Nachhaltige Messe: Erstmalig nationaler Standard zum Berechnen von Treibhausgasen entwickelt
von Redaktion,
Der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA hat eine Leitlinie zur einheitlichen Berechnung von Treibhausgasen beim Veranstalten von Messen veröffentlicht. Dadurch soll die Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Transparenz der Bilanzierung von Emissionen am Messeplatz Deutschland möglich werden. Das Messen von Emissionen soll helfen, die wesentlichen Emissionsquellen zu identifizieren und daraus Klimaschutzmaßnahmen abzuleiten.
BAU München 2025 (Bild: Markus Broenner / Messe München GmbH)
Die rund 60 Seiten umfassende Richtlinie ist im AUMA-Arbeitskreis Nachhaltigkeit entstanden, in dem die Fachleute der deutschen Messewirtschaft vertreten sind. Grundlage ist die Methodik einer weltweiten Initiative von Veranstaltern und Verbänden mit dem Ziel, Emissionen bei Events auf Netto Null zu senken (Net Zero Carbon Events Initiative). Eingeteilt werden Emissionen in der Leitlinie in zehn Kategorien: von Produktion und Materialien, Fracht und Logistik über Lebensmittel und Getränken bis hin zu Energie, Mobilität und Abfall. Ergänzt wird das Werk um eine Bibliothek an Datenbanken für die Berechnung von Emissionen.
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Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA, erklärt „Deutschland ist Messeplatz Nummer 1 in der Welt – wir wollen, dass das so bleibt. Dafür muss sich das Erfolgsmodell Messe als Handelsplatz und Knotenpunkt für alle Branchen stetig weiterentwickeln. Die Leitlinie zur Emissionsberechnung ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zur umweltverträglicheren Messe. Diese Leitlinie ist Pionierarbeit. Die Handreichung schafft den Standard für Berechnungen von Treibhausgasemissionen bei Messeveranstaltungen in Deutschland. Nur was gemessen wird, kann reduziert werden.”
Die Leitlinie richtet sich vor allem an Messeveranstalter, soll jedoch auch Unterstützung für ausstellende Unternehmen, für Dienstleister sowie Besucher:innen bieten. Das Werk helfe sowohl Einsteigern als auch Profis. Die Handreichung enthält Berechnungsmethoden für unterschiedliche Datenverfügbarkeiten und soll die Genauigkeit der Berechnungen verbessern. Die Leitlinie wird kontinuierlich fortgeschrieben. Das Werk ist auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Im Sommer 2022 hatte sich die deutsche Messewirtschaft auf eine Branchenposition Nachhaltigkeit geeinigt, die das Klimaziel 2040 formuliert – fünf Jahre vor dem nationalen Ziel Deutschlands. Meilenstein in diesem Jahr ist die Nutzung von 100 Prozent Ökostrom auf deutschen Messegeländen. Zuletzt hat der AUMA eine Studie zur Nachhaltigkeit von Messebesuchen veröffentlicht. Dabei wurde unter anderem belegt, dass ein Messebesuch fünf Geschäftsreisen vermeidet.
>> Die Leitlinie zur Emissionsberechnung bei Messen kann hier kostenlos heruntergeladen werden.