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Fachbeauftragte/r für Hygiene im Veranstaltungswesen

Neuer IHK-Zertifikatslehrgang schafft Grundlage für Events trotz Corona

Um Veranstaltungen infektionssicher zu ermöglichen hat die Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg gemeinsam mit Experten aus dem Veranstaltungssektor und Wissenschaftlern aus der Medizin eine neue Weiterbildung ins Leben gerufen. Das Zertifikat „Fachbeauftragte/r für Hygiene im Veranstaltungswesen“ erwerben können Branchenbeschäftigte mit einer anerkannten, abgeschlossenen, mehrjährigen Berufsausbildung oder mit fünfjähriger einschlägiger Berufserfahrung im Veranstaltungswesen.

Händewaschen(Bild: Pexels)

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„Wenn Veranstaltungen infektionssicher möglich sind, können wir schrittweise in eine neue Normalität zurückkehren. Dies jedoch nur mit einer fundierten Strategie auf einem sauberen Weg. Wir können uns keine Rückschläge durch Ausbruchsgeschehen leisten. Spezialisten mit dem Zertifikatswissen Fachbeauftragte/r für Hygiene im Veranstaltungswesen können helfen, solch ein Risiko substanziell zu reduzieren. Denn der Schutz der Gesundheit steht über allem. Wir wollen gemeinsam unseren Kunden die Ängste nehmen und ihnen das Vertrauen in ihre Veranstaltungen geben. Ziel ist es, Engagement und Wissen für die Wiederermöglichung von Veranstaltungen zu bündeln und so sichere und schöne Veranstaltungen wieder stattfinden zu lassen – also das tun, was wir am besten können“, erklärt Rebecca Franz, die für die Weiterbildung bei saveevents.org verantwortlich ist. Gleichzeitig müsse es wieder möglich sein, Grundrechte zu leben. Mit erheblichen wirtschaftlichen Belastungen trage laut Franz die Branche im Interesse des Bevölkerungsschutzes die Konsequenzen des Veranstaltungsverbots. Deshalb helfe man mit, Auswege zu suchen. „Die Regierung und in unserem speziellen Fall die Amtsärzte werden noch für einige Zeit Letztentscheider bleiben, ob eine Veranstaltung möglich ist. Deshalb ist es unverzichtbar, dass wir mit den Gesundheitsbehörden Strategien erarbeiten, wie Versammlungs- und Berufsfreiheit wieder ermöglicht werden“, so Franz weiter.

Mit diesem Ziel wird seit dem 02. Juni 2020 der neue Lehrgang angeboten. Bereits über 50 Fachbeauftragte für Hygiene im Veranstaltungswesen hätten bis heute die Weiterbildung erfolgreich absolviert und das Zertifikat der IHK erhalten.

Aus der Praxis für die Praxis erarbeitet

Mit der Musterveranstaltung „Back to Live“ in der Offenbacher Fredenhagen-Halle und mit einer Sonderausstellung in Ober-Mörlen hätten etliche Branchenunternehmen bereits gezeigt, dass sichere Veranstaltungen möglich seien. Hier wäre demonstriert worden, wie Events mit nötigen Gesundheitsschutz- und Hygienemaßnahmen realisiert werden könnten. Um die Branche mit der neuartigen erforderlichen Expertise auszustatten, seien nun Weiterbildungen essenziell. Ein wesentlicher Bestandteil sei da der neue IHK-Zertifikatslehrgang Fachbeauftragte/r für Hygiene im Veranstaltungswesen. In kürzester Zeit wäre er von diversen Praxispartnern gemeinsam mit der IHK Gießen-Friedberg erarbeitet worden. Für einen effektiven Praxistransfer bestünden 40 Prozent des Lehrgangs aus Theorie-Einheiten, 60 Prozent aus Praxisbeispielen und einer Unterweisung in Ober-Mörlen und Fredenhagen in Offenbach.

Konzept des Lehrgangs

Zweck des Lehrgangs sei es, die im Stufenleitplan „Veranstaltungssicherheit im Kontext von COVID-19: Handlungsempfehlung des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.)” geschaffenen und bei „Back to Live“ verifizierten Grundlagen zu vermitteln. Die Initiatoren des Lehrgangs heben hervor, dass Veranstaltungen nun noch viel sicherer durchgeführt werden können, da Hygienefachbeauftragte diese planen, begleiten und die Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden vornehmen könnten. Der Lehrgang wäre auch deshalb in Kooperation mit der IHK Gießen-Friedberg ins Leben gerufen worden, da die Region aufgrund der Präsenz von IHK, Technischer Hochschule Mittelhessen und Branchenmarktführern ein namhafter Weiterbildungsstandort sei.

Zusammenarbeit mit Medizin und Wissenschaft

Die Lerninhalte der Weiterbildung seien eigens und erstmalig erarbeitet worden. Die medizinisch-wissenschaftliche Beratung erfolgte durch Prof. Dr. Klaus-Peter Hunfeld, MPH, Facharzt für Labormedizin, Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Krankenhaushygiene, Frankfurt, und PD Dr. Frank-Albert Pitten, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, Geschäftsführer des Institut für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle, Gießen. Die Inhalte orientierten sich weiterhin an den Leitlinien und Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Die Weiterbildung bestehe aus sieben Modulen. Es würden Grundlagen der Mikrobiologie, Infektiologie und Verfahren zur Prävention gelehrt. Vermittelt werden sollen Themen wie Arbeitsschutz und -medizin, Sicherheitsausrüstung, Veranstaltungs- und Besuchersicherheit, Gesundheitsschutz, Gefährdungsbeurteilungen, rechtliche Grundlagen, Datenschutz, Hygienekonzepterstellung, Lösungen für Auf- und Abbau, Klassifizierungen, die Fähigkeit zur realistischen Risikobewertung und besondere Regelungen zu SARS Cov-2. Mit Bezügen zur Sonderausstellung „Back to Live“ in Offenbach würden die Teilnehmer praktisch erfahren, wie Schutzmaßnahmen im Veranstaltungskontext korrekt umzusetzen seien.

Um dieses erstmalig erarbeitete Fachwissen weit zu streuen, werde die Weiterbildung zum Selbstkostenpreis ermöglicht. Mit den durch die Seminargebühren erwirtschafteten Überschüssen würden Projekte zur Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Veranstaltungsbranche unterstützt.

>> Weitere Informationen erhalten Sie beim FAMAB Kommunikationsverband e.V., R.I.F.E.L.-Institut oder bei Rebecca Franz per Telefon (+49151-12530123) oder per E-Mail (weiterbildung@saveevents.org) sowie unter www.saveevents.org/de/maßnahmen in der Rubrik Weiterbildung.

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