Insbesondere in dynamischen Zukunftsmärkten mit hohem Wachstumspotenzial wie Afrika, Südamerika und dem mittleren Osten baut sie ihr internationales Geschäft unter dem Dach der vier großen Düsseldorfer Weltleitmessen interpack (Processing & Packaging), MEDICA (Health & Medical Technologies), K (Plastics & Rubber) und wire & Tube (Metals & Flow Technologies) weiter aus. „In diesen Märkten herrscht ein hoher Bedarf an Investitionen in Industrie und Infrastruktur“, erklärt Dornscheidt. „Mit unseren Auslandsmessen schaffen wir Plattformen vor Ort, auf denen Akteure verschiedener Branchen zusammenkommen und gemeinsam die Entwicklung der Volkswirtschaften vorantreiben. Sie locken Aussteller und Besucher an den Düsseldorfer Standort, schaffen indirekt Arbeitsplätze, generieren Umsätze und machen die Regionen als Wirtschaftsstandort bekannter.“
Im Juni wird die Messe Düsseldorf erstmals die FAMDENT Show in Mumbai veranstalten, eine der führenden indischen Fachveranstaltungen für den Bereich der Zahnmedizin und neuer Teil des Global Portfolios Health and Medical Technologies (MEDICAlliance). Im Oktober folgt die Pack Print Plas (PPP) Phillipines in Manila als Teil des Portfolios Print Technologies rund um die Weltleitmesse drupa und im Dezember die pacprocess Middle East Africa (MEA) in Kairo, neues Mitglied des Global Portfolios Processing & Packaging (interpack alliance). Die ägyptische Regierung setzt auf durchdachte und tragfähige Messekonzepte, um Investoren ins Land zu bringen und Märkte entsprechend zu entwickeln. Ein Beirat aus Vertretern ägyptischer Regierungsorganisationen und internationaler Unternehmen der Food-, Pharma- und Süßwarenindustrie wird die neue Veranstaltung unterstützen: „Die enge Verzahnung mit Politik und Wirtschaft unterstreicht den Rückhalt unserer neuen Veranstaltung“, erläutert Werner M. Dornscheidt. Die pacprocess MEA ist in den Jahren 2018 und 2019 eine von insgesamt acht neuen Auslandsmessen.
Internationalisierung bringt Vorteile für die Homebase
Der positive Rückkopplungseffekt für den Messeplatz Düsseldorf bestätigt die Globalisierungsstrategie des Unternehmens. Der Anteil der Gäste aus dem Ausland steigt seit Jahren. 2018 kamen 74 Prozent ausländische Aussteller auf Eigenveranstaltungen in Düsseldorf zusammen (Vorveranstaltungen 72 Prozent); bei ausländischen Besuchern waren es 31 Prozent (Vorveranstaltungen 29 Prozent). „Zu unseren Veranstaltungen im Kompetenzfeld Maschinen, Anlagen & Ausrüstungen kamen sogar 77 Prozent ausländische Aussteller und knapp 70 Prozent internationale Besucher. Spitzenwerte für deutsche Industriegütermessen“, betont Dornscheidt. Vor allem die ProWein (86 Prozent), die MEDICA (82 Prozent) und die VALVE WORLD EXPO (81 Prozent) zeigten einen hohen Grad an Internationalität unter den Ausstellern. Die stärksten Quoten bei den internationalen Besuchern erreichten die MEDICA und die VALVE WORLD EXPO (jeweils 73 Prozent), dicht gefolgt von der glasstec mit 72 Prozent.
Das hohe internationale Renommee der Düsseldorfer Weltleitmessen zahlt sich auch für die Region Düsseldorf aus: Dem Fiskus beschert das Düsseldorfer Messe-, Kongress- und Eventgeschäft einer Studie des ifo-Instituts zufolge durchschnittlich steuerliche Mehreinnahmen von 36,3 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommen Kaufkrafteffekte von 1,66 Milliarden Euro und 16.664 Jobs, die durch die Düsseldorfer Messe- und Kongressmacher und ihre Veranstaltungen in der Region gesichert werden.
Geländeoptimierung: Neue Messe Süd/Halle 1 als Servicefaktor für Kunden
Um auch zukünftig so wettbewerbsfähig und attraktiv für Kunden zu bleiben, hält die Messe Düsseldorf ihre Flächen und Räumlichkeiten auf der Höhe der Zeit – in Bezug auf Technologie, Funktionalität, Komfort und Architektur. Ende 2019 wird die neue Halle 1 mit unserer Partnerveranstaltung expopharm eröffnet. Die 12.027 Quadratmeter große Halle 1 wird bis zu 10.000 Menschen Platz bieten. Hinzu kommen im ersten Obergeschoss sechs verglaste Konferenzräume à 200 Quadratmeter für je 198 Personen. Einer der neuen Konferenzräume ragt ins Foyer des neuen Eingangs Süd, das 2.112 Quadratmeter an Veranstaltungsfläche bietet. Vor dem Eingang Süd wird sich in 20 Metern Höhe das 7.800 Quadratmeter große Vordach über einen Platz mit Taxivorfahrten, Haltestellen für den öffentlichen Personennahverkehr und den Eingang zur neuen Tiefgarage erstrecken. Das CCD Congress Center Düsseldorf, das mit einem Übergang direkt an die Halle 1 angebunden ist, erhält dank des Bauprojekts ein neues Gesicht und weitet seine Kapazitäten aus. Die Neue Messe Süd ist Teil des Masterplans Messe Düsseldorf 2030, in dessen Zuge seit der Jahrtausendwende bereits die Hallen 6, 7a, 8a und 8b, der Neubau des Eingangs Nord und die Komplettmodernisierung von sieben Hallen fertiggestellt wurde. Dazu Dornscheidt: „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten zwölf bis 15 Jahren Investitionen in Höhe von 720 Mio. Euro für Baumaßnähmen tätigen werden. Über die Einzelmaßnahmen werden die Aufsichtsgremien entscheiden.“
Digitale Transformation als Haltung und Investition in die Zukunft
Die Messe Düsseldorf ist eine der weltweit wichtigsten Plattformen zur Präsentation digitaler Innovationen verschiedener Industrien: „Vor allem angesichts des umfassenden Wandels von Wirtschaft und Gesellschaft ist es essenziell, dass die weltweiten Akteure der Industrien zusammenkommen, ihre Innovationen präsentieren, Trends diskutieren und gemeinsam neue Entwicklungen initiieren. Hierfür bieten wir ihnen beste digitale Infrastruktur und Services“, so Dornscheidt.
Die neuesten Entwicklungen sind unter anderem ein komplett neues Online-Ordersystem, das einem gängigen Online-Shop nachempfunden ist, ein geodatenbasierter Hallenplan und ein neues Digitales Visitor Information System mit Wayfinding. Der interaktive Hallenplan basiert auf den Geodaten des Open-Source-Projektes „Open Street Map“ und stellt die Messe Düsseldorf in einen weltweiten Kartenkontext. Darin lassen sich unter anderem die Aussteller einer Messe punktgenau darstellen und ihre Profile aufrufen. In Kombination mit den neuen D:VIS-Stelen (38 interaktive Stelen mit Touchscreen) ermöglicht dies Wayfinding auf dem gesamten Messegelände: d.h. die Laufstrecke wird von der jeweiligen Stele bis hin zum betreffenden Aussteller angezeigt. Der interaktive Hallenplan ist von allen mobilen Geräten aus nutzbar und in die Apps der jeweiligen Messen integriert. Die Apps werden seit Anfang des Jahres einem sukzessiven Relaunch unterzogen. Von dem neuen Design, der einfacheren Navigation und Funktionalität konnten sich als erstes die Besucher der EuroCIS im Februar 2019 überzeugen.
Die Düsseldorfer treiben auch die Digitalisierung des Unternehmens selbst und des Formats Messe voran. Die Organisation, die IT und die Unternehmensprozesse werden angepasst, um agiles Arbeiten zu optimieren. Bestehende Geschäftsmodelle sollen verstärkt mit digitalen Angeboten verzahnt und langfristig neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.
- Der Konzern erreicht einen Umsatz von 294 Mio. Euro und einen Gewinn nach Steuern von 24 Mio. Euro
- Die Messe Düsseldorf GmbH verbucht mit einem Umsatz von 260 Mio. Euro ein Jahresergebnis nach Steuern von 15 Mio. Euro
- Deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung im veranstaltungsstarken Messejahr 2019 erwartet